Theobromin

[475] Theobromin, C14H8N4O4, eine organische Base, welche sich in den Cacaobohnen findet; sie wird dargestellt, indem man die Bohnen mit destillirtem Wasser auszieht, den Auszug mit essigsaurem Bleioxyd fällt. aus der abfiltrirten Flüssigkeit das Blei durch Schwefelwasserstoff entfernt u. dieselbe darauf verdunstet. Durch Auflösen des Rückstandes in siedendem Alkohol u. Umkrystallisiren wird das Th. rein gewonnen. Es erscheint in Gestalt eines weißen krystallinischen Pulvers von bitterem, dem Theïn ähnlichen Geschmacke, löst sich nur wenig in heißem Wasser, in Alkohol u. Äther nur in geringer Menge. Bei 250° bräunt es sich, verflüchtigt sich bei noch höherer Temperatur u. gibt ein krystallinisches Sublimat, während Kohle zurückbleibt. Es ist ohne Reaction auf Pflanzenfarben. Salzsaures Th., C14H8O4ClH, krystallisirt aus der heißen Lösung in concentrirter Salzsäure, verliert beim Sieden mit Wasser od. beim Trocknen bei 100° den ganzen Gehalt von Salzsäure. Salpetersaures Th., C14H8N4O4, HO, NO5, krystallisirt in schiefen rhombischen Prismen u. verliert beim Kochen od. beim Erwärmen auf 100° den ganzen Säuregehalt. Mit Bleisuperoxyd u. Schwefelsäure behandelt, gibt das Th. einen dem Alloxan ähnlichen Körper, welcher die Haut purpurroth färbt u. mit etwas Talkerde indigblau wird.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 17. Altenburg 1863, S. 475.
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