Schwarz [1]

[512] Schwarz, 1) wird meist als eigene Farbe betrachtet, ist aber eigentlich der Sinneseindruck für das Auge, welchen der Mangel alles Lichtes, also auch aller Farbe erregt, als reiner Gegensatz des Lichtes, in Bezug auf Farben aber Gegensatz des Weißen, s. Farben S. 110 u. 115. Meist wird es in Kleidung u. Decoration als Bezeichnung der Trauer od. auch des Ernsten, des Feierlichen gewählt. Das eigentliche S. bezeichnet man häufig durch Kohlschwarz, Pechschwarz u. Rabenschwarz, obgleich streng genommen das Pechschwarz etwas in das Braune u. Rabenschwarz etwas in das Blaue fällt. Die hellere Nüancirung von S. ist grau, doch kann S. in alle Farben spielen u. zur Schattirung aller übrigen Farben gebraucht werden. Die Mischung von dunkelblau u. dunkelbraun gibt eine Art S. Zur Miniaturmalerei gebraucht man vorzüglich Chinesische Tusche, zur Frescomalerei Kohlschwarz, zur Email., Porzellan- u. Glasmalerei (s.d.) meist Eisenschlacken. Über die Kunst Gegenständen, bes. Garnen u. Zeugen, eine schwarze Farbe zu geben, s.u. Schwarzfärben. In Wappen soll S. Traurigkeit, Einfalt, Treue, Klugheit etc. bedeuten; es wird durch horizontal u. vertical quadrirt angedeutet, s.u. Schraffirung. Schwarzgelb (Tanned), findet sich in einigen wenigen englischen Wappen als besondere Tinctur; es wird durch sich schneidende Diagonalen angedeutet, s. ebd.; 2) von Eisenwaaren, wenn sie nicht verzinnt od. nicht blank gefeilt od. polirt sind; vgl. Schwärzen 3); 3) so v.w. dunkelfarbig; 4) nicht so hell als etwas Anderes derselben Art, bes. wenn dies zugleich Zeichen eines geringeren Werthes ist, z.B. schwarzes Mehl, schwarzes Brot, schwarzes Papier; 5) S. werden, von der Küpe, s.u. Indigfärberei A) a) aa); 6) so v.w. schmutzig, bes. von der Wäsche; 7) eine Blöße od. Lichtung wird schwarz, wenn das junge Holz auf derselben mehr heranwächst; 8) S. werden im Stat (s.d.) keinen Stich bekommen.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 15. Altenburg 1862, S. 512.
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