Sotădes

[312] Sotădes, 1) ein Athener, Dichter der mittlern Attischen Komödie; Titel seiner Komödien in Meineke's Fragm. comicorum. 2) Griechischer Dichter von Maronea in Thracien, zur Zeit des Ptolemäos Philadelphos; er st. im Gefängniß, worein er gesetzt worden war, weil er eine beißende Satire auf Ptolemäos wegen dessen Vermählung mit seiner eigenen Schwester Arsinoe gemacht hatte. Er schr. bes. obscöne Gedichte (daher solche auch Sotadische Gedichte heißen); den Stoff nahm er aus der Mythologie, der Rhythmus war ohne strenge Form, bes. im Ionicus a minore (daher Sotadisches Metrum ein regelloses Metrum); sie waren bes. auf mündlichen Vortrag vor dem Pöbel berechnet; er ist auch Erfinder einer Art des Palindrom, s.d. 2).

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 16. Altenburg 1863, S. 312.
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