Sprachrohr

[594] Sprachrohr, von Ath. Kircher 1650, nach And. von dem Briten Morland 1670 erfundenes Werkzeug, wodurch Gesprochenes viel weiter als gewöhnlich, zuweilen über eine Stunde weit, gehört werden kann. Das S. ist eine 6–15 Fuß lange konische unten sich etwas erweiternde Röhre von Blech od. innen gefirnißter Pappe, oben mit einem Mundstück versehen, so daß beide Lippen des Sprechenden bedeckt werden. Darin werden die Schallwellen durch die Zurückwerfung an den Wänden des Rohres so modificirt, daß sie nach der Richtung der Achse des Instrumentes mit großer Intensität sich fortpflanzen, vgl. Schall G). Vorzüglich bedient man sich des S-s, um von hohen Punkten, z.B. von Thürmen, etwas herab zu rufen, u. auf Schiffen, um in einiger Entfernung segelnde Schiffe anzurufen. Auch in Mauern kann man S-e anbringen u. so Mittheilungen nach entfernteren Theilen einer Fabrik u. dgl. machen.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 16. Altenburg 1863, S. 594.
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