Sodbrennen

[240] Sodbrennen (Soda, Ardor ventriculi, Pyrosis, Herzwurm), ein manchmal sehr beschwerliches, meist vorübergehendes, oft aber auch anhaltendes od. wiederkehrendes Magenleiden, od. für sich bestehend, Begleiter anderer Störungen des Organs, charakterisirt durch die Empfindung eines aus dem Magen in die Speiseröhre aufsteigenden, brennenden Durstes, mit krampfhafter Zusammenziehung des Magens u. Aufstoßen einer hellen, ekelhaften, geschmacklosen od. scharfen, sauren, ranzigen, brennenden, bitteren Flüssigkeit, bisweilen mit Erbrechen, mit übermäßiger od. geschwächter Eßlust. Es kommt vorzüglich bei an Schwäche des Magens leidenden u. sehr empfindlichen Personen, Hysterischen, Hypochondristen, Schwangeren, Bleichsüchtigen vor. Veranlaßt wird es durch Überladung des Magens, vorzüglich mit fetten, sauern u. manchen schweren Speisen u. Getränken. Die Heilung wird, wenn andere Magenstörungen zum Grunde liegen, durch Entfernung dieser bewirkt, sonst bes. durch absorbirende Mittel, Magnesia, Krebsaugen, Kreide, Kalkwasser, Salpetersäure in ganz kleinen Gaben, durch bittere u. aromatisch bittere, auch krampfstillende, od. durch gelinde Abführungs- u. Brechmittel.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 16. Altenburg 1863, S. 240.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: