China

1. In China braucht man papierne Kähne und eiserne Ruderer.

Bezieht sich auf die Hindernisse, welche die mitunter reissenden oder gar durch Felsen gesperrten Ströme der Schiffahrt entgegensetzen. – China kommt zur Charakterisirung [531] in den Sprichwörtern verschiedener Völker vor. Der Spanier sagt von jemand, dem das Glück günstig gewesen ist: Ihm ist China zugefallen; obgleich er den Chinesen für einen Dummkopf hält; wenigstens ruft er, wenn er meint, dass man ihn übervortheilen will, aus: Sind wir denn Chinesen? (Somos Chinos?) Von einem Menschen, der sich durch allerhand Dinge vor andern auszeichnet, sagt der Neugrieche: Es ist ein Chinese; und von jemand, der viel Geld hat, der Portugiese: Er hat viel China. (Reinsberg VI, 101.)


2. In China wirft man nichts weg.

Das übervölkerte Land treibt zur Sparsamkeit und zu sorgfältiger Benutzung des Bodens und der Erzeugnisse desselben.


3. Wenn du ganz China kaufst, so werden doch immer Länder an die deinigen grenzen.

Alles kann man nicht haben.


Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 5. Leipzig 1880.
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