Siebenschläfer [2]

[189] Siebenschläfer (der) oder die Rollmaus (lat. Mus glis), ist ein den Mäusen verwandtes Säugthier, welches einen langen stark behaarten Schwanz, ähnlich dem Eichhörnchen, hat, der jedoch kürzer als der 6 Zoll lange übrige Körper des Thiers ist. Oben ist er aschgraubraun, unten weißlich und um die Augen dunkelbraun. Er lebt im südl. und mittlern Europa in Laubwäldern, klettert und springt gut und hat sein Nest in Baumhöhlen und Felsritzen. Seine Nahrung führt er mit den Vorderbeinen zum Munde und sitzt dabei auf den Hinterbeinen. Gegen den Winter wird er sehr fett und legt sich endlich zum Winterschlafe ein in einem von ihm während des Herbstes dazu wohl mit Moos und Laub ausgefütterten Loche in der Erde oder in einem Baume. Bei 11–12° Wärme erwacht er. Er lebt von Nüssen, Eiern, kleinen Vögeln u. dgl. Sein Fleisch ist wohlschmeckend und wurde besonders von den alten Römern geliebt, welche die Siebenschläfer mästeten. Sein Fell gilt als ein dem Grauwerk ähnliches Pelzwerk.

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Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1841., S. 189.
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