Maria-Orden

[107] Maria-Orden, gestiftet 1484 zu Toledo von einer edlen Jungfrau, Beatrix a Sylva, der Mutter Gottes zu Ehren. Die Nonnen tragen ein weißes Gewand und Scapulier, worauf sich das Bildniß der Mutter Gottes befindet, das Jesuskind in ihren Armen tragend, welches mit einer Lanze eine Schlange durchbohrt. Sie tragen ferner einen blauen Mantel, weil die heilige Jungfrau in einem solchen der Stifterin im Traume erschienen ist, und einen schwarzen Schleier, der bis zu den Knieen herabfällt. Auf die Fürbitte der Königin Isabelle von Spanien, hat der Papst Innocenz VIII. 1489 diesen Orden bestätigt, und gestattet, daß dessen Nonnen unter der Obhut eines Bischofs nach der Regel des Cistercienzer-Ordens leben durften. Als aber 1494 Beatrix a Sylva starb, nahmen die Klosterjungfrauen mit Erlaubniß des Papstes Alexander VI. die Regel der heiligen Clara mit Beibehaltung ihrer Ordenskleidung an. 1511 vertrauete der Papst Julius II. sie dem Franciscaner-Observanten-Orden an, nach welchem sie noch jetzt auf das Strengste sich richten müssen.

A.

Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 7. [o.O.] 1836, S. 107.
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