Furniere

[128] Furniere werden die dünnen Blätter von hartem und schönem Holze genannt, deren sich die Tischler zum Belegen, Furnieren, und Einlegen der Möbel bedienen. Die [128] seinen, stark verwachsenen, geflammten oder sonst schön gezeichneten Holzarten kommen theils überhaupt nicht in großen Stücken vor, theils sind sie sehr kostbar und man würde daher größere Arbeiten in ihnen auszuführen selten im Stande sein, wenn man nicht die Kunst des Furnierens anwendete. Nicht allein aber der Kostbarkeit wegen, sondern auch um krumme Flächen belegen zu können, müssen die Furniere sehr dünn geschnitten werden. Man hat daher eigne Furnierschneidemaschinen und in neuerer Zeit es so weit gebracht, daß man aus einer zolldicken Bohle 20–28 Furniere schneidet. Diese Maschinen sind ganz wie die Sägemühlen (s.d.) zum Schneiden der Breter eingerichtet, nur daß an ihnen alle Theile sorgfältiger und seiner ausgeführt und zusammengesetzt sind. Kleinere Furniere werden auch mit einer Art großen Hobels gewonnen, doch kann man auf diese Weise nur astloses Holz behandeln, welches keine schönen Furniere liefert. Auch hat man breite Messer angewendet, welche von einem um sich selbst drehenden Holzcylinder Furniere schneiden. Die letzten beiden Verfahrungsarten haben den Vortheil, daß bei ihnen kein Verlust durch Sägespäne entsteht, finden aber in der Anwendung Schwierigkeiten. Das Schneiden der Furniere mit der Säge aus freier Hand ist nur Nothbehelf, weil dabei nur starke Furniere mit großem Verlust an Sägespänen gewonnen werden. Künstliche oder Massefurniere werden aus einer Mischung von seinen Sägespähnen, gebranntem Kalk und Leim bereitet. Diese werden zusammengeknetet, stark gepreßt, getrocknet und zersägt. Durch die Art der Mengung kann man schöne Zeichnungen herstellen und sie sind überdies härter und weniger dem Einflusse der Feuchtigkeit ausgesetzt, als die gewöhnlichen Holzfurniere. Die Furniere werden aufgeleimt und nachher polirt.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1838., S. 128-129.
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