Caledonian Railway

[167] Caledonian Railway, die größte Eisenbahn Schottlands mit dem Sitz in Glasgow, betreibt teils eigene Linien, teils solche fremder Bahnen. 1845 wurde die Strecke von Carlisle nach Edinburgh, Glasgow und Castlecary konzessioniert. Am 10. Oktober desselben Jahres wurde mit dem Bau begonnen, der so betrieben wurde, daß bereits am 10. September 1847 die erste Teilstrecke von Carlisle nach Beattock dem Betrieb übergeben werden konnte. Die Fortsetzungsstrecke bis Edinburgh und Glasgow wurde am 15. Februar 1848 eröffnet. Die C. nahm im Laufe der Jahre eine Anzahl von Bahnen in sich auf, so erfolgte gemäß Akt vom 5. Juli 1865 die Fusion der C. mit der Scottish Central Railway (Greenhill-Perth, 112 Meil.). Diese am 31. Juli 1845 begründete Bahn bestand gleichfalls aus einer Reihe fremder Bahnen, so der Eisenbahn Callander-Oban (72 Meil.), Crieff Junction (9 Meil.), Dunblane-Doune-Callander (101/2 Meil.), Dundee-Perth-Aberdeen-Junction und einiger kleinen Zweiglinien, die nun alle ins Eigentum der C. übergingen. Einen nicht geringeren Zuwachs erfuhr das Netz der C. durch die mit königl. Entschließung vom 10. August 1866 genehmigte Fusion mit der Scottish North Eastern (Perth-Forfar-Aberdeen, 130 Meil.).

Die Hauptlinien der C. führen von Carlisle über Carstairs, Dunblane, Perth nach Aberdeen und von Glasgow nach Edinburgh, ferner im Westen von Callander nach Oban mit der Fortsetzung nach Ballachulish.

Die C. führt auch den Betrieb auf zahlreichen Zweigbahnen, die namentlich in der Gegend von Lanarkshire ein dichtes Netz bilden.

Durch den Anschluß der C. in Carlisle an die London and North Western Railway ist eine direkte Verbindung von London bis Aberdeen geschaffen.

Der Zentralbahnhof von Glasgow gilt als der vornehmste und am besten ausgestattete Personenbahnhof Englands.

Am 31. Juli 1911 standen 1051 engl. Meilen (1692∙11 km) im Betrieb, wovon 61/2 engl. Meilen viergleisig, 5883/4 engl. Meilen doppelgleisig, der Rest eingleisig waren.

Mit 31. Juli 1911 betrug das Anlagekapital 56,501.941 ₤. Die Einnahmen des Jahres 1910/11 betrugen 4,664.565 ₤, die Ausgaben 2,516.870 ₤, die gezahlte Dividende ergab eine Verzinsung von 3∙38% jährlich. Befördert wurden in gleichem Betriebsjahre (ausschließlich der Saisonkartenbesitzer) insgesamt 40,792.103 Personen und wurden 25,939.753 Zug/km (15,614.124 Zug/km von Personenzügen, 10.325.629 Zug/km von Güter- und Kohlenzügen) geleistet.

Quelle:
Röll, Freiherr von: Enzyklopädie des Eisenbahnwesens, Band 3. Berlin, Wien 1912, S. 167.
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