Vigny

[583] Vigny (spr. Winji), Alfred, Graf de V. geb. 27. März 1799 auf dem Schlosse Loches an der Indre in der Touraine; trat 1814 in das Gardegendarmencorps, begleitete Ludwig XVIII, nach Gent u. war während der Hundert Tage in Amiens internirt; nach der zweiten Restauration trat er in die Garde zu Fuß u. wurde Capitän, nahm aber 1827 seinen Abschied, worauf er in Paris u. auf seinem Schlosse bei Angoulème privatisirte, 1846, in die Akademie aufgenommen wurde u. 17. Sept. 1863 starb. Als Dichter gehörte er bis 1835 der neuen Romantischen Schule an u. schr.: Helene (Gedichte, darunter das größeste Helena), 1822; Eloa (Gedicht), 1823; Poëmes antiques et modernes, 1828, 5. A. 1841; Cinq Mars od. Eine Werschwörung unter Ludwig XIII. (Historischer Roman), 1826, 2 Bde., 6. A. 1840 (deutsch von Gerolf, Lpz. 1829); Le maréchale d'Ancre (Drama), 1831; Les consultations du Dr. Noir, 1832; Stello ou Les diables bleus (Erzählungen), 1832, 3. Aufl. 1842; Quitte pour la peur (Proverbe), Chatterton (Drama), 1835; Servitude et grandeur militaires (philosophische Erzählungen), 1835; Poëmes philosophiques, 1845; Oeuvres, 1838, 8 Bde. Er übersetze auch Shakespeare's Othello (1830) u. Kaufmann von Venedig. Zum Erben seines poetischen Nachlasses, so wie des Rechts auf seine gedruckten Werke bestimmte er seinen Freund Louis Ratisbonne.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 18. Altenburg 1864, S. 583.
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