Staar [1]

[614] Staar (Sturnus L.), Gattung aus der Ordnung der Sperlingsvögel, Familie der Großschnäbel od. Raben; Schnabel gerade, eckig, vorn etwas niedergedrückt, Obertheil hat klaffenden Rand, Nasengruben befiedert, Mundwinkel herabgezogen; leben gesellig, fliegen in Schwärmen, fressen Insecten; Arten: Gemeiner S. (S. vulgaris), 81/2 Zoll lang, schwarz, grün u. violet schimmernd, weiß gefleckt, Schwungfedern u. Schwanz schwarz, rostroth gerändert, gelblich gefleckt, Junge braungrau, mit weißer Kehle; frißt Insecten, selbst vom Rücken des Viehes weg, geht deshalb dem Ackerpfluge nach, singt mit wechselnder Stimme, lockt Gevär, ist gelehrig, lernt Worte nachsprechen u. in der Gefangenschaft alles fressen, nistet in hohle Bäumen. dgl., weshalb man Staarkästen (Staarnester), viereckige Kästen mit Fluglöchern, an Bäume befestigt u. die Jungen dann ausnimmt; er zieht im Oct. fort, kommt im März wieder, schmeckt nicht sonderlich, die Jungen besser. Man fängt die S-e im Julius, weil da die Jungen ausgeflogen sind, bei Tage mittelst des Staarherdes, grünen, auf einer Wiese aufgestellten, verdeckten Schlagwänden, u. lockt sie durch Rührvögel unter das Netz; bei Nacht fängt man sie durch Rohrsänge, indem man neben einem schilfigen Teiche, wo Abends die S-e einfallen, ein großes, auf vier Stangen ruhendes, leicht abziehbares Netz über zwei Seitenwänden aufstellt; durch Lärm treibt man die S-e aus dem Schilfe gegen das Netz. S. capensis, S. pyrrhocephalus u.a. Verwandt sind die Gattungen: Pastor (Pastor roseus), Cassicus, Xanthornus, Icterus u.a.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 16. Altenburg 1863, S. 614.
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