Todtliegendes

[656] Todtliegendes (Rothes T., Rothliegendes), das unterste Glied der Permischen Formation, s. Geologie V. A) b) cc); besteht in Deutschland hauptsächlich aus Conglomeraten mit untergeordneten Lagen von Sandstein, Thonstein, Schieferletten u. Kalkstein. Gleichzeitig treten Felsitporphyre auf u. zwar häufig unter Verhältnissen, aus denen auf eine gleichzeitige Bildung sedimentärer u. eruptiver Massen geschlossen werden muß; daher mag die Ablagerung des Rothliegenden vielfach gestört worden u. unter stürmischen Bewegungen erfolgt sein. Die Porphyre haben einen großen Theil des Materials für die Conglomerate des T-n selbst geliefert u. bilden sogar bisweilen Einlagerungen im T-n. Die Gesteine des T-n haben meist eine rothe Farbe (daher der Name Rothliegendes), doch sind sie auch zuweilen grau (Grauliegendes) u. weiß (Weißliegendes). Von organischen Überresten finden sich im Rothliegenden häufig Pflanzenabdrücke u. verkieselte Stämme von Landpflanzen, u. zwar meist zu den in der Steinkohlenformation auftretenden Gattungen gehörig, so Equisetaceen, Farrenkräuter, Lycopodiaceen u. Coniferen; solche verkieselte Stämme finden sich jn großer Häufigkeit bei Chemnitz. Von thierischen Überresten finden sich einige Fische. In Deutschland ist das Todtliegende bes. in Sachsen entwickelt, namentlich im Erzgebirgischen, Döhlener u. Oschatz-Frohburger Becken; es erscheint ferner am Harz, in Thüringen, bei Halle, Waldenburg in Schlesien, am Riesengebirge, in Böhmen, im Schwarzwald.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 17. Altenburg 1863, S. 656.
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