Solĭdus [2]

[257] Solĭdus (lat.), 1) S. aurĕus), Goldmünze seit Constantin dem Großen, statt des früheren Aureus (s.d.), auf 1/6 Unze (daher auch S. sextularĭus) bestimmt, so daß 72 Stück von dem römischen Pfund geschlagen wurden u. der S. etwa 3 Thlr. Conv. galt. 2) (S. argentĕus), im Mittelalter die Benennung für das damalige Currentgeld od. die stärkeren Silbermünzen, im Gegensatz der dünnen Blechpfennige. Diese Solidi kamen bes. unter den fränkischen Königen auf, waren aber auch schon im 7. Jahrb. in Gebrauch. Die Deutschen nannten sie wegen des hellen Metallklanges Schillinge (s.d.). Anfangs rechnete man 20 Solidi auf ein römisches Pfund; später nahmen sie an Werth sehr ab. Im 11. u. 12. Jahrh. waren sie nur von der Größe eines Groschens; im 14. Jahrh. gab es deren dreierlei: S. major, welcher die Größe eines Groschens hatte; S. medius, welcher die Hälfte, u. S. minor, welcher das Viertel des S. major betrug; der letztere wog 3 Gran. Vgl. Kästner, De solidorum valore, Lpz. 1733. 3) (S. Stephaniensis), s. Stephansgroschen.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 16. Altenburg 1863, S. 257.
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