Watte [1]

[931] Watte, 1) Tafeln von Baumwolle, gekratzter Florettseite od. Werrig, welche zum Zwischenfutter warmer Kleider u. Bettdecken, die Hanfwatte auch zum Aussteifen verschiedener Kleidungsstücke gebraucht werden. Nachdem diese Stoffe gehörig aufgelockert sind, werden sie in einem Rahmen auf einer Tafel gleichmäßig ausgebreitet u. oben u. unten mit Leimwasser, welchem etwas Alaun zugesetzt ist, bestrichen u. getrocknet, wodurch sie Zusammenhang bekommen. Die W, wird von besonderen Wattenmachern gefertigt. Man benutzt zur Wattenfabrikation oft auch das von der Vließtrommel der Vorkratze (s. Kratze 1) B) a) od. einer ähnlichen Maschine abgenommene Vließ, verwendet aber zur W. nur geringe Baumwollsorten u. nimmt es auch mit deren Reinigung auf der Schlagmaschine (Batteur) nicht sehr genau. Eine W. aus Baumwollabfällen, auf einer Seite mit wasserdichtem, biegsamem Firniß (Kautschukauflösung) bestrichen, welche die Fasern fest zusammenhält, benutzt man in England als Cotton waste felt statt Wachstuch zum Einpacken. 2) Kurzhaarige, aber seine Baumwolle; 3) so v. w. Wattseide; 4) s.u. Piqué; 5) (Fell, Pelz, Vließ), das auf verschiedenen, dem Spinnen vorarbeitenden Maschinen, bes. der Vorkratze u. der Schlagmaschine (s.d. 3) u. Baumwolle III. A), gelieferte flächenartig ausgebreitete Arbeitsproduct.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 18. Altenburg 1864, S. 931.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: