9. Lebenszähigkeit der Stadtbevölkerungen

[255] Griechische Bürgerschaften aber starben nicht leicht. Erinnern wir uns wieder an jenes Wort647 des Isokrates: »Ein schuldiger einzelner Mensch stirbt vielleicht, bevor ihn die Vergeltung erreicht, die Poleis aber, mit ihrem Nichtsterbenkönnen (ἀϑανασία) müssen die Rache der Menschen und der Götter ausdulden«. Erst aus der furchtbaren Lebenszähigkeit dieser Wesen vervollständigt sich ihr Bild zu jener Erscheinung, die in der Weltgeschichte nur einmal dagewesen ist.

Aufs Äußerste um das Dasein zu kämpfen und dann in den letzten Untergang freiwillig hineinzugehen, mit Familie und Habe, in den Flammen und Trümmern der Volksburg, das haben im Altertum auch Karthager und Juden, Lykier, Numantier und so viele Völker vermocht648. Was den Griechen unterscheidet, ist, daß er eine Polis bleibt, auch wenn er aus den Mauern vertrieben oder ausgewandert ist, ja daß auch einzelne Bruchteile und Parteien sich noch als lebendiges politisches Ganzes fühlen, so wie es im Grunde jede Kolonie vermochte649. Der Mensch gilt hier jederzeit mehr als seine Stätte und seine Habe; die Polis besteht aus den Menschen und nicht aus den Gebäulichkeiten, und man verzichtet auf Tempel, Erinnerungen und Gräber der Ahnen, um anderswo weiter zu leben, im Herzen Wut und den Willen der Rückkehr. Diese Eigenschaft ist schon zu begreifen aus dem Ursprung der Polis durch jene Synoikismen oder Zusammensiedelungen aus Dörfern und Landstädten; mochten diese zerstört, ihre Feldmarken, falls sie zu ferne lagen, verödet werden – wenn es gelang, ihre hergeholte Einwohnerschaft zu einem wehrfähigen, sich selbst genügenden Staatswesen zu verschmelzen, so mußte dieses eine andere Art von Lebensgefühl entwickeln als ein zufällig und allmählich zur größern Stadt gewordener Markt oder Hafen. Freilich lag in diesem Gefühl eine Resignation mit aufgespart, welche in die heftigste Leidenschaft umschlagen konnte. Was dann die Poleis, wenigstens in der bessern Zeit, an Zähigkeit und Beweglichkeit ihrer Bürgerschaften vermögen, ersieht man mit stets neuem Erstaunen aus einer Anzahl von Berichten des Herodot. Die Krone von allem sind (I, 163 ff.) die vor der persischen Überwältigung fliehenden Phokäer, der stärkste Extrakt der Kraft einer griechischen Polis; dieses Volk kann auf allen Meeren herumschwimmen, weil die Seinigen diese Meere entdeckt[255] und die Adria, Tyrrhenien, Gallien, Iberien und Tartessus den Griechen bekannt gemacht haben650. Solchen Bürgerschaften konnte Bias (I, 170) wenigstens vorschlagen: gemeinsam nach Sardinien auszufahrenA89 und dort eine Stadt für alle Jonier zu gründen, um der persischen Knechtschaft zu entgehen. Die Teïer (I, 168), als der Perser Harpagos mit seinem Damm ihre Mauern erreichte, fuhren alle von dannen und gründeten in Thrazien Abdera. Mehr als einmal mag fast eine ganze Bürgerschaft, samt ihrem besten Sklavenbesitz, auf den Ruderbänken, zum Kampfe ausgefahren sein, wie die 4000 Auserlesenen von Chios auf ihren 100 Schiffen zur Schlacht von Lade (VI, 15). Ja geringe Quoten kräftiger Seebürgerschaften verrichten das Unglaubliche, wie z.B. diejenigen Samier, welche Polykrates auf die für Kambyses zu stellende Flotte gesteckt hatte (III, 44-59), und hier sieht man auch, wie gefährlich solche desperat herumirrende Griechen für andere Griechen werden konnten651. Schon die Erzählung (I, 150), wie einst das äolische Smyrna durch gastlich aufgenommene Kolophonier überwältigt und ionisch gemacht wurde, ist hiefür bezeichnend; jene Samier aber brandschatzen eine Insel, kaufen eine zweite und gründen endlich auf Kreta Kydonia, wo sie nach fünfjährigem Gedeihen zuletzt von Aegineten unterworfen und geknechtet wurden. Andere, später flüchtig gewordene Samier, vereinigt mit Milesiern (VI, 22), üben mit Hilfe des Anaxilaos von Rhegion jenen entsetzlichen Verrat an Zankle, das sie gastlich zu sich geladen.

Es sind drei Eigenschaften, welche damalige Stadtbevölkerungen von allen neuern unterscheiden: der feste innere Zusammenhalt wenigstens der entscheidenden Volksquote, der Abscheu gegen jede Unterordnung nach außen und die Verpflanzbarkeit. Kein neueres Stadtvolk hätte sagen dürfen, was das von Xerxes besetzteA90 Athen durch den Mund des Themistokles (VIII, 61) von der Schlacht von Salamis sagen durfte: es besitze eine Polis und eine mächtigere als die Widerredner (die Korinther), so lange es zweihundert Schiffe voller Leute habe, welche nötigenfalls nach dem großgriechischen Siris fahren könnten. Nur im Hinblick auf diese große Beweglichkeit begreift man auch, wie die Peloponnesier nach dem Siege von Mykale (IX, 106) den Vorschlag machen konnten, die Leute aus den ionischen Städten nach denjenigen Städten von Hellas[256] überzusiedeln, deren Einwohner mit den Persern gehalten hatten. Und ebenso die Voraussetzung, daß man652 einer Bürgerschaft proponieren könne, während eines Krieges ihre Stadt zu räumen und sie einem andern Volk als Pfand zu überlassen, um sie nachher wieder zu beziehen. Die Bürgerverpflanzungen in Sizilien schon durch die Tyrannen des V. Jahrhunderts sind abnorm, aber auch die wieder frei gewordenen und hergestellten Bürgerschaften der Insel bleiben ähnlicher Entschlüsse fähig, wie die Ereignisse von Leontinoi653 so sprechend lehren. Überall halten griechische Einwohnerschaften Schicksale aus, bei welchen alle neuern sich sofort auflösen würden, weil die letztern eben wesentlich nur dies und nicht Bürgerschaften in antiker Bedeutung sind. Auch Heere getrauen sich in weiter Ferne eine Bürgerschaft zu werden, wenn es sein muß. Auf dem sizilischen Feldzuge der Athener durfte Nikias, als er nach der unglücklichen Hafenschlacht ins Innere abzog, seinen Leuten sagen: »denket, daß ihr sogleich eine Polis sein könnt wo ihr euch auch niederlasset«654. Auch in der Anabasis fühlen sich die Griechen beständig als Lagergemeinde, so bunt ihre Herkunft ist, und Xenophon655 war nahe daran, mit ihnen am Pontus eine Stadt zu gründen.

Wo in der Ferne auch nur ein Rest einer vertriebenen Bürgerschaft übrig ist, kann ein solcher auch nach vielen Jahrzehnten wieder zu seiner Heimat gelangen, wie die in Athen beherbergten Platäer nach dem Frieden des Antalkidas656, und als die Thebaner sie noch einmal vertrieben, wurden sie 36 Jahre später (nach Chäronea) abermals zurückgeführt durch König Philipp.

Weit das größte Beispiel jedoch von einer Neusammlung und Herstellung Vertriebener bezieht sich auf ein ganzes Volk, welches erst durch das Exil gleichsam zum Gefühl einer Polis scheint erzogen worden zu sein: die Messenier657. Es sind die schon seit den ersten messenischen Kriegen durch die Welt zerstreuten, namentlich aber diejenigen, welchen nach dem dritten Krieg (456 v. Chr.) auf Vorschrift des delphischen Orakels freier Abzug gegönnt worden war, und bei diesen ist zu erwägen, daß sie nicht nur seither sich fast ein Jahrhundert auswärts aufgehalten, sondern daß sie schon vor jenem Kriege seit mindestens zwei Jahrhunderten wie Heloten behandelt worden waren. Dennoch kamen sie auf Thebens Ruf von allen Enden der Welt und gründeten ihren Staat mit der Hauptstadt Neu-Messene. Sie hatten noch ihre Sitten und ihren Dialekt,[257] während im jetzigen Nordamerika alle Nicht-Anglo-Iren in der zweiten Generation sogar ihre Sprachen gegen das Englische auszutauschen pflegen. Und kein Tempelheiligtum zog sie nach Hause wie die Juden nach dem babylonischen Exil.

Aber Griechenland war übel heimgesucht von ausgetriebenen oder geflüchteten Einzelteilen und Parteien von Bürgerschaften, welche auswärts nach Kräften beisammen blieben658 und auf den Augenblick einer Rückkehr um jeden Preis lauerten. Der Flüchtling ist schon eine der bekanntesten Gestalten des griechischen Mythus; man wird vertrieben oder flüchtet hauptsächlich um freiwilligen oder unfreiwilligen Mordes willen, und an den gastlichen Fürstenhöfen der heroischen Zeit fehlt nirgends ein solcher Schützling. Aber was die Tragiker solchen in den Mund legen, das entnehmen sie der furchtbaren Erfahrung ihres V. Jahrhunderts. Bei Sophokles erlauben sich Ödipus wie Polyneikes in Kolonos Verwünschungen gegen die Heimat, wie sie der Dichter wohl schon selber vernommen; bei Aeschylos aber ist der Abscheu gegen den die Vaterstadt angreifenden Flüchtling gewiß ein eigenes erlebtes Gefühl659. Schon hatte eben die Polis überall begonnen, lebendige Teile von ihrem eigenen Leibe abzuschneiden, und um die Mitte des V. Jahrhunderts wimmelte Mittelgriechenland von Ausgetriebenen; bei Koronea half (447 v. Chr.) bereits eine ganze große Flüchtlingspartei – »böotische, euböische und lokrische Verbannte und wer sonst noch von dieser Farbe war«660 – die Athener schlagen. Was den Flüchtling aufrecht hielt, war die oft leere Hoffnung661; aber FreundlosigkeitA91 lastete auf ihm, und Theognis, der ihn (V. 209) deshalb beklagt, warnt doch (V. 333) seinen Kyrnos, keines Flüchtlings Freund zu sein, da derselbe, heimgekehrt, ein anderer zu werden pflege. Der wahre Fluch jedoch war seine Verbitterung und sein Verlangen nach Heimkehr – κάϑοδος! – mit allen Mitteln. Nicht umsonst hieß es: »Flüchtlinge und Gottlose« (φυγάδες καὶ ἀσεβεῖς)662. Man will die Heimat nicht nur wiedergewinnen, sondern man weiß in der Regel, daß dies nur mit der äußersten Gewalt möglich sein wird, nur indem die jetzt dort Herrschenden unschädlich gemacht werden. Es sind Griechen, die sich gegen Griechen behaupten wollen, und damit ist genug gesagt. Wo möglich, taten sich Flüchtlinge verschiedener Städte zusammen,[258] um diese letztern eine nach der andern zu bezwingen663, so wie dies im mittelalterlichen Italien vorkam; auch wurde die Polis, in der man Zuflucht gefunden, nach Kräften zur Mithilfe bewogen. Das gewaltige Anwachsen des Söldnertums seit Anfang des IV. Jahrhunderts steht mit dem Flüchtlingswesen gewiß in engster Verbindung; unter den Waffen lebte der Einzelne vielleicht sicherer denn als schutzloser Fremder in irgend einer Stadt, wo er beim geringsten Anlaß zum Sklaven gemacht werden konnte. Aber daneben und in den Pausen der Kriege irrte eine gewaltige Menge vaterlandslos gewordener Griechen im Elend herum – πλανώμενοι – »verderblich für jeden, auf den sie treffenA92, vielleicht in Bälde zahlreich genug, um den Barbaren so furchtbar zu sein als den Hellenen; eine Masse, aus der man leicht ein größeres und besseres Heer zusammenbringen kann, als aus allen denjenigen, welche noch als Bürger in den Städten leben«664. Dies war die Lage kurz vor Chäronea; Alexanders Kolonien in Asien mögen dann einen großen Teil dieser »Herumirrenden« an sich gezogen haben. Es war wohl besser so, als wenn diese Unglücklichen ihre Heimat wieder betraten. Die unselige dämonische Macht zurückgekehrter Flüchtlinge hatte sich z.B. vor kurzem in Theben geoffenbart, bei der Nachricht von König Philipps Tode665. Die Flüchtlinge waren nachts angelangt und hatten die vor 43 Jahren geschehene Befreiung der Kadmeia von der spartanischen Besatzung parodiert, indem sie die makedonischen Kommandanten dieser Burg töteten; nun konnten sie in der Volksversammlung alles mit sich reißen durch den Ruf »Freiheit!« – alte und schöne Worte, wie Arrian sagt; – mit dem leichtsinnigsten Trotz wurde dann Alexanders Gnadenanerbieten abgewiesen und sogleich auf seine Leute geschossen; da unter den Flüchtlingen solche waren, die von ihm keine Schonung zu erwarten hatten, trieben sie das Volk zum Kampfe. Schon beim Sturm brauchte er dann die Thebaner bloß der Wut ihrer platäischen, phokischen und anderen Nachbarn zu überlassen, und ebenso die Stadt, als es an deren Zerstörung ging. Der makedonische König hatte kaum nötig, sich selbst mit der Zerstörung zu beladen, er ließ Griechen gegen Griechen machen. – Als Herr von Asien hat dann Alexander nicht lange vor seinem Tode jenen Machtbefehl nach Griechenland gesandt, welchen der Herold zu Olympia in Gegenwart von 20000 Flüchtlingen aller Städte ausrief: allen Verbannten, nur Tempelräuber und Mörder ausgenommen, sei die Rückkehr in die Heimat gestattet; welche Polis sich widersetzen würde, sollte dazu[259] gezwungen werden. Vielleicht lag hierin ein sehr hohes Gefühl von der Erhabenheit eines Königtums, vor welchem die Parteiungen bloßer Poleis zu erlöschen hätten; vielleicht aber wünschte der König nur in jeder Stadt eine Partei zu haben gegen den Geist der Neuerung und des Abfalls666, ja es ist nicht undenkbar, daß er geradezu Zwietracht und mittelst dieser möglichste Schwäche habe stiften wollen. Und, selbst die beste Absicht vorausgesetzt – es gehört zu den düstern Wahrheiten der Völkergeschichte, daß gewaltsames Gutmachen begangen, aber schon etwas verjährten Unrechts Verderben bringt. Dieser Art war oft die Restitution von Flüchtlingen in Verbindung mit dem Wiederaufrühren alter Händel und Kassation alter Prozesse, ja Cicero erkennt darin667 den Anfang des Endes einer Polis: Perditae civitates, desperatis omnibus rebus, hos solent exitus exitiales habere, ut damnati in integrum restituantur, vincti solvantur, exules reducantur, res judicatae rescindantur. Haec quum accidunt nemo est quin intellegat, ruere illam rem publicam. Haec ubi eveniunt nemo est qui ullam spem salutis reliquam esse arbitretur. – Aber Griechenstädte starben furchtbar schwer, und die Zähigkeit des Flüchtlingswesen war auch nichts anderes als eine Teilkraft vom Lebenswillen der Polis, welcher so heftig pulsiert hatte, als sie entstand, so unerbittlich und ausschließlich herrschte, als sie kräftig war, und jetzt sich in langen Konvulsionen dahinwand, bis der Untergang oder die Römermacht Ruhe und Stille schuf.


Fußnoten

1 Aeschyl. Suppl. 250 ff.

2 Nur einen unsichern Schimmer verbreiten die scheinbaren Staaten der Heroen des Zuges gegen Troja, wie sie sich aus den Kontingenten des Schiffskataloges Il. II zu ergeben scheinen. Sie sind ohnehin sehr klein, und schon die großen Schwankungen in betreff des Gebietes der Atriden zeigen, wie man damit dran ist. Im Grunde werden nur Gefolgschaften aufgezählt, bei welchen es fraglich ist, ob nur Homer selbst sie als Gebiete der betreffenden Anführer aufgefaßt hat. Von einer Teilung des argivischen Gebietes in zwei Königtümer, Argos und Mykenä, mit dem Heraion bei Mykena, als gemeinsamem Besitz meldet Strabo VIII, 6, 10, p. 372. Aber schon Agamemnon besaß nach ihm wieder das Ganze.

3 So noch spät Pausan. IX, 11, 2.

4 Polit. III, 9. V, 8.

5 U.a. Thukyd. I, 4.

6 '᾽Ξπίκειται, sagt Aristoteles Polit. II, 7.

7 Über die Verbindung des Königtums mit den Synoikismen und Städtegründungen werden wir so ziemlich im Dunkel gelassen.

8 Odyss. XI, 494 ff. und mehrmals in der Ilias.

9 Odyss. XIV, 239 gegen Idomeneus.

10 Ilias II, 95.

11 Ilias II, 204 ff.

12 Vgl. Proklos bei Kinkel, fragm. epicor. p. 33.

13 Theogon. 81 ff.

14 Odyss. XVI, 376.

15 Odyss. VI, 274.

16 Ilias XXIV, 260.

17 Hiezu vgl. Pausan. IX, 26, 2 die sehr eigentümliche Anschauung von der thebanischen Sphinx, nicht als allgemeiner Landeskalamität, sondern als Instanz, vor welcher sich diejenigen stellen müssen, welche um das Königtum streiten.

18 Die Zeitbestimmungen für den Ausgang einer Anzahl von Königshäusern s. bei O. Müller, Griech. Lit. Gesch. I, S. 51, Anm.

19 Odyss. XVI, 401.

20 Pausan. IV, 13, 3.

21 Heraklid. Pont. I. Fustel, la cité antique S. 287.

22 Pausan. IX, 5, 8. Was das Volk schon an Regierungswechseln innerhalb eines Hauses vermag: Diodor III, 61: Zeus sei auf den Thron seines Vaters Kronos gelangt ὑπὸ τῶν ὄχλων αἱρεϑέντα, διὰ τὸ μῖσος τὸ πρὸς τὸν πατέρα.

23 Polit. V, 8 und 9.

24 Laut dem merkwürdigen Bericht bei Konon, Narrat. 44.

25 Hesiod., opera 230 ff.

26 Ohne Zweifel erfuhr man solche Expektorationen der athenischen Szene in Sparta und wird darüber gelacht haben. Es war etwas für den Gott Γέλως. Andere Sündenregister Spartas Pausan. IV, 5, 1, IV, 17, 2.

27 Die Schrift de re publ. Lacedd. nehme ich, ohne darüber entscheiden zu wollen, nach der herrschenden Ansicht als ein echt xenophonteisches oder noch als ein wertvolles Werk eines kundigen Zeitgenossen.

28 Strabo VIII, 5, 4, p. 364, wonach anfänglich die Periöken Anteil an Staat und Ämtern gehabt hätten.

29 Diese Erhebung der Dorer über eine große Majorität Andersstämmiger, mit welchen man bisher zusammengelebt, ist leichter gesagt als vorstellig gemacht und beweist jedenfalls eine große Kraft.

30 Vgl. Gelzer: Lykurg und die delphische Priesterschaft, Rhein. Mus., N.F. XXVIII.

31 Herodot I, 65.

32 Pausan. III, 2, 6-20, 3 bis 6-22, 5, 7.

33 τὴν πλείστην γῆν, Arist. Polit. II, 6.

34 Städte mit bis auf 10000 waffenfähigen Bürgern beherrschten sonst eine mäßige Feldmark; hier können 9000 einem Vierteil des Peloponnes ihre Herrschaft auferlegen. Im einzelnen bleibt hier alles dunkel, u.a. auch das Verhältnis zu der schon bei der Eroberung vollzogenen Teilung. Aber beim spätern großen Ruck brauchen uns die 9000 Spartiatenlose, die man schon hat bezweifeln wollen, nicht die mindeste Beschwerde zu machen, da die Griechen schon frühe an ἀναδασμοί jeder Art gewöhnt waren. Wie man es mit der Vermessung hielt, so daß jeder mit seinem Landloos zufrieden war, geht allerdings über unsere Wahrnehmung; aber bei den Normannen des X. Jahrhunderts und ihrem Funiculus auch, und doch zweifelt hier niemand. Unsere Phantasie findet sich nur so schwer in die Existenz einer Kaste von großer Anzahl und gewiß sehr vielen mächtigen Individuen, welche gleichwohl so einheitlich auftrat und handelte.

35 Sparta hätte dann nur nie von andern Staaten die Freilassung Untergebener verlangen sollen, wie z.B. von Elis die der Lepreaten und anderer untertäniger Periöken (Pausan. III, 8, 2). Die Elier antworteten, sie würden damit nicht zögern, sobald sie die Periöken um Sparta frei sähen.

36 Herodot. IX, 28.

37 Isokr. Panathen. § 180.

38 So war die von lakedämonischen Periöken bewohnte Insel Kythera (Thukyd. IV, 53) ein Ländchen von »geldliebenden und arbeitseligen Leuten«, welche von Käse und Feigen lebten. Heraklid. c. 24. Und dabei waren die Spartiaten, bei ihrer Unbehilflichkeit zur See, in beständiger Sorge wegen dieses Ländchens. Schon Cheilon sagte: Wär es doch nie entstanden! oder aber vom Meere verschlungen worden! – In der Tat riet später Demaratos dem Xerxes, dort seine Flotte ankern zu lassen, und, meint Diogenes von Laerte (I, 3, 4), wenn Xerxes den Rat befolgt hätte, so wäre Griechenland erobert worden. Zur Zeit des peloponnesischen Krieges besetzte dann Nikias die Insel und ließ eine Garnison dort, woraus den Lakedämoniern mancherlei Schaden erwuchs.

39 C.F. Hermann Staatsalt. § 23, 17.

40 Isokr. Panathen. § 178.

41 Xenoph. Hist. Graec III, 3, 6.

42 In Sparta ist alles einheimisch, »vaterländisch«, auch die Erbsklaven.

43 Athen. XIV, 74, aus Myron.

44 Heraklid. c. 2.

45 Thukyd. IV, 80, gegen dessen Aussage im Ernst nichts einzuwenden ist.

46 Thukyd. I, 132.

47 Gelzer, a.a.O.

48 Polyän. I, 16.

49 Plut. Lyk. 31.

50 Plut. Lyk. 31.

51 Die erstgebornen, für den Thron bestimmten Söhne nahmen laut Plutarch (Agesil. 1) keinen Anteil an der spartiatischen Erziehung, was ein sehr doppelseitiges Vorrecht war.

52 Auch Feinde wagten in Schlachten nicht leicht Hand an einen lakedämonischen König zu legen, aus Furcht und Scheu vor seiner Würde. Plut. Agis 21.

53 Plut. Lyk. 5, 7, zum Teil nach Plato.

54 Aristot. Polit. II, 6.

55 Pausan. III, 5, 8, als man gegen die Argiver Krieg erhob.

56 Plut. quaest. Graec. 21.

57 Auch hier war auf eine anfängliche Gleichberechtigung der Messenier mit den Dorern eine strengere Ausscheidung und Oberherrschaft der letztern gefolgt. Strabo VIII, 4, 7, p. 361. Vgl. Nachtrag 10 (Ende).

58 Eurip. Kresphont. fragm. 1 und Strabo VIII, 5. 6, p. 366.

59 Plutarch, apophthegm. p. 231 d.

60 Pausan. IV, 5, 3-7, 3.

61 Bekanntlich sollen dieselben von den Gattinnen der Dorer, während der Abwesenheit der letztern im Kriege, geboren worden sein. Der Name aber ließe eher auf Stupration vieler Töchter schließen, etwa durch Periöken und Heloten. Wäre man nämlich überzeugt gewesen, daß die betreffenden Kinder von Spartiaten erzeugt seien, so hätte die Sache nicht so viel auf sich gehabt. Die sagenmäßige Ausmalung der Sache Justin III, 4.

62 Pausan. IV, 16, 4.

63 Pausan. IV, 7, 2. 3.

64 Pausan. IV, 24, 2.

65 Die sog. Epeunakten, vgl. Athen VI, 101.

66 Der weise Cheilon, welcher bei Diogenes Laert. I, 68 geradezu als Einsetzer des Ephorates gilt, ist die Personifikation dieser Veränderung.

67 Plut. Agis. 11. Unter Umständen genügten dazu schon Sternschnuppen.

68 Xenoph. de re p. Laced. XV, 7.

69 Die vom Ephorat gesetzlich gemachte Lebensweise duftet bei weitem am meisten nach Neid; hieraus erklärt sich alles Detail am einfachsten. Man geht fehl, wenn man diese Lebensweise als Resultat eines großen Entsagungsbeschlusses der Weisesten der Kaste auffaßt. Es ist nicht das einzige Mal in der Welt, daß sich der Neid als Pathos maskiert hat. Die verarmende Dorermajorität hatte nun wenigstens die Genugtuung, daß die Zusammenerbenden ihren Reichtum nicht genießen konnten. – Hätte man mit Hilfe von Auswanderung usw. die 9000 Lose der Dorer unerbittlich komplett gehalten, so wäre das spätere künstliche Sparta nicht nötig gewesen und wohl auch nicht entstanden.

70 Xenophon, de re p. Laced. VIII, 4. Daß man ein allzu [allzu fehlt bei Oeri] rasches Vorgehen doch gerne vermied, vgl. Thukyd. I, 132.

71 Herodot V, 39-42. Plato Alkib. I, p. 121 b Plutarch. – Agesil. 2.

72 Den Weibern war jeder Schmuck, die zierliche Haarpflege, das Tragen von Gold verboten. Auch die Grabstätten waren gering und alle gleich. Simonides nannte Sparta wegen der Bändigung der Individualitäten δαμασίμβροτος (laut Plutarch Agesil. 1).

73 Xenoph. de re p. Lac. VII, 1.

74 Griechisch Plut. de exilio, c. 8.

75 Xenoph. de re p. Lac. I, 3, 4. 7, 5. Plutarch Lyk. 14 ff. Arist. Polit. II, 6. Plut. Lysand. 30.

76 Dazu, wie die Athener sich das spartanische Mädchenturnen karikierend ausmalten, vgl. Aristoph. Lysistrata 82 γυμνάδδομαι γὰρ καὶ ποτὶ πυγὰν ἅλλομαι. Eine höchst lächerliche athenische sittliche Empörung gegen die gemeinsamen Übungen der spartanischen Mädchen und Jünglinge. Eurip. Androm. 597 im Munde des Peleus gegen Menelaos.

77 Für die Königshäuser hätte dies alles natürlich nicht gelten sollen; allein es wurde nachgeholt durch die Nachreden über Demaratos und Leotychides samt der boshaften und lächerlichen Ausmalung dieser Fälle.

78 Es fragt sich aber, ob die enorme Züchtigkeit des Auftretens, die den μειράκια vorgeschrieben war (Xenoph. de re p. Laced. III, 4 f.) beim wirklichen Zustand nicht lauter Duckmäuser bilden mußte.

79 Daß etwa bis zum Tode gegeißelt wurde, vgl. Plutarch Lyk. 18. S. auch Paus. III, 16, 6 und Lucian Anachars. 38 f. Dieser erzählt, daß Väter und Mütter zugegen gewesen seien, den Söhnen gedroht hätten, wenn sie die Geißelung nicht aushielten und sie gefleht hätten auszuhalten. Viele seien angesichts der Ihrigen gestorben und ihre Statuen seien von Staats wegen gesetzt und geehrt worden. Bei der Geißelung sei die Stellung gewesen γυμνὸν ἂνω τὰς χεῖρας ἐπαίροντα. Man fragt sich, ob Lucian etwa Adorantenstatuen für diese an der Geißelung Gestorbenen gehalten, oder ob man ihm gar solche an Ort und Stelle dafür ausgegeben habe.

80 Pausan. III, 14, 9, woselbst auch die abergläubischen Opfer und Gebräuche, die in der Nacht vor dem Kampfe beobachtet wurden, berichtet werden. Und dies alles samt dem ganzen Wutkampfe fand noch unter den Kaisern statt. Man machte es den völlig [völlig fehlt bei Oeri] untergegangenen Dorern nach.

81 Aus Pausanias VI, 2, 1 erfährt man, daß seit den Perserkriegen in Sparta die Pferdezucht, d.h. eine Sache der Reichen, überhand nahm, worauf Rennsiege in Olympia erfolgten. Ebenda einiges über das sonstige Benehmen von Spartanern in Olympia. Durch welche Ironie später König Agesilaos einigen übermütigen Spartanern das Rossenähren zur Wettfahrt verleidete, siehe Pausan. III, 8, 1 und 15, 1, sowie Plutarch apophthegm. s.v. Agesil. 49. Er ließ nämlich seine Schwester Kyniska wettfahren.

82 Schon weil sie ihn nicht hätten honorieren können oder mögen.

83 So ausdrücklich Isokr. Panathen. § 209. Bei näherm Nachdenken wird auch der angebliche Eifer der Spartiaten für Homer trotz den homerischen Szenen, welche nach Pausan. III, 18, 7 f. am Throne des amykläischen Apoll dargestellt waren, immer zweifelhafter. Lykurg sollte den Homer auf Samos von den Nachkommen des Kreophylos erhalten haben, ganz als wäre die Dichtung schon schriftlich zu haben gewesen.

84 Aelian V.H. XII, 43.

85 Aristot. Polit. II, 2.

86 In der spätern Zeit konnten indes selbst Heloten ein ansehnliches Peculium erwerben.

87 Sie waren ἰσοδίαιτοι, sagt Thukyd. I, 6.

88 Plut. Lyk. 24.

89 Plato de legg. I, p. 637. Über die spartanische Tafel vgl. Athen. IV, 15 ff.

90 Thukyd. V, 68. 74.

91 Pausan. IX, 13, 4. – Darnach fielen über tausend Lakedämonier, von den Thebanern und übrigen Böotiern aber nur 47 Mann bei diesem »ruhmvollsten von allen Siegen, welche Hellenen über Hellenen erfochten haben.« Auch im Agesilaos des Plutarch c. 28 heißt es: »Tausend Lakedämonier fielen und der König Kleombrotos und um ihn die ersten der Spartiaten.« – In den apophthegm. regum. s.v. Epaminondas heißt es ebenfalls nur »über 1000 Lakedämonier.« Diodor XV, 56 dagegen spricht von 4000 Toten. Aber bei griechischen Zahlenangaben dürfen wir uns in der Regel für die geringste entscheiden, und es wäre wohl möglich, daß der Gesamtverlust des lakedämonischen Heeres, selbst die Periöken mitgerechnet (die Heloten wurden wohl gar nicht gezählt), nur tausend Mann betragen hätte, wovon die eigentlichen Spartiaten vielleicht nur einen kleinen Teil ausmachten, in einer Zeit, da schon etwa hundert derselben ein sehr bitterer Verlust waren.

92 Herodot III, 47.

93 Xenoph. de re p. Laced. IX, 4 f. – Plutarch Agesil. 30. – Etwas anders Thukyd. V, 34.

94 Herodot VII, 229. 231. IX, 71. Das frühere Beispiel des Othryades I, 82 gehört noch der bloßen Sage an.

95 Plut. Pelop. 6. 13.

96 Pausan. III, 15, 5.

97 Pausan. III, 15, 8.

98 Pausan. III, 15, 3. VIII, 12, 3.

99 Plutarch Lykurg 21. Vgl. Pausan. III, 17, 5.

100 Über die Bedeutung der Flöte als Marschmusik Polyän I, 10. Das Flötenspiel soll allgemein gelernt worden sein. Athen. IV, 84.

101 Plut. Lyk. 4.

102 Diodor, fragm. 1. VIII.

103 Pausan. III, 15, 2.

104 Athen. XIV, 24.

105 Das Musikalische an den Hyakinthien umständlich bei Athen. IV, 17.

106 Athen. XIV, 33.

107 Pausan. III, 18, 4. Über den Tanz der Spartiaten Lucian de saltatione c. 10, 11, wohl nach ältern Aussagen. Ein Theater wird meines Wissens zuerst erwähnt zur Zeit von Leuktra. Plut. Agesil. 29. Pausanias bezeichnet es als sehenswert; der Schauspieler aber bleibt für den Spartaner ein bloßer δεικηλίκτης.

108 Aelian. V.H. III, 42. Im Taygetos soll einer der Tummelplätze dieser bacchischen Frauen gewesen sein.

109 Aelian ebenda XII, 50.

110 Den Epimenides sollen die Spartaner bekanntlich ermordet haben, als er ihnen im Krieg gegen die Knossier nichts Gutes weissagte. Pausan. II, 21, 3. Vgl. III, 11, 18 und III, 12, 9. Vgl. übrigens noch Nachtrag 11.

111 Pausan. III, 8, 1. Auch die Mantik wuchs nicht im Lande selbst; man ließ besonders Jamiden aus Elis kommen.

112 Laut Diog. Laert. I, 3, 5 hätte der weise Cheilon ein besonderes Verdienst gehabt.

113 Herodot III, 46. Vgl. VII, 226.

114 Stammt vielleicht die Rede des Endios bei Diodor XIII, 52 aus einer guten Aufzeichnung des Augenblicks?

115 Einige besonders späte Beispiele auch Plut. de garrulitate, c. 17.

116 Plutarch de se ips. laud. 16.

117 Wovon Xenophon Kunde gibt bis zur Ermüdung. Vgl. besonders de re publ. Laced. 13.

118 Herodot VI, 69.

119 Plut. Lyk. 27.

120 Pausan. III, 18, 2. Vgl. III, 21, 7. Der spartiatische Lieblingsschwur war bekanntlich: νὴ τὼ σιώ, bei den Dioskuren.

121 Bisweilen hielten die höchsten Behörden auch draußen vor der Stadt im Heiligtum der Pasiphae Tempelschlaf. Cic. de divinat. I, 43.

122 Plutarch, de malignitate Herodoti c. 21.

123 Diodor XI, 4. Als jemand dem Leonidas sagte, er nehme wenige Leute mit für eine Schlacht, antwortete er: aber viele für den Untergang. Spartanische Doktrin war nach Paus. I, 13, 4, Leonidas habe in den Thermopylen eigentlich gesiegt; seine Leute hätten nur nicht zum völligen Verderb der Meder genügt.

124 Thukyd. I, 90.

125 Plutarch Themist. 19.

126 Herodot V, 51. Vgl. III, 148.

127 Aelian XII, 8. Die Geschichte ist ohne Zweifel im Sinne der Superstition aufzufassen. Über die bösen Händel zwischen den beiden Königshäusern und innerhalb derselben s. Herodot VI, 61 ff.

128 Thukyd. I, 128 ff.

129 Das Nähere Pausan. III, 7, 8.

130 Es war auch sonst hohe Zeit dafür! Wie sie ihre Bundesgenossen im Felde behandelt hatten, s. Plutarch Aristid. 23. Nicht einmal die einfache Klugheit war im Stande gewesen, ihre hochmütige [hochmütige fehlt bei Oeri] Brutalität zu bändigen.

131 Vgl. Diodor XI, 50. Plutarch Aristides 23.

132 Diodor XI, 81.

133 Thukyd. I, 68-71. Für das Folgende I, 84. Vgl. Pausan. III, 7, 9 f.

134 Thukyd. II, 8.

135 Diodor XII, 63. Die Spartaner behaupteten freilich, das sei kein Sieg, sondern eine κλοπὴ πολέμου gewesen. Paus. I, 13, 4.

136 Wahrscheinlich damals verkaufte Sparta die Bewohner des von den Athenern besetzt gewesenen, nun wieder zurückgefallenen Kythera in die Sklaverei. Vgl. Suidas s.v. Philoxenos bei Westermann, Biogr., p. 116.

137 Die ganze Erscheinung des Alkibiades in Sparta, die förmliche Krisis, welche er hervorrief, würde zum Merkwürdigsten in der spartanischen Geschichte gehören, wenn wir genauer berichtet wären.

138 Seine widersprechenden Erklärungen über die wahre Erzeugung des Leotychides machen, so wie die Sache bei Pausanias III, 8, 3 erzählt wird, die Wirkung einer boshaften Ausmalung. Öffentlich können sich die Dinge nicht so verlaufen haben.

139 Plutarch Nikias 19.

140 Plutarch Lyk. 30.

141 Diodor XIV, 10.

142 Xenoph. Hell. VI, 1, 14.

143 Thukyd. II, 41: τήν τε πᾶσαν πόλιν τῆς Ἑλλάδος παίδευσιν εἶναι.

144 Plutarch Lyk. 30. – Hiezu auch das große Kompliment an Sparta bei Lysias Olympiac. (or 33) § 7. Von der schwarzen Seite ist die damalige Haltung Spartas geschildert u.a. Isokr. Paneg. p. 64 ff., de pace 178 ff. Nach Leuktra sagte Antisthenes, die Thebaner erschienen ihm wie Buben, welche sich freuten, ihren Pädagogen erschlagen zu haben.

145 Aelian V.H. XI, 7.

146 Ἁφιλοχρηματία Σπάρταν ὀλεῖ, ἄλλο δὲ οὐδὲν hatte schon Tyrtäos (fragm. 3 bei Bergk) gesagt oder auch das Orakel von Delphi. – Reiche Spartaner hatten auch wohl Geld außer Landes in Sicherheit.

147 Diodor XIII, 106.

148 Über Inhalt und Zeit des Gesetzes des Epitadeus s.C. Fr. Hermann Staatsaltert. § 48, 12.

149 Wofür nochmals auf die Geschichte des Demaratos zu verweisen. Herodot VI, 68. – Daß jene Testamente und andere Schenkungen hie und da verhüllte Verkäufe waren, ist möglich, aber nicht notwendig anzunehmen.

150 Plut. Agis. 5.

151 Xenoph. Hellen. III, 3, 4 ff. Polyän. II, 14, 1-2.

152 Neodamoden, Bastarde (νόϑοι), Hypomeionen usw., Klassen, [Klassen fehlt bei Oeri], deren Begriff z.T. streitig ist.

153 Xenoph. de re p. Laced. zu Anfang.

154 Athen. XII, 74.

155 Daran hing es wohl, daß er sich alle Statuen verbat.

156 Aus solchen Quellen schöpfte Plutarch Kimon, 19.

157 μισῶν μὲν ἀεὶ τὴν πόλιν, sagt Plutarch. Theben stellte in der Folge zur Schlacht bei Leuktra 6000 Mann, zum Zug gegen Alexander von Pherä 7000 Hopliten und 700 Reiter, – bei der Verteidigung gegen Alexander den Großen kamen 6000 Thebaner um, und 30000 sollen verkauft worden sein; doch sind hier wohl Sklaven usw. mitgerechnet. Plutarch Pelop. 35. Alexand. II.

158 Xenoph. Hellen. VII, 1, 33. 41.

159 Diodor XV, 56. Vgl. über die Zahlen S. 115 Anmerkung.

160 Aristot. Polit. II, 6.

161 Plutarch Agis 5.

162 Diodor XV, 65.

163 Noch um die Mitte des IV. Jahrhunderts war man Tag und Nacht voller Sorgen wegen der Heloten. Isokr. Philipp. 47 ff.

164 Plato de legg. I, p. 629.

165 Laut Pausan. IV, 5, 1 taten alle Angesehenen, auch Ephoren und Geronten, dasselbe.

166 Plut. de vitioso pudore c. 16. – Im heiligen Krieg soll er doch die Phokier vom Ärgsten – Zerstörung und Ausmordung von Delphi – abgehalten haben. Pausan. III, 10, 4.

167 Plutarch, Instituta Lacon. § 42.

168 Plutarch Arat. 38.

169 Pausan. VIII, 6, 1.

170 Es sind Gründe vorhanden, die Tatsache schon in diese Zeit zu setzen.

171 Suidas bei Westermann Biogr. p. 415. – Vgl. Pauly, Realencyclop II, S. 998.

172 Plut. Pyrrh. 27 f. Polyän. VIII, 49. Auch die Weiber zeigten sich dabei mutvoller als beim Einfall des Epaminondas.

173 Polyb. II, 45-70. Zumal 55 das Benehmen gegen Megalopolis. Vgl. Plutarch Kleom. 25. – Auch bei Pausan. II, 9, 1 herrschen die Schattenseiten vor.

174 μερισϑῆναι. Plutarch Agis 8. Vielleicht entsprach dieser Besitz im Wesentlichen den bisherigen Periökenlosen?

175 Laut Pausanias durch das Gift des Kleomenes. An Stelle der Gerusie setzte Kleomenes »Patronomen«.

176 Woneben es noch immer eine Krypteia gab. Der Chef dieser Einrichtung soll ja (Plut. Kleom. 28) bei Sellasia Verrat geübt haben, und es wäre eine Nemesis, wenn gerade dieser Beamte das Verderben über Sparta gebracht hätte. Allein bei Entscheidungen, wie diese ist immer von Verrat die Rede, ob solcher gewaltet habe oder nicht.

177 Ἲσον αὐτοῖς μετεῖναι τῆς πολιτείας laut einem Fragment aus Polybios.

178 Pausan. III, 11, 8.

179 Noch im Kriege von Actium haben später die Messenier für Antonius Partei genommen, weil die Lakedämonier für Augustus waren. Pausan. IV, 31,2.

180 Polyb. XIII, 6-8.

181 Wenn nämlich statt τῶν ἄλλων eher εἱλώτων zu lesen ist.

182 Plutarch Philop. 16.

183 Polyb. XXV, 8.

184 Nicht nur die Tempel des Cäsar und des Augustus, sondern auch wohl die persische Stoa in ihrer jetzigen Gestalt mit den Perserstatuen über den (vorgekröpften) Säulen (Pausan. III, 11, 3) waren Bauten der Kaiserzeit. – Alljährlich hielt man jetzt Reden über Pausanias und Leonidas, in Verbindung mit Wettkämpfen, Pausan. III, 14, 1.

185 Dio Chrysost. orat. XXV, p. 281. Dazu die bekannten Aussagen bei Plutarch und Pausanias.

186 Lucian, de saltatione 10.

187 Aristot. Polit. II, 6. 7. – Das bekannte Skolion des Gutsherrn Hybrias u.a. bei Bergk, Anthol. lyr. p. 531.

188 Athen. VI, 85.

189 Athen. XII, 33. – Aristot. l.c.

190 Athen. VI, 84.

191 Athen. VI, 101.

192 Aristot. Polit. II, 6. VII, 5. 8. 9. 13.

193 Herodot VII, 155.

194 Laut Plutarch (Quaest. Graecae 46) waren einst die Trallianer durch Leleger und Minyer aus ihrer Stadt getrieben worden. Als sie dieselbe wieder gewannen, wurden die Leleger getötet oder verjagt; in betreff derjenigen, welche aus Hilflosigkeit oder Schwäche zurückblieben, schien auf deren Sein oder Nichtsein gar nichts mehr anzukommen; tötete ein Trallianer einen Leleger oder Minyer, so war dies keine Blutschuld; den Verwandten des Getöteten gab er einen Scheffel Kichererbsen.

195 Athen. VI, 94 ff.

196 Auch wenn alle Erwähnungen des δμώς auf Sklaverei gehen sollten, worüber zu streiten wäre (denn 429 heißt der Schmied δμώς der Athene, was doch nur den Diener bezeichnet), so blieben doch V. 440 der Ackerknecht und V. 601 der ϑὴς ἄοικος immer noch Freie.

197 Odyss. XI, 488.

198 Auch das ϑητεύειν im Göttermythus, das des Apollon als Hirt bei Admetos und das des Hermes (Hom. Hymn. 18), will also ein hartes Los und eine schwere Strafe bedeuten. Diese dienten Sterblichen; Kadmos mußte dem Ares dienen, und zwar ein ewiges Jahr (= 8 Jahren) wegen Tötung der Sparten.

199 Strabo XI, 2. 3, p. 493 über Tanais.

200 Dieselbe wurde ausgenützt; in den Städten ließ man die größten Pracht- und Nutzbauten durch die Gefangenen ausführen und in den Landmark [Landmarken] von Agrigent alles mit Bäumen und Reben bepflanzen. Einzelne Agrigentier übernahmen von diesen Sklaven bis 500. Diodor XI, 25.

201 Thukyd. VI, 62, vgl. VII, 13. Wenn der einzelne Kopf zwei Minen galt, so wären es etwa 3600 Individuen gewesen.

202 Polyän. I, 34, 2.

203 Polyän. II, 1, 26.

204 Hier mögen die γένη im vollen Sinne des Wortes noch lange sich als Einheiten behauptet haben.

205 Athen. VI, 86.

206 Xenoph. Memor. 11, 8.

207 Athen. VI, 83.

208 Odyss. XX, 107.

209 Athen. VI, 88.

210 Außer jener umständlichen Stelle bei Athen. VI, 88-91 vgl. Herodot VIII, 105; Thukyd. VIII, 40 und 45; Polyän. III, 9, 23; Plutarch de mulierum virtt. c. 3 (letzteres ein Beispiel der Treue).

211 Der Neger kam in Griechenland nur vereinzelt, als Luxus von Vornehmtuern vor; ein solcher (Theophrast Charakt. 21) nimmt seinen [seine] Neger auch auf einer Wallfahrt nach Delphi mit. In Sizilien und Großgriechenland mochte es sich etwas anders verhalten, und den dortigen Tonbildnern ist der Negerkopf ein vertrauter Typus.

212 Von diesen war zur Römerzeit zumal Delos berühmt, Strabo XIV, 5, p. 668.

213 Über dessen Schicksal Suidas bei Westerm. Biogr., p. 445.

214 Dies ist dann auch im Peloponnes der übliche Preis beim Loskauf von Kriegsgefangenen, Herodot VI, 79. Dazu die direkte Aussage Xenoph. Mem. II, 5, 2. Für das IV. Jahrhundert Demosth. in Nicostr., zu Anfang. Von besonders wertvollen Sklaven wird hier abgesehen. Sparta brauchte so gut wie keine gekauften Sklaven und vermied damit eine große Ausgabe.

215 Später, wahrscheinlich infolge der zunehmenden Verarmung Griechenlands, scheint dies anders geworden zu sein, und man wird Sklaven gezüchtet haben, weil man sie weniger im Stande war, zu kaufen. Im letzten achäischen Krieg gegen die Römer (146 v. Chr., vgl. Polyb. XL, 2) konnte der ruchlose Diäos den von seinem Anhange beherrschten Städten gebieten, von den im Hause geborenen und erzogenen Sklaven 12000 völlig erwachsene freizulassen und ihm nach Korinth zuzusenden; wo sich solche nicht in Genüge vorfinden würden, sollte die den einzelnen Städten auferlegte Zahl aus den übrigen Sklaven ergänzt werden.

216 Xenoph. Oekonom. V, 9. Aristot. Oekonom. I, 5.

217 Eurip. fragm. incert. 88. Ἀκόλαστα πάντη γίγνεται δούλων τέκνα. Vgl. auch Theognis 537.

218 Xenoph. Memor. II, 4, 3.

219 Daß man Sklaven, welche man gerade nicht brauchte, wenigstens in Athen, momentan vermieten konnte, vgl. Aristoph. Ran. 196.

220 Athen. III, 77.

221 Xenoph. Oekonom. 9, 11.

222 Aristot. Oekon. I, 5, 6.

223 Xenoph. Memor. II, 7.

224 Σοφοκλ. βίος, zu Anfang. Plutarch decem oratt. vitae 4.

225 de vectigalibus, περὶ πόρων.

226 Kann es wirklich derselbe Xenophon sein, der über die Landsklaven wie ein wohlwollender Erzieher spricht?

227 Wir übergehen die Tempelsklaven und lassen auch die bekannte Aussage Strabos (VIII, 6, 20, p. 378) über die Hiorodulen beim Aphroditetempel zu Korinth auf sich beruhen. Es können nur gekaufte gewesen Sklavinnen sein, welche durch reiche Leute hieher geschickt zu werden pflegten. Gab es aber je ihrer tausend zugleich?

228 Athen. VI, 103.

229 Herodot VII, 155.

230 Herodot VI, 83, zu berichtigen aus Plutarch de mul. virtt. c. 4.

231 Valer. Max IX, 1.

232 Athen. VI, 104.

233 Vgl. bei Polyän. I, 43, 1 die syrakusischen Sklaven beim athenischen Angriff und ihre Beschwichtigung durch die List des Hermokrates.

234 Dieser Zusammenhang erhellt deutlich aus Thukyd. VIII, 40.

235 Aristoph. Pax 451, Nub. 6 ff.

236 Thukyd. VIII, 27. Noch als Demetrios Poliorketes Megara einnahm und sein Heer die Stadt plünderte, entwichen fast alle Sklaven. Plut. Demetr. 9.

237 Thukyd. I, 139.

238 Herodot VIII, 41. 44.

239 Thukyd. VIII, 15.

240 Polyän. II, 13.

241 Thukyd. III, 73.

242 Plato de legg. VI, p. 777.

243 κακονούστατοι sagt Lysias (orat. VII, 34) sehr deutlich und allgemein.

244 Xenoph. Hieron. IV, 3.

245 Plato Polit. IX, 5.

246 Athen. III, 62, aus Antiphanes.

247 Lysias orat. VII, 16.

248 Euripid. fragm. Alexandr. 6; fragm. Antiope 10.

249 γαστὴρ ἅπαντα, τοὐπίσω δ᾽ οὐδὲν σκοπεῖ.

250 Aristot. Oekon. I, 6.

251 Aristot. Polit. I, 2, 5. III, 5; gelinder: Aristot. Oekon. I, 51. Für Plato ist besonders bezeichnend de legg. VI, p. 776 ff. Er verlangt (Polit. V, p. 469) ausdrücklich, daß nur Barbaren Sklaven sein sollen.

252 Bei Diog. Laert. V, 1, 9. – Ähnliches in den Testamenten des Theophrast. (ebd. V, 2, 14) und des Lykon. (ebd. V, 4, 9).

253 Odyss. XVII, 322.

254 Plato Gorg. p. 483, b. Der euripideische Jon (V. 1381) will seine Mutter nicht kennen lernen, wenn er von einer Sklavin geboren sein sollte.

255 Auch daß der Sklave gesetzlich verlangen konnte, verkauft zu werden (πρᾶσιν αἰτεῖσϑαι), um zu einem bessern Herrn zu kommen, wird in der Praxis wenig gebessert haben und kaum vorgekommen sein. Wer Sklaven kaufen wollte, fand sie anderswo und gab schwerlich demjenigen den Vorzug, welcher einem andern athenischen Herrn entrinnen wollte.

256 Beruht nicht die platonische Höhle (Polit. VII) auf Eindrücken aus diesen Minen? – Vgl. Plut. compar. Niciae cum Crasso: ἀπὸ μετάλλων ἐργασία ῆς τὰ πλεῖστα περαίνεται διὰ κακούργων ἢ βαρβάρων ἐνίων δεδεμένων καὶ φϑειρομένων ἐν τόποις ὑπούλοις καὶ νοσεροῖς. So war es in römischer Zeit.

257 Xenoph. Oekon. 3, 4. Vgl. Memor. II, 6, 9.

258 Xenoph. Oekon. III, 15. XIII, 9 ff. XIV, 4 f. – Die Freilassung als Ziel und Lohn auch bei Aristoteles Oekon. I, 5. Aus der spätern Zeit ist die milde Denkweise des Plutarch zu erwähnen, da er den Cato tadelt, weil er altgewordene Sklaven verkaufte. Cato, major 4. 5.

259 Xenoph. Oekon. V, 10. Man erinnere sich, daß den Athenern im J. 413 nicht ihre Landsklaven, sondern ihre Handwerkssklaven davongingen.

260 Dies wird Idyll V, 5 ff. von dem einen der Redenden ausdrücklich gesagt, und auch der Andere wird wohl nur ironisch als Freier betitelt.

261 Die ὑπολειπόμενα bei einem großen Stadtschmause, Athen. IV, 32, sind offenbar nicht als geringe, sondern als reichliche Reste zu verstehen.

262 Aristot. Oekon. I, 5.

263 Athen. IV, 31 aus Theopomp. – War in Arkadien die Sklavenquote vielleicht sehr gering?

264 Athenäus XIV, 45 aus Baton.

265 Aristoph. Pax 536. – Eccles. 1118. – Vgl. die bekannte kapitolinische Statue.

266 Häufig wird betont der allgemeine Vorwurf der Gefräßigkeit. Aristoph. Plut. 190 ff., in dem komischen Durcheinanderreden [Durcheinander] von Herrn und Sklaven.

267 Plato de legg. VI, p. 776 ff. – Polit. VIII, 4.

268 Xenoph. Memor. II, 1, 15.

269 Vgl. Lysias orat. I, § 18, wo einer Sklavin damit gedroht wird, man werde sie »μαστιγωϑεῖσαν εἰς μυλῶνα ἐμβαλεῖν

270 Xenoph. Hellen. V, 3, 7.

271 Aeschyl. Agam. 1043. Vielleicht ist es zuerst, in der Römerzeit, Plutarch, der (de cohibenda ira c. n) betont, daß Härte gegen die Sklaven den Herrn selber schlecht mache: »Erst spät sah ich ein, daß es besser sei, wenn die Sklaven durch Duldung schlimmer werden, als wenn man sich, um Andere zu züchtigen, durch Bitterkeit und Zorn selber korrumpiert (διαστρέφειν)«.

272 κατωνάκη Aristoph. Eccl. 724.

273 (Pseudo-) Xenoph. de re p. Athen I, 10 f. – Wenn später einmal Iphikrates (Polyän. III, 9, 52) zum Zwecke einer Täuschung Sklaven und Soldaten die Kleider wechseln läßt, so liegt darin noch kein Beweis dafür, daß ausschließlich die Sklaven eine bestimmte Tracht getragen.

274 Pausan. I, 29, 6. – 32, 3. Man vergesse aber nicht, daß bisweilen auch wertvolle Tiere prächtig bestattet und durch Grabschriften geehrt wurden. Vgl. die oben schon zitierte Stelle Plut. Cato maj. 4, 5.

275 Aristoph. Ran. 33.

276 Lykurg, in Leocr. 39 ff. Die Mehrzahl der Stimmenden besaß vielleicht keine Sklaven.

277 Anaxandridas bei Athen. VI, 83.

278 Vgl. das Griechische, welches der Skythe in den Thesmophoriazusen des Aristophanes radebrecht. – Das Erste, was die Sklaven etwa den Kindern im Hause vorwelschen konnten, mögen Tierfabeln und Tiermärchen gewesen sein, wobei sich auch der erwachsene Grieche an der Naivität des Ausdrucks ergötzt haben mag. Mit der Zunahme des Sklavenwesens tritt daher die bedeutsame Gestalt des Äsop auf.

279 Demosth. Phil. III, p. 111.

280 Dies bei der Verurteilung des Phokion, Plutarch Phok. 34.

281 Bei Euripides, auch in den Fragmenten, finden sich die damals üblichen Raisonnements sowohl für als wider die Sklaven.

282 Plato de legg. VI, p. 777, a.

283 Aristoph. Ran. 616 ff.

284 Lysias orat. VII, 34 f. Vgl. Frohberger ausgew. Reden des Lysias, S. 318. Aeschines de falsa legatione § 126.

285 Lykurg in Leocr. 28-34.

286 Isaei orat. VIII, 12.

287 Vgl. Schäfer, Demosthenes II, S. 346. Im Allg. C.F. Hermanns Staatsaltertt. § 141, wo sich Anm. 16 auch aus Rhetor. ad. Alex. XVI, 1 bestätigt findet, daß die Gefolterten ein Interesse hätten, das Wahre zu bekennen, die freien Zeugen aber eher zu lügen. Folterung von Freien kam ausnahmsweise schon beim Hermokopidenprozeß vor.

288 Aristot. Rhet. I, 15, 26.

289 Vgl. zur Sklavenfolter noch Nachtrag 12, ebd. die Vergleichung mit Rom.

290 C.F. Hermann, Privataltert. § 34.

291 Themistokles hielt für seine Kinder Eunuchen als Pädagogen; Polyän. I, 30, 3. 4.

292 In der spätern Zeit die Klage Plutarchs, de liberis educ. 7, daß manche Väter die tüchtigen Sklaven für die Geschäfte brauchten, dem unnützesten aber, der nur noch zum Essen und Trinken tauge, ihre Kinder anvertrauten. Im Folgenden ein bezeichnendes Wort des Aristipp.

293 Anthol. Graeca, ἐπιτύμβια 178. 179. 663 und besonders die Ammengrabschrift 458.

294 Demosth. adv. Timocrat., p. 739.

295 Plut. de adulatione 25.

296 Über die Hetäre als Sklavin und dann als Freigelassene, ist Demosth. in Neaeram vorzüglich belehrend.

297 Schäfer, Demosthenes III, Abt. II, S. 310.

298 Xenoph. de re p. Athen I, 3.

299 Nicht einmal die Gestalt der attischen βουλή zur Zeit der Eupatriden ist überliefert.

300 Hierüber Diodor fragm. l. VII. Auf gewaltsame Erbfolgen innerhalb des Königshauses hin ergreifen sämtliche Sprossen desselben, über 200 an Zahl, die Herrschaft und stellen einen jährlichen Prytanis auf.

301 Vgl. noch Nachtrag 13.

302 Odyss. XV, 323. – Wir übergehen die die zahlreichen Wechselausdrücke, ohnehin lauter Worte von schwebender, ja mehrfacher Bedeutung. Bei Aristoteles ist besonders zu vergleichen Polit. IV, 6-V, 1: »Adel ist ererbter Reichtum, mit Trefflichkeit verbunden.« Bei Hesiod (opp. et dies 312) hatte noch der erworbene Reichtum auch Trefflichkeit und Ruhm mit sich geführt. – Bei Pindar die wichtige Stelle Ol. 2, 98 über alles dasjenige, was ὁ πλοῦτος ἀρεταῖς δεδαιδαλμένος vermöge.

303 Wenn ein sogenannter Tyrann wie Kleisthenes von Sikyon wie die Aristokraten und mit ihnen lebte, so lag dies daran, daß er kein Tyrann wie die übrigen war, wie sich weiterhin zeigen wird.

304 Xenoph. Hieron. 11.

305 Herodot VI, 126.

306 Herodot VI, 103. Vgl. 122.

307 Aelian. V.H. XIV, 46.

308 Strabo X, 1, 10, p. 448 ff.

309 Eine ähnliche Schonung gegen einander kämpfender Gemeinden in Megaris s. Plut. Quaest. Graec. 17.

310 Z.B. etwa als Herrschaft der früher in den Mutterstädten adelig gewesenen Familien oder was man sonst voraussetzen möge.

311 Strabo XIV, 1, 28, p. 643, Athen. XII, 31.

312 τοὺς παλαιοὺς κλήρους διασώζειν, Aristot. Polit. II, 4.

313 Was den beweglichen Besitz betrifft, vgl. die heftige Anklage Kreons in Sophokl. Antigone 295 ff. gegen das Silber und dessen zerrüttende Wirkungen auf das Leben. Anderseits findet sich die Überzeugung, daß mit dem Wegfall des Reichtums auch der Adel wegfallen müsse. Eurip. Elektra 37: λαμπροὶ γὰρ εἰς γένος γε, χρημάτων δὲ δὴ πένητες, ἔνϑεν ηὑγένει᾽ ἀπόλλυται.

314 Plut. Solon, 13.

315 Bergk. Anthol. lyr., p. 21 f. – Vgl. auch ὑποϑῆκαι εἰς Ἀϑηναίους, fragm. 2.

316 Vgl. über die σεισάχϑεια Fustel S. 315, dessen Theorie indes noch immer sehr zweifelhaft ist.

317 Hat vielleicht Fustel, S. 332, recht: »Und weil das Volk noch immer Eupatriden an der Regierung sah, begehrte es einen Tyrannen und fand Peisistratos«?

318 Daß man nur etwa solche am Leben ließ, welche schon vorher ihren Schuldnern völligen Nachlaß gewährt hatten, vgl. Aelian V.H. XIV, 24.

319 Athen. XII, 26.

320 Aristot. Polit. V, 2. Sparta wußte wohl, weshalb es das Blut der eigentlichen Spartiaten schonte und die Kriege eher mied.

321 Plut. Quaest. Graecae 57.

322 Aristot. Polit. V, 1.

323 Ebenda VI, 4.

324 Polit. V, 5. – Vergl. den Catilinarier bei Plato Polit. IX, 3 und Polit. VIII, 7 das Bild dessen, der ihn dazu macht, des Herzlosen und unersättlichen Oligarchen, welcher vom Ruin des jungen Vornehmen sich bereichert.

325 Rhetor. ad Alexandrum (anerkannt als Werk des Anaximenes von Lampsakos) II, 9.

326 Einiges Weitere zur Geschichte der griechischen Aristokratie s. Nachtrag 14.

327 Auf die sehr abweichenden Kunden von ihm kann hier nicht eingegangen werden. Im allgem. vergl. C.F. Hermann Staatsaltert. § 63.

328 Er repräsentiert die Polis ungefähr wie Napoleon die Revolution.

329 Peisitratos war von dem ehemaligen Königshause der Neleiden. Herodot V, 63.

330 Sophokl. Oed. Tyr. 540. Wie sich Kypselos vor allen Bacchiaden beliebt machte als gelinder Richter und Gläubiger, vgl. Nik. Damascen. fragm. 56, ed. Dindorf I, p. 43. Wunderbare Rettungen des Tyrannen in seiner Kindheit s. bei Kypselos und auch bei Gelon, Aelian Hist. anim. XIII, 1.

331 Den man nur nicht unrichtig deuten mußte, wie Kylon tat.

332 Dionys Halik. VII, 2-11; zu ergänzen aus Plutarch de mul. virtt. 26.

333 Polyän. V, 31.

334 Polyän. V, 1, 1.

335 Polyän. VI, 51.

336 Polyän. I, 23.

337 Polyän. V, 1, 2.

338 Schuldaufhebung und neue Ackerverteilung werden gerade nur von dem so fragwürdigen Aristodemos von Cumä ausdrücklich gemeldet. Dionys Hal. VII, 8. – Dazu die so streitige Solonische σεισάχϑεια. Das Wort δημεύω z.B. Nik. Damascen. fragm. 56 bedeutet nur: zum öffentlichen Gut erklären, und noch nicht die Verteilung an die Einzelnen.

339 Pseudo-Aristot. Oecon. II, 3 über Lygdamis von Naxos.

340 Dies setzt schon eine ganz andere Regierungsweise in Sikyon als die der übrigen Tyrannen voraus, und was insbesondere Kleisthenes betrifft, so werden wohl die Epitheta, die er bei Nicolaus Damascenus (ed. Dindorf I, p. 46, fragm. 59) erhält: »furchtbar, überaus gewalttätig, grausam« sehr zu beschränken oder als späte Ausmalung völlig zu verwerfen sein. Wohl nennt ihn Pythia schon bei Herodot (V, 67) den Henker der Sikyonier; aber unter den letztern wird sie wohl die gebändigten Dorer verstanden haben.

341 Nirgends erfährt man mit einiger Deutlichkeit, wie die Tyrannen ihre Regierung einrichteten, und welches die täglichen Vollstrecker ihres Willens waren. Für die Tyrannen von Sikyon und für Peisistratos wird ohnehin eine besondere Handlungsweise anzunehmen sein; von den alten Gerichten hat letzterer (laut Demosth. adv. Aristocr. p. 641) mindestens den Areopag unangefochten bestehen lassen.

342 Dionys. Hal. VII, 7, 8.

343 Und so vollends später, vergleiche Xenoph. Hieron. 4.

344 Sehr schön ergibt sich der Konflikt im Innern des Tyrannen zwischen Fortschritt und Geldbedürfnis aus Pseudo-Aristot. Oeconom. II, 5. Hippias verkaufte den Athenern das Überragender Obergeschosse gegen die Straße und die Stufen vor den Häusern und die προφράγματα (praemunita vestibula nach Camerarius) und das Recht, die Türen nach außen zu öffnen. Die Besitzer kauften es, d.h. sie zahlten lieber eine selbst periodisch erneute Buße, als daß sie auf jene Dinge verzichtet hätten, und es wurde auf diese Weise viel Geld (χρήματα συχνά) eingezogen.

345 D.h., da man schon frühe die Umschiffung des Peloponnes gerne vermied, werden die jederzeit Mächtigen in Korinth den Durchpaß der Waren über den Isthmus mit hohen Zöllen belegt und einträglich gemacht haben.

346 Heraklid. 5. – Diog. Laert. I, 98. – Nik. Damascen. fragm. 57 ed. Dindorf I, p. 44.

347 Was Heraklid. 32 von einem ungenannten Tyrannen auf Kephallenia gemeldet wird: »er war hart und gestattete (jährlich?) nur zwei Feste und gestattete (wem?) nur zehn Tage im Monat in der Stadt zu verweilen«, könnte eine sehr entstellte und übertriebene Tradition von einer ähnlich gesinnten Regierung sein.

348 Daß diese Absicht noch spät ihre Früchte trug, beweist jene schon oben zitierte Aussage des Herodot (II, 167), wonach in Korinth die freie Arbeit am wenigsten mißachtet wurde. Daß Periander bereits den Isthmus durchgraben wollte, Diog. Laert. I, 7, 6.

349 Lyder, welche vor dem Satrapen Oroites mit ihrer Habe zu ihm geflüchtet waren, nahm er erst freundlich auf, ließ sie dann alle ermorden und behielt ihre Schätze. Diodor fragm. l.X.

350 Plutarch, Proverb. Alexandrin. 58.

351 Es ist nicht schwer, ein Gedankenbild von der damaligen Lage zu entwerfen; die Neuerung Solons hatte eine Gährung hinterlassen, welche ihren Ausweg recht wohl in einer fähigen Alleinherrschaft suchen konnte. Allein zu einem sichern Urteil genügen die Aussagen nicht, und von der Fortdauer der solonischen Einrichtungen unter den Peisistratiden wissen wir zu wenig. Vgl. übrigens Nachtrag 15.

352 In dieser Richtung ist er der Fortsetzer Solons. Schon dieser hatte (Diog. Laert. I, 2. 8) denjenigen, der sein väterliches Erbe durchbringe, für ehrlos erklärt und den Untätigen jeder Anklage bloßgestellt; auch brauchte nach seinem Gesetz ein Sohn seinen Vater nicht zu erhalten, wenn ihn dieser kein Gewerbe hatte lernen lassen (Plut. Solon 22). Auch das mag fast banausisch geschienen haben, daß Solon die athenischen Staatsprämien für die Sieger an den großen hellenischen Kampfspielen auf bestimmte Summen heruntersetzte.

353 Aelian. V.H. IX, 25.

354 Herodot I, 61.

355 Thukyd. VI, 54: εἰκοστὴν μόνον πρασσόμενος τῶν γιγνομένων. Daß man froh war, wenn gar zu mächtige Leute, wie z.B. der ältere Miltiades, von Athen fortgingen, vgl. Marcellin, vita Thucyd.

356 Über Hipparch, der als καλὸς κἀγαϑός niemandem geglaubt habe, die Weisheit (höhere Geistesbildung) vorenthalten zu dürfen, die bekannte idealisierende Aussage in dem pseudoplatonischen Dialog dieses Namens.

357 Athen. XII, 57. Bei Weihgeschenken von Tyrannen half man sich nach deren Sturz dadurch, daß die Weihinschrift ausgelöscht und zu Ehren der betreffenden Stadt verändert wurde. So wurde der goldene Zeus in Olympia nachträglich zum Anathem der Korinther. Plut. de Pythiae orac. 13.

358 Nach dem zwischen Sophokles und Euripides streitigen Worte σοφοὶ τύραννοι τῆ σοφῶν ὀμιλίᾳ.

359 Aelian. V.H. 12, 35.

360 Thrasybul, bei Herodot V, 92. Über Mitylene und Pittakos der dunkle und kurze Bericht Strabo XIII, 2, 3, p. 617, vgl. Nachtrag 16.

361 Vgl. Aelian. V. H, III, 26 über Pindaros von Ephesos.

362 Ihr böses Gewissen, vgl. Herodot IV, 137 f.

363 Dieser war der Sohn des Königs Battos III, welcher, wie unten zu erwähnen, auf ein bloßes Priestertum reduziert worden war; um die Gewalt wieder zu gewinnen, warb er auf Samos, was er von Leuten bekam, mit dem Versprechen, die Feldmark von Kyrene unter sie zu verteilen, ganz in der Art der spätern Tyrannen. Das Weitere bei Herodot.

364 Aristot. Polit. V, 8.

365 Herodot V, 92.

366 Aelian. V.H. VI, 13.

367 Ein Beispiel Pausan. VIII, 47, 4.

368 III, 48-53. – Weiteres Sagenhafte bei Diog. Laert. I, 7, 1-3 und (betreffs seines Verhältnisses zur Mutter) Parthenii narrat. amat. 17.

369 Aelian. V.H. XIV, 22.

370 Polyän. VIII, 46; schon sein Name Phrikodemos (Volksschauder) ist offenbar erfunden. Hieher gehören auch die angeblichen Greuel des Tyrannen Pantaleon von Elis. Heraklid s.v. Elei.

371 Aristot. Polit. V, 8, 9, leider mit kurzer Nennung mehrerer Fälle, die wir nur aus dieser Aufzählung kennen. Vgl. das Entsprechende bei Macchiavelli (Discorsi III, 6).

372 Athen. III, 40.

373 Kadmos von Kos, Herodot VII, 164.

374 Herodot IV, 161. – Es ist erlaubt, auf abgesetzte Kaiser in den letzten Jahren des weströmischen Reiches hinzuweisen: Der von Ricimer entthronte Avitus wurde Bischof von Placentia, der von Julius Nepos gefangene Glycerius [Glycerinus] Bischof von Salona. Spätere gingen einfach ins Kloster. Auch der abzusetzende König Ptolemäos von Cypern wird (Plut. Cato minor 35) mit dem Priestertum der Göttin von Paphos getröstet.

375 In dem Bericht des Plutarch über Aristodemos von Cumä (de mul. virtt. 26) wird dessen Gemahlin Xenokrite, weil sie selber die Einwohner zur Tötung des Gatten angeleitet, zur Priesterin der Demeter gewählt.

376 Nik. Damascen. fragm. 53 ed. Dindorf I, p. 39.

377 Polyän. V, 47.

378 Polyän. V, 6, wie Hippokrates von Gela die Ergetiner den Geloern und Kamarinäern zum Morde preisgibt.

379 Herodot V, 46.

380 Herodot VII, 154.

381 Polyän. I, 27. 3.

382 Ja laut Aelian V.H. IV, 15 erst seit seiner Kränklichkeit.

383 Zunächst eine Timokratie der Tausend bis (nach der Sage durch Empedokles) die volle Demokratie sich behauptete.

384 Worüber umständlich Diodor XI, 72. Auch das Pathos war anfangs sehr lebhaft: man dekretierte in Syrakus einen Koloß des befreienden Zeus und alljährliche Eleutherien mit Agonen, wobei 450 Stiere geschlachtet wurden »zum Wohlleben der Bürger«, was als besonders starke Sicherung gegen jede neue Tyrannis gelten mochte.

385 Thukyd. VI, 17, in der Rede des Alkibiades. – ἐνόσουν αἱ πόλεις, Diodor XI, 86. – Für das Herumirren ausgewichener [ausgewiesener] Parteien das sprechende Beispiel der Leontiner Thukyd. V, 4.

386 Diodor XIV, 10. – Selbst auf Feldzügen ließ er die Karthager um Geld schlüpfen.

387 Und trotz der gewaltsamsten Finanzkünste Aristot. Oekon. II, 20.

388 Aelian V.H. I, 20. Athen. XV, 48. Polyän. V, 2, 18-20.

389 Dies sind die προσαγωγεῖς, von denen Plutarch Dion 29, freilich erst bei Gelegenheit ihrer Vernichtung spricht.

390 Plut. Dion 7.

391 Plut. Dion 14; noch etwas größere Zahlen bei Nepos, Dion 5.

392 Er ließ (Plut. Dion 3) die Mutter der Doris töten, weil sie durch Zaubermittel Aristomache lange Zeit sollte unfruchtbar gemacht haben; diese war (ebd.) als Landeskind [Landsmännin] bei den Syrakusiern beliebter; beim Tode des Tyrannen machte Dion noch einen Versuch, für ihre Kinder zu wirken, der aber durch die Ärzte vereitelt wurde (ebd. c. 6).

393 Das sind die νοῦν ἔχοντες ἄνϑρωποι, von denen ebd. c. 9 die Rede ist; wer sich damals einbildete, ein νοῦν ἔχων zu sein, wußte der Alte genau und durchschaute solche wohl auch gut, wenn er sie τυραννεῖν μᾶλλον βουλομένους ἢ τυραννεῖσϑαι fand.

394 Vgl. das auch für das Selbstgefühl des Vaters charakteristische Wort οὐκ ἔστιν ἐν σοὶ τύραννος, Plutarch apophthegm. reg. sub Dionyso. Wenn berichtet wird, der Sohn sei τεϑραμμένος φαύλως (Plut. Dion 7), so darf dagegen doch bemerkt werden, daß es ihm an Bildung später nicht fehlt.

395 Nur Doktrinäre bekamen damals so schöne Biographien, welche von andern Doktrinären geschrieben wurden; denn Plutarch hatte eine sehr umständliche Quelle vor sich. Dagegen sind die Realpolitiker den uns erhaltenen Skribenten verhaßt, und die Schriftsteller ihrer Seite sind untergegangen.

396 Plutarch spricht zwar konsequent nur von ξένοι, während die Söldner des Dionys μιοϑοφόροι heißen; aber aus diesen ξένοι werden doch jene Zakynthier genommen worden sein, die ihn schließlich ermordet haben.

397 Laut Nepos c. 6 hatte Herakleides das Seekommando eher durch die Optimaten, welche für ihn waren, bekommen.

398 Plut. Dion 53 und Comparatio Timoleontis cum Paulo Aemilio.

399 Kallippos wird von Plutarch als μιαρώτατος bezeichnet; er ist aber eben nur ein Spätgrieche, welcher einem Anlaß zur Machtergreifung nicht widerstehen kann.

400 Der Ausdruck διάδοχος weist darauf hin, daß man Dions Stellung als eine vererbbare betrachtete.

401 Nach dem Sturze des Kallippos wurden sie wieder frei, und einer von Dions Freunden, Hiketas, schien sich ihrer anzunehmen, ließ sich aber von den Feinden gewinnen und ließ sie samt dem von Arete in der Haft geborenen Kinde auf einem Schiff, das sie angeblich in den Peloponnes führen sollte, umbringen.

402 Es hat etwas höchst Wehmütiges zu sehen, wie sie dabei doch ihren eigenen »Politikern« nur noch Gedanken der Tyrannis zutrauen und dafür in dem schändlichen Akrotatos d.Ä. von Sparta einen wohlwollenden Fürsorger wie Timoleon zu bekommen hoffen. Diodor XIX, 70.

403 Wie bald etwa ein spartanischer Kommandant zum Äußersten überging, zeigt die schreckliche Waltung des Klearchos in Byzanz.

404 Eine Variante der nämlichen Geschichte bei Aelian V.H. XIV, 40. Wie unbequem diesen spätern Tyrannen eine Rührung kommen konnte, erfährt man auch aus folgender von Aelian V.H. XIII, 34 erzählten Geschichte: Dionysios (welcher, wird nicht gesagt) ließ den Leon, einen ehemaligen Freund und nunmehrigen Verschwörer, dreimal durch die Wachen abführen und wurde dreimal schwankend, küßte ihn jedesmal weinend und verwünschte ihn, daß er das Schwert ergriffen. Endlich bekam doch die Furcht das Übergewicht, und er befahl, ihn zu töten mit den Worten: οὐκ ἔστιν, ὦ Λέον, σοι ζῆν!

405 Man scheint nach all den Reden, die man sich gegen die Tyrannen angewöhnt hatte, auch nicht mehr zur gewöhnlichsten Klugheit aufgelegt gewesen zu sein. Eine Ausmalung könnten die Besuche sein, die ihm Thebe, Alexanders Frau und Jasons Tochter im Kerker gemacht haben soll, indem die heimlich vom Gemahl abgewandte Tyrannengattin ein Typus ist; dahin könnte auch gehören, daß ihr jüngster Bruder παιδικά Alexanders geworden sei.

406 Für die Geschichte Alexanders ist die Hauptquelle Plutarch Pelopidas 26 bis 35; eine weitere Ausschmückung der Geschichte seiner Ermordung bei Konon 50.

407 Diodor XV, 81.

408 Diodor fragm. l. XXII.

409 Auch Aeschines, der Sokratiker, und Aristipp erschienen beim jüngern Dionys, jeder in einer besondern Absicht.

410 Philipp hatte ihn noch gesehen, vgl. Aelian V.H. XII, 60.

411 Aristot. Polit. V, 9.

412 Xenoph. Hieron. IV, 5. Städte ehren überhaupt Tyranniciden; auch gab es noch anderwärts Statuen von solchen. So auf Chios, wo sich dann eine oligarchische Reaktion das Vergnügen erlaubte, den Dolch aus der Hand der Statue zu entfernen. Annali dell' instituto XXXIX, p. 321. Nota. Vgl. Nachtrag 17.

413 Xenoph. Hellen. VI, 4, 32.

414 Aelian fragm. 52.

415 Demosthenes adv. Aristocr. p. 659. Weiter p. 666 sagt Demosthenes über die Mörder eines tyrannischen Söldnerführers Philiskos: »Dieselben denken über Tyrannen wie wir!«

416 Aelian fragm. 86.

417 Plato Polit. VIII, 12. IX, 3.

418 Auch das Pathos des Tyrannenmordes ist in dem Griechenland und namentlich in dem Athen des IV. Jahrhunderts ganz wesentlich Sache der Konkurrenz und des Brotneides. Natürlich schrieen eine Menge unschuldiger Kindlein mit; die Hauptsache aber war, daß, wo ein Tyrann waltete, alle Streber aufs Trockene gesetzt waren, und »κλέπτειν τὰ δημόσια« und »χρυσοῦν ϑέρος τὸ βῆμα« ein Ende hatten. Und alle Beredsamkeit überhaupt wird außer Kurs gesetzt worden sein.

419 Pausan. IX, 14, 4.

420 Seine weitern Abenteuer Polyän. III, 7. VI, 7, 2.

421 Ungefähr wie sich aus der Verwirrung des Herzogtums Mailand 1523 der Castellan von Musso erhob.

422 Bei Diodor, Plutarch, Aelian und Polyän.

423 Je nachdem man den Namen Epikydes bei Plutarch de sera num. vind. c. 11 auf Sizilien beziehen will oder nicht.

424 Hiefür besonders Plutarch Aratos. Die Spättyrannis von Kyrene bei Plutarch de mulier. virtt. 19, vgl. Polyän. VIII, 38, 70, ist nicht näher zu datieren und ohnehin eher ein Roman ähnlicher Art wie die des Aristodemos von Cumä; die Hauptgestalt mehrerer dieser Geschichten ist die Frau (hier Aretaphila) [Aretophila], deren Haus der Tyrann vertilgt und die er geheiratet hat und liebt, während sie auf Rache sinnt. Auch die kleinen Herrschaften, welche sich aus der spätern Fäulnis der Diadochenreiche hie und da bildeten, mögen übergangen werden. Ein Beispiel Polyb. XXII, 16 (14). Merkwürdig die kleine Tetrapolis von Kibyra in Pisidien, mit einem Tyrannen an der Spitze bis zur Römerzeit. Strabo XIII, Ende.

425 Justin. XXV, 3.

426 Oder zu βάρβαροι μιγάδες, Plutarch de mulier. virtt. 15. – Daß und weshalb sich Tyrannensöldner im Ganzen besser schlugen, als die von freien Poleis (welche ihre Leute nach jedem Krieg abzudanken pflegten), erörtert Polyb. XI, 13.

427 Plut. Arat. 26.

428 Doch waren selbst nicht alle Stoiker auf dieser Seite. Antigonos Gonatas konnte einen solchen (den Persäos) zum Kommandanten von Korinth gebrauchen.

429 Plut. de mul. virtt. 15.

430 Lucian Kataplus.

431 Lucian navigium 28.

432 Daß diese beiden noch wesentlich aristokratischen Staatswesen angehörten, versteht sich von selbst.

433 Eine artige Reihe von Definitionen der Demokratie, den sieben Weisen, von Solon an beginnend in den Mund gelegt, bei Plutarch, VII sapient. conviv. 11.

434 Dazu die massenhafte Aufnahme auswärtiger Verbannter und Gewerbleute zu Bürgern, Plutarch Solon 24.

435 Statt δῆμος wird hie und da auch schon πλῆϑος gesagt, und zwar nicht in abschätzigem Sinne, sondern als »das Volk, für welches sich in Gefahr zu setzen edel ist«. Andokides, adv. Alcibiad. 1.

436 Vgl. Frohberger, zu Lysias ausgew. Reden, S. 181, wo hiefür zwar nur ein Beweis ex silentio, aber ein genügender aus der 31. Rede (gegen Philon) geführt wird.

437 An und für sich war das Los älter und galt als Erkundung des Götterwillens; zur Eupatridenzeit wurde das Archontat ausgelost, wobei jedoch nur Eupatriden in die Urne kamen. Daß Solon »zum Archon gewählt« wurde, war eine Ausnahme. Fustel, la cité antique, p. 213 ff.

438 Lysias orat. XVI, 9, wo Mantitheos vor dem Rate spricht.

439 Für sich bei Seite bringen heißt νοσφίζεσϑαι. An der Anekdote bei Plutarch Aristid. 4 wird u.a. so viel wahr sein, daß schon die Vorgänger der damaligen Stelleninhaber, also die Leute seit dem Sturz der Peisistratiden gestohlen hatten.

440 Plutarch Aristid. 2. – Eine frühe Gegenverbindung war dann jene Verschwörung in einem Hause zu Platää unmittelbar vor der Schlacht. Es waren nicht, wie Plutarch meint, Leute, die durch den Krieg arm geworden, sondern solche, die durch die Demokratie mit völliger Machtlosigkeit und Armut bedroht wurden. Ebd. 13. – Vgl. dann, was zur Zeit der Schlacht von Tanagra geschah. Wie gespannt aber zur Zeit des Themistokles die Parteiverhältnisse waren, lehrt am besten ein Wort des Aristides, der in seiner frühern Zeit, als er Themistokles in gar allen Dingen widerstand und ihm auch einen nützlichen Vorschlag in der Volksversammlung zunichte gemacht hatte, sprach: es gibt kein Heil mehr für die Angelegenheiten von Athen, wenn man nicht uns beide ins Barathron wirft! Plut. Aristid. 3.

441 Plutarch Themist. 18: »ἴδιος δέ τις ἐν πᾶσι βουλόμενος εἶναι

442 Dies nach Fustel, la cité antique, p. 387.

443 Die Syrakusier, welche fünfzehn Strategen zu wählen pflegten, wählten im Augenblick des athenischen Angriffes nur drei, und diesen sicherte der Demos mit Eiden zu: ἐάσειν ἄρχειν αὐτοκράτορας, Plut. Nik. 16. – Hier wie in Athen überließ man doch die Strategenernennung weislich nicht dem Lose.

444 στράτευμα μοναρχούμενον, Plut. Lys. 19. – Glückliche Athener, sagte später König Philipp, die jährlich zehn Leute zu Strategen zu wählen vorfinden! Ich habe in langen Jahren einen gefunden, den Parmenion.

445 Man fragte, ob jemand die Demokratie auflösen könnte (δύνασϑαι), nicht wollte (βούλεσϑαι). Diod. XI, 55.

446 Plut. Perikl. 7, vgl. auch Diodor XI, 55.

447 παραμυϑούμενοι τὸν φϑόνον μᾶλλον ἢ τὸν φόβον, Plut. Alkib. 13.

448 Aristid. 7.

449 Vgl. über den Ostrakismos noch Nachtrag 18.

450 Aristot. Polit. V, 3: ὁ ναυτικὸς ὄχλος γενόμενος αἴτιος τῆς παρὰ Σαλαμῖνα νίκης καὶ διὰ ταύτης τῆς ἡγεμονίας ›καὶ‹ διὰ τὴν κατὰ ϑάλατταν δύναμιν τὴν δημοκρατίαν ἰσχυροτέραν ἐποίησε. Plut. Arist. 22, sagt, Aristides habe es nach der Schlacht bei Platää nicht mehr leicht gefunden, dem militärisch starken und siegesstolzen Demos die volle Demokratie vorzuenthalten. So kam die Macht εἰς ναύτας καὶ κελευστὰς καὶ κυβερνήτας. Daß Seewesen und Seekampf die Macht Athens begründet, hebt zum erstenmal nachdrücklich hervor Pseudo-Xenoph. de re p. Athen. I, 2. S. Nachtrag 19.

451 Aristot. Polit. V, 2.

452 Herodot V, 78.

453 Ranke, Weltgeschichte I, S. 242.

454 Eine Aufzählung der Geschäfte der Volksversammlung und der Gerichte bei Pseudo-Xenoph. de re p. Athen. III.

455 Böckh, Staatshaushalt d. Athen. I, S. 251.

456 Dies wird u.a. betont in der wichtigen Partie Plutarch Per. 12.

457 Thukyd. II, 35 ff.

458 Die Zeitgenossen wußten recht gut, welchen Zauber der Täuschung Perikles übte; – Archidamos von Sparta fragte einen Athener: ringt Perikles besser als du? – Dieser antwortete: das kann niemand entscheiden; denn wenn ich ihn niederringe, er aber behauptet, er sei nicht niedergerungen worden, so glauben es ihm selbst die Zuschauer. Plutarch rei p. ger. praec. 5.

459 Plutarch Per. 9 aus Aristoteles.

460 Thukyd. 1, 70 in der Rede der Korinther; ebenda 98 ff. die beständige Lust zu Interventionen; III, 38 die bezeichnenden Worte des Kleon.

461 Daß es in Athen eine allgemein herrschende Ansicht gewesen sein muß, Perikles habe um seiner persönlichen Stellung willen den Krieg erhoben, sagt sehr deutlich Aristophanes, Frieden, 606 ff.

462 Kleon sagt dies deutlich, Thukyd. III, 37.

463 Thukyd. II, 60 ff. mit der berühmten Breviloquenz: Ἑλλήνων Ἕλληνες πλείστων ἤρξαμεν.

464 Vgl. Nachtrag 20.

465 Plut. Per. 17.

466 Vgl. S. 126 f.

467 Diodor betont mit Vorliebe, wie in diesem Kriege beide Parteien ihre beste Tapferkeit aufgewandt, XIII, 36, 51, 65, 67, 72, 78, 97 ff.

468 Aelian V. H, 17; n.A. waren es sogar 100 Talente.

469 Mit welchen Eigenschaften man eher reussierte, vgl. Aristoph. Eq. 178 ff.

470 Über das Treiben der verschiedenen Hetärien im Hermokopidenprozeß, vgl. W. Vischer, kleine Schriften I, S. 177 ff. Zur Zeit der Aufführung von Aristophanes Wespen (422 v. Chr.) scheint man mehr vor einer Tyrannis in Sorgen gewesen zu sein; vgl. V. 345, 474, 487.

471 Es mag diesen Oligarchen zwischen all ihr Treiben hinein bisweilen so zu Mute gewesen sein, daß sie wünschten, der Himmel möchte über ihnen zusammenbrechen. Als Theramenes aus einem Hause trat, welches gleich hinter ihm einstürzte, und die Leute ihm Glück wünschten, sagte er: Für was für eine Entscheidung (καιρός), Zeus, bewahrst du mich auf? Aelian V.H. IX, 21. – Einst hatte Simonides, als ihn die Dioskuren rechtzeitig aus einem solchen Hause wegriefen, dies gewiß noch als göttliche Wohltat empfunden.

472 Aus der Rede des Charmides, Xenoph. conviv. IV. 29 ff. geht hervor, daß die Besitzenden die Stadt nicht verlassen durften, während die Armen gingen, wohin sie wollten.

473 Athen nach seiner bisherigen Geschichte und seinem Hochgefühl hätte im Grunde etwas mehr verzweifelten Widerstand (ἀπόνοια) leisten können.

474 Xenoph. Hellen II, 3, 24 ff.

475 Ebd. II, 4, 9. – Sallust Catil. 20.

476 Die Zusammenstellung aller der verschiedenen Aufgaben des Demos bei Pseudo-Xenophon de re p. Ath. siehe Nachtrag 21.

477 Es nahm sie bekanntlich aus den Nichtadligen, und zwar auf Lebenszeit, auch den Schreiber des Rates der Zehn.

478 Bei Lysias or. XXX adv. Nicomachum mit den Erläuterungen Frohbergers.

479 Demosth. adv. Aristocr. p. 649.

480 Andokides de myst. § 85.

481 Or. VI, de choreuta § 2.

482 Schon neben den solonischen Gesetzen galten die drakonischen nicht als abgeschafft.

483 Dies sind die »Freunde und Politiker« (τὰ τῆς πόλεως πράττοντες, was man jetzt in Amerika politicians nennt), welche dann im Prozeß für ihn auftreten, Leute, welchen der Ankläger zuruft: es stände ihnen besser an, sich für ihr eigenes Tun zu verantworten. Vgl. auch Andokid. de myst. § 83 f.

484 Worüber umständlich Athen. XII, 44.

485 Herodot VIII, 17. – Wie ideal man später diese frühere Liberalität ansah, vgl. Isokr. Areop. 24. 31 ff., Demosth. adv. Leptin. 459, Demosth. Olynth. III, p. 34: Die Alten beuteten nicht den Staat aus εἰς περιουσίαν, sondern jeder glaubte, es sei Pflicht τὸ κοινὸν αὔξειν.

486 »Unter Kleon beginnt in Athen die Tyrannei der Mehrzahl gegen die Minderzahl, eine Tyrannei, welche die eines Einzelnen um so viel an Unerträglichkeit übertrifft, als die Begierden der Menge unersättlicher sind.« W. Vischer, kleine Schriften 1. S. 169.

487 Ἀποδημῆσαι δὲ οὐδαμοῦ ἐξῆν sagt Charmides; an der oben angeführten Stelle. Xenoph. conviv IV, 30. Die interessante Äußerung des Andokides über das Auswandern s. Nachtrag 22.

488 Man lebte bestenfalls in der Stadt der Zuflucht als Metöke unter dem Schutz eines προστάτης. Lysias or. XXXI, 9.

489 Über die Steuern der Reichen in Athen, vgl. A. Schäfer, Demosthenes I.S. 354 ff. bei Anlaß der Rede gegen Leptines.

490 Plut. Nik. 12.

491 Für dies alles: Böckh, Staatshaushalt I, S. 593 ff. 606, 612, 616, 624 usw.

492 Pseudo-Xenophon de re p. Athen. I, 13 bemerkt sarkastisch, die welche sich mit Gymnastik und Musik abgeben, habe der Demos ihrer Stellung beraubt (καταλέλυκεν), nicht weil er jene Dinge nicht für schön hielte, sondern weil er erkenne, daß es (ihm selber) unmöglich sei, sie zu betreiben. In betreff von Choregien, Gymnasiarchien und Trierarchien finde man gut, daß die Reichen sie übernehmen, der Demos aber sie für sich übernehmen lasse. Dazu finde dieser noch für [für fehlt bei Oeri] recht (ἀξιοῖ), Geld zu empfangen, indem er singe, laufe, tanze und auf den Schiffen fahre, damit er besitze, und die Reichen ärmer werden.

493 Die Polis konnte dem Besitzenden sagen: du besäßest und behauptetest überhaupt nichts, wenn ich nicht wäre! – Sie war in der Lage, dem Einzelnen ihr bischen Schutz enorm teuer zu verkaufen.

494 Pseudo-Xenophon sagt de re p. Ath. II, 9 über die Genüsse, wofür die Polis von Staats wegen zu sorgen hat, der Demos habe ausfindig gemacht, wie man opfern und schmausen und Tempel bekommen und eine große und schöne Stadt bewohnen könne. Bei den Staatsopfern ist er der Bewirtete, der die Opfertiere bekommt. Ferner hat er viele Palästren und Badeanstalten für sich selbst gebaut und genißt dies mehr als die Wenigen und Reichen.

495 Xenoph. Oeconom. 2.

496 Wenn es für die Besitzer erfreulich zu leben gewesen wäre, so hätten überhaupt nicht so viele – wie z.B. die meisten Philosophen – sich einer freiwilligen Armut ergeben.

497 Lysias or. XIX pro bonis Aristophanis, gehalten um 388. – Für die Masse von Choregien besonders orat. XXI.

498 Schon die enorme Buße von 50 Talenten, welche von den Athenern dem Miltiades auferlegt und später von Kimon bezahlt wurde, möchte diesen Charakter gehabt haben.

499 Les hommes passaient leur vie à se gouverner, Fustel, p. 395.

500 Aristoph. Aves 39.

501 Aristoph. Vesp. 548 ff. (aufgeführt 423 v. Chr.). Über die Prozesse der Hegemonielande unter Kleon Equit. 235. 258. 435; sein Verhalten im Prozeß gegen Laches. Vesp. 242 ff.

502 Daß dies sehr häufig geschah, lehrt Plato, Apolog. p. 34 f.

503 Lysias orat. XIX, 4. 6.

504 Xenoph. Memor. IV, 8, 5.

505 Über den Geschäftsgang und die parlamentarischen Sitten derselben Fustel de Coulanges, la cité ant. p. 391 ff.

506 Pausan. IV, 35, 3, nach der von C.F. Hermann, Staatsalt. §65, 12 gebilligten Lesart.

507 Plato Polit. VI, 7. – Höflicher in der Apologie p. 30c: ein großes und edles Roß, das nur vor lauter Größe etwas träge sei und des Sporns bedürfe.

508 Plut. rei p. ger. praecepta 3.

509 Von der Betörbarkeit des Demos freilich ist hier nicht die Rede. Über diese scherzt schon der alte Herodot V, 97 bei Anlaß des Aristagoras: Einen, nämlich den Kleomenes, konnte er nicht betören, wohl aber drei Myriaden Athener.

510 Demosth. in Neaer. p. 1374.

511 Antiphon. or. VI de choreuta 45.

512 Das betreffende Psephisma bei Andokid. de myst. 97. Ist es ein Beschluß erst seit der Restauration von 403 oder ein früherer?

513 Plutarch Alkib. 25.

514 Andokid. de myst. 36. 45. 65 f.

515 Demosth. adv. Aristocratem, p. 654.

516 Xenoph. Hellen I, 7, 12, – Eine Folge der Hinrichtung der Flottenführer war dann, daß noch 378 v. Chr. Chabrias seinen glänzenden Seesieg von Naxos nicht verfolgte, sondern Tote bestattete. Diodor XV, 35. Die Hinrichtung der agrigentinischen Strategen im Jahre 404 v. Chr., vgl. Diodor XIII, 87 f.

517 Daß es damals Zeiten der Müdigkeit gab, da die Versammlung nur noch Sache des gemeinen Taglohns war »wie bei Lehmträgern«, s. Aristoph. Ekkles. 290 ff. (vom Jahre 392 v. Chr.).

518 Aristoph. Nub. 1428.

519 Typus und Wirkung des Demagogen: Plato de re p. VI, 6 ff. Ähnlich Syrakus im V. Jahrhundert. Diodor XI, 87. ἐπεπόλαζε γὰρ δημαγωγῶν πλῆϑος καὶ συκοφαντῶν καὶ λόγου δεινότης.

520 Andoc. adv. Alcib. 2.

521 »Lieber in den Hades!« Aelian V.H. IX, 18, vgl. X, 17. – Aristides freilich vergaß sich selber ganz.

522 Das Stillkaufen der Staatsredner als selbstverständlich Aristoph. Plut. 377 ff.

523 Über dies alles die belehrende Rede des Bdelykleon. Aristoph. Vesp. 655 ff.

524 Andokides de myst. 133 schildert ein Stück von jener Camorra, welche Athen 402 v. Chr. sofort nach der Restauration ausbeutete: es ist die Clique welche sich unter der Weißpappel (irgend eine bekannte Lokalität) versammelt; diesmal handelt es sich um die gewinnbringende Pacht eines Zolles, der sog. πεντηκοστή; die Betreffenden erpressen entweder von wirklich Pachtlustigen Geld mit dem Versprechen sie nicht zu überbieten, oder wenn das Betreffende zu niedriger Pacht übernommen worden ist, dann begehren sie Anteil daran zu erhalten; wer ihnen aber drein greift, dem bereiten sie Verderben.

525 Plutarch rei publ. ger. praec. 26, offenbar aus alter Quelle.

526 Polyän III, 9, 15. – Die Stellung dieser Feldherrn und die Unmöglichkeit jeder ernsthaften Verrechnung mit ihnen, vgl. Curtius, griech. Gesch. III, S. 476 ff.

527 Plut. Nik. 22.

528 Diodor XIII, 53, zum J. 407 v. Chr.

529 Plutarch, decem oratorum vitae 7.

530 Das feste Datum: seit der Flucht des Themistokles bei Plutarch, Aristid. 26, aus Krateros, wollen wir auf sich beruhen lassen. Laut Marcellin Vita Thucyd. wurde schon Miltiades von Sykophantie [Sykophanten] heimgesucht.

531 Die Späherschaft der Achämeniden, der Dionyse usw. wird zur Vergleichung herbeigezogen u.a. Plutarch de curiositate 16. Hier waren Denunziation und Verfahren allerdings geheim, aber die Ausdehnung unendlich geringer.

532 Aristoph. Aves 1423. Er bekommt wenigstens am Ende der betreffenden Szene eine Tracht Prügel.

533 Die umständlichste Rechtfertigung seines Geschäftes wird dem Sykophanten im Plutos 898 ff. in den Mund gelegt.

534 Plutarch Nik. 2. 4. 5. – In welcher Sorge vor künftiger Anklage ein Athener von Jugend auf lebte, wie man sich im Hinblick darauf Mehrleistungen auferlegte, im Kriege die Gefahr aufsuchte usw., vgl. Lysias orat. XVI, 17. XXV, 13.

535 Xenoph. Oekon. XI, 21.

536 Xenoph. Memor. II, 9, 1.

537 Xenoph. Hellen. II, 3, 12.

538 Demosth. in Theocrin. p. 1331.

539 Lysias orat. VII, 38.

540 Ebd. XXV, 32.

541 Ebd. III, 26.

542 Demosth. in Theocrin. 1343.

543 S. ebd. 544 Demosth. in Neaeram. p. 359.

545 Die beiden Beschäftigungen finden sich auch Arist. Plut. 30 zusammengestellt: ἐπλούτουν ἱερόσυλοι καὶ ῥήτορες καὶ συκοφάνται καὶ πονηροί.

546 Demosth. in Theocrin. p. 1342.

547 Demosth. in Aristog. p. 786.

548 Der Umstand, daß in der drakonischen Gesetzgebung der Tod für den, der Kräuter stahl, so gut wie für Tempelräuber und Mörder als Strafe festgesetzt war, läßt die Polis in ihrer Grundanschauung schon früh merkwürdig naiv und aufrichtig erscheinen. Plut. Solon 17.

549 Lysias or. XX, pro Polystrato § 34: Wenn einer, ihr Richter, seine Kinder vorführt und weint und jammert, so sehen wir, daß ihr mit den Kindern, wenn sie um seinetwillen der Atimie verfallen sollen, Mitleid habt und um der Kinder willen das Vergehen des Vaters vergebt, von denen ihr doch noch nicht wißt, ob sie beim Heranwachsen gut oder böse ausfallen werden. – Ein Beispiel von Frauenatimie Demosth. in Neaer. p. 1337. Das Weib, bei dem ein Ehebrecher betroffen worden war, durfte keine ἱερὰ δημοτελῆ betreten, wo doch fremde und unfreie Weiber Zugang hatten. Tat sie es doch, so durfte jeder Beliebige (ὁ βουλόμενος, ὁ ἐντυχών) ihr außer dem Tode antun, was er wollte.

550 Man vgl. Plutarch, decem oratt. vitae, wie Andokides selber zum Angeber wird und seinen Vater dazu macht.

551 Zu den Asebiestrafen vgl. Nachtrag 23.

552 Worauf es für Denkende seine Furchtbarkeit allgemach wird verloren haben.

553 Nach Marcellin, vit. Thuc. Das vollständige und sehr wichtige Strafurteil, s. bei Plutarch dec. or. vitae.

554 Vgl. Plut. Phokion 35 die Reden, die in der Volksversammlung vor Phokions Tode geführt werden.

555 Laut Aelian V.H. 13, 2 wurden in Kriminalfällen auch Priester gefoltert. Aber die Geschichte spielt auf Mitylene und in unbestimmter Zeit. – War übrigens das tägliche Leben des εὔπορος und ἐπιεικής in diesem Staate nicht eine beständige leise [leise fehlt bei Oeri] Folter?

556 Vgl. Soph. Oed. Col. 1375, 1378.

557 Vgl. u.a. Nägelsbach, Nachhomer. Theologie 346 ff. bei den Erinyen.

558 Demosth. in Aristocr. p. 653 berichtet, daß in der Volksversammlung καταρᾶται ὁ κῆρυξ, εἴ τις ἐξαπατᾷ βουλὴν ἢ δῆμον ἢ τὴν ἡλιαίαν. Das, während die ἐξαπατήσοντες in Scharen dasaßen.

559 Andokid. de myst. 31. Ihr werdet über mich abstimmen als solche die zuvor hohe Eide getan καὶ ἀρασάμενοι τὰς μεγίστας ἀρὰς ὑμῖν τε αὐτοῖς καὶ παισὶ τοῖς ὑμετέροις αὐτῶν.

560 Plut. Aristid. 25. Vgl. übrigens Herodot I, 165, wo die Phokäer einen Eisenklumpen ins Meer werfen.

561 Plut. Aristid. 10.

562 Xenophon Hellen. II, 2.

563 Vgl. Demosth. in Aristocr. p. 640.

564 Thuk. II, 24.

565 Plut. Solon 8. Dies wird die Megarer höchlich [höchlichst] erfreut haben. Man darf es in concreto ausmalen, wie es wirkte, wenn eine Mehrheit von Städten solche Beschlüsse anderer Städte kannte.

566 Lysias orat. VI, 51.

567 Plut. Alkib. 22. 33.

568 φιλανδρωπία καὶ χρηστότης, Plut. Aristid. 27, wo mehrere Beispiele von Dotierung der Anverwandten von Aristides erzählt werden.

569 Die Bürger selbst brachte man damals laut Isokrates kaum mehr zur Musterung vors Tor.

570 Demosth. in Neaer. 1374.

571 Vgl. darüber Pauly, Realencykl. VI, 1223, wo man sieht, wer dort speiste, und in welchen Abteilungen es geschah. Auch andere Poleis, wo ähnliches geschah, werden dort aufgezählt.

572 Der volle Titel lautet bei Lykurg in Leocr. 87: αὐτῷ τε καὶ τέκνοις τροφὴ ἀΐδιος.

573 Daß wegen der Verdienste des großen Hippokrates den Jünglingen von dessen Vaterstadt Kos gestattet wurde, die Übungen der Epheben in Athen mitzumachen, wollte ganz besonders wenig sagen in einer Zeit, da man laut über den Verfall der athenischen Gymnastik klagte.

574 Aeschines in Ctesiph. 178.

575 Isäus or. V, 35 ff.

576 Plato Polit. VIII, p. 55 a, mit deutlicher Beziehung auf Athen.

577 Lysias orat. XVIII adv. Poliuchum. Ähnliches orat. XXVII, accus. Epicrat.

578 Die bloße Atimie, deren Fälle, Grade und Schattierungen Andokides de myst. 73 ff. aufgezählt sind, war der Art, daß manche sich leicht darüber wegsetzen konnten; selbst den Feldflüchtigen blieb Freiheit und Habe.

579 Plato Apolog. 31 f.

580 Bergk, Anthol. lyr. p. 541.

581 Hierüber vgl. Dionys Hal. de Lysia 32 und Lysias or. XXXIV (περὶ πολιτείας) und besonders das Argument. Über den mildern Verlauf der Dinge in Athen vgl. Fustel, la cité antique, p. 402.

582 Im Jahr 309 v. Chr. waren ihrer 10000 erwachsene Männer, als der Bürger nur 20000 waren. Vgl. über sie S. 158.

583 Diogen. Laert. IV, 2, 10.

584 Lysias or. XII, adv. Eratosth. 5 ff.

585 Ἰσονομία, ἰσηγορία sind Wechselbegriffe mit δημοκρατία.

586 Die Gesetzgeber, unter welchen Aristoteles unterscheidet: οἱ μὲν νόμων ἐγένοντο δημιουργοὶ μόνον, οἱ δὲ καὶ πολιτείας, waren fast sämtlich noch nicht für die Demokratien, sondern für in Unruhe geratene Aristokratien und Timokratien tätig. Ihre Aufzählung Polit. II, 9.

587 Wobei erinnert werden mag an die aus der Fremde erbetenen Oberbeamten italienischer Städte im Mittelalter.

588 Herodot V, 28, 29. Sie wählten die emsigsten Landwirte; ein deutlicher Wink für die Seestadt, und noch dazu von Seestädtern erteilt.

589 Daher sie denn [dann] auch leicht übertragbar waren. Strabo VIII, 7, 1, p. 384; »Die demokratisch gewordenen Staaten von Achaia erlangten um ihrer Verfassungen willen solchen Ruhm, daß die Italioten nach dem Sturz der Pythagoreer das Meiste ihrer νόμιμα von jenen entlehnten.«

590 Wie die Syrakusier den um 410 tätigen Diokles, Diodor XIII, 33, 35. – Wenn man im IV. Jahrhundert sich hie und da nicht bloß Gesetze, sondern auch Verfassungen von Philosophen aufzeichnen ließ, so war dies wohl nur eine Art von Kuriosität; wirklich vorhandene entfesselte Kräfte werden sich keinen Augenblick an deren Entscheide gebunden haben; Plato selbst, von den Kyrenäern um eine Verfassung ersucht, wies sie mit dem ironischen Bedeuten ab: es gehe ihnen ja viel zu gut. Plut. ad princ. inerud. I.

591 Der Dichter Theognis, sein Gram um den verlorenen Grundbesitz und seine Sehnsucht nach Rache, V. 177. 341 ff., 869 ff. 1197. – Über die Mesalliancen 183. Daß jede Täuschung gegen die jetzigen Inhaber erlaubt sei, 363 ff.

592 Diodor XIII, 104.

593 Allerdings hatte die Lehre vom öffentlichen Nutzen auch Sparta immer offen bekannt. Alle spätern Zernichtungen und Greuel gegen auswärtige [Auswärtige] und heimische Gegner sind darauf zurückzuführen, daß man tun darf, was irgend für die eigene Polis nützlich ist.

594 Das heißt bei weitem nicht bloß für die Wahlen, sondern auch über Gesetzgebung, Justiz, Krieg oder Frieden und auswärtige Politik. Freilich fehlte es nicht an gediegenen Worten, womit man den Entscheiden durch die Kopfzahl entgegen trat; gegenüber der γνώμη νικῶσα hebt einer die Hand auf und ruft ἄδε κρείσσων, und gegen die mehrern Stimmen rühmt man die »bessern«. Plut. Quaest. Graec. 42.

595 Fustel de Coulanges, dessen Ausführungen der Verfasser hier großenteils folgt, bemerkt S. 384 fein: devant la richesse le sentiment le plus ordinaire n'est pas le respect, c'est l'envie.

596 In Megara, wo der Umschung schon ziemlich frühe stattfand, drangen die Armen in die Häuser der Reichen und erzwangen üppige Aufnahme und Bewirtung und übten bei Weigerung rohe [rohe fehlt bei Oeri] Gewalt. Die Zinse, welche sie für ihre Anleihen bezahlt, ließen sie sich zurückgeben von den Darleihern und nannten dies »Palintokia«. Plut. Quaest. Graec. 18.

597 Lucian, Somnium c. 21 f. schildert die Lage von Arm und Reich nicht in der Römerzeit, sondern im ältern griechischen Staat, wie er's aus den Attikern wußte. Die Stelle wäre noch immer sehr zu brauchen, klingt auch an die Schilderungen in den Memorabilien an.

598 Aristot. Polit. IV, 10. V, 6.

599 Er betont nicht die Tradition der Geschäfte, die sich nur aus dauernden Ämtern bildet.

600 Aristot. Polit. III, 1. 6. IV, 5. 6. 10. 11. V, 1.

601 Hier billigt Aristoteles (V, 10) ausdrücklich einen Satz des Plato.

602 Vgl. Aristot. Rhet. I, 8, 4.

603 Hierüber Plutarch Dion 40 in betreff der Syrakusier nach dem ersten Sturz des jüngern Dionysios: μεγαλοφρονοῦντες ἐπὶ τῷ μηδενὸς ἀκούειν, ἀλλὰ χρῆσϑαι δουλεύουσι καὶ φοβουμένοις τὸν δῆμον στρατηγοῖς.

604 Denn alle meinen alles zu verstehen, ἡ πάντων εἰς πάντα σοφίας δόξα, wie schon Plato (de legg. III, p. 700) in der Schilderung der allgemeinen Ausartung sagt.

605 Anderes aus der Praxis der Demagogen: VI, 2 ihr Streben, Halbberechtigte (da nur Vater oder Mutter Bürger gewesen) zu Bürgern zu befördern, ferner die kleinern Kreise aller Art aufzulösen und die Menschen unterschiedslos untereinander zu mischen. – In betreff der Behandlung der Reichen besondere Ideen Rhetor ad Alex II, 7, 8.

606 Pseudo-Xenophon de re p. Ath. führt III, 10 aus, warum die Athener in auswärtigen Städten die χείρους bei Aufständen unterstützen. Erhöben sie die βελτίους, so wären ja diese nicht von ihrer Denkweise. So oft sie es dennoch getan, ist es ihnen übel bekommen, indem binnen kurzer Zeit (in solchen Städten) der Demos in Dienstbarkeit geriet. Es folgen Exempel: Böotien, Milet, die Hilfe an Sparta im dritten messenischen Kriege.

607 Es heißt οἱ ὀλίγοι, nicht Wenige, sondern die Wenigen.

608 Thukyd. III, 70 ff. Ein Bericht, welcher schon für sich allein die ganze Philosophie griechischer Parteikämpfe enthält. – Von Kap. 82 an beginnt dann das weltberühmte allgemeine moralische Fazit des peloponnesischen Krieges.

609 Diodor XIII, 48.

610 Diodor XII, 75 ff.

611 Auch die Metöken kommen in Abzug.

612 Plut. Lys. 13.

613 Wie es in Milet zuging, als er erst in der Nähe war, vgl. Diodor XIII, 104.

614 Aristot. Polit. V, 4.

615 Ebenda V, 2.

616 Athen. X, 63.

617 Aristot. Polit. V, 7.

618 Thukyd. IV, 74.

619 Xenoph. Hellen. IV, 4, 2. – Diodor XIV, 86. – In Kyrene wurden kurz vorher die 500 δυνατώτατοι ermordet und viele wurden flüchtig. Ebd. XIV, 34.

620 Diodor XV, 58.

621 Isokr. Philipp. 51.

622 Die drei letzten Beispiele Diodor XV, 40.

623 Isokr. Philipp. 53.

624 Zur Verfolgung der Besitzenden s. auch Nachtrag 24.

625 Diodor XI, 86. 87.

626 Diog. Laert. IX, 2. Cic. Tuscul. V, 36. Französisch: »qu'il aille exceller ailleurs«. Vgl. auch Aristot. Polit. III, 8. V, 2.

627 Dies sind die charakteristischen Worte des syrakusanischen Demagogen Hippon. Plut. Dion 37. Vgl. oben S. 202.

628 Aristot. Polit. IV, 3.

629 Aristot. Rhetor. III, 1, 4: ἡ μοχϑηρία τῶν πολιτειῶν.

630 Hierüber der Seufzer des Diodor (I, 74), mit einem Blick auf das arbeitsame, wohlgeordnete alte Ägypten, ferner die klassische Stelle bei Cicero pro Flacco (15. 16).

631 Die Sykophantie z.B. in Syrakus schon im 5. Jahrhundert. Diodor XI, 87. Höchst komisch bei demselben Diodor (XII, 12), aber nicht aus wahrer Kunde, sondern aus sehnsüchtiger Fiktion eines Spätern die angeblichen Maßregeln des alten Charondas gegen überwiesene Sykophanten: sie müssen, mit Tamarisken bekränzt, in der Stadt herumgehen, worauf sich mehrere aus Scham das Leben nehmen [nahmen]. Besserung anderer Delinquenten durch Ironie und künstliche Schmach ebd. 16. 21. 21.

632 Plutarch rei publ. ger. praec. 21, gewiß nicht erst in Beziehung auf die römische Zeit.

633 Zur Zeit des Augustus konnte dann Athenodor von Tarsus heroische Ehren erhalten, weil ihm die Stadt Erleichterung ihrer Abgaben verdankte. Lucian, Macrobii 21.

634 Isokr. de pace 185.

635 Athen. IV, 65.

636 Pseudo-Aristot. Oeconom. 1. II, eine ebenso wichtige als im Einzelnen oft schwierige Sammlung von Nachrichten aus diesem Gebiete. Wir übergehen die bloßen Besteuerungen von Tätigkeiten und Besitz jeder Art, welche oft sehr roh und plötzlich eintraten.

637 Die Polis hat eben nicht nur das ganze politische Dasein des Bürgers, sondern auch das ökonomische völlig in ihrer Gewalt, nicht nur sein Vermögen, sondern auch die Werte aller Dinge; sie kann jede Ware taxieren, besonders die wichtigsten Lebensbedürfnisse. Es sind ökonomische Pfuscher und Tyrannen, welche zufällig alles dürfen, weil kein auswärtiges, von größern Zentren ausgeübtes Kreditverhältnis sie geniert.

638 Für die sehr besondere Lage und Handlungsweise der Byzantier muß außer Pseudo-Aristot. Oecon II, 4 auf Polyb IV, 38 ff. 45 ff. und Aelian V.H. III, 14 verwiesen werden. Über eine eigene Verlegenheitsmaßregel der Kymäer, vgl. Nachtrag 25.

639 Wie groß früher der Eifer war, in der Volksversammlung, z.B. von Syrakus sich hören zu lassen, erhellt daraus, daß die sich dazu Meldenden über die Reihenfolge losen mußten; Dionys, d.Ä. in seiner Jugend war einmal erst der zwölfte in der Reihe. Plutarch, Regum apopth. sub Dionysio.

640 Binnenstädte machten sich dazu nach Athens Vorgang durch lange Mauern: Megara, Argos, Paträ, als sie demokratisch wurden. Thukyd. III, 85 f. Plutarch Alkib. 15. Strabo passim.

641 Cicero de re publ. II, 3. 4.

642 Plut. de cap. ex inim. utilit. 10. Es war auf Chios.

643 Diog. Laert. IX, 1 ff.

644 Eurip. Jon 598 ff., vgl. 634 ff.

645 Diodor XI, 87.

646 Plutarch de fedectu orac. 8. Die Gründe der Verödung sind αἱ πρότεραι στάσεις καὶ οἱ πόλεμοι.

647 Isokr. de pace p. 183 d.

648 Zu etwas dieser Art waren einst die Phokier gerüstet, vgl. über die sprichwörtlich gewordene ἀπόνοια Φωκική Pausan. X, 1, 3 Plut. de mul. virtt. 2.

649 Ἀλλ᾽ ἐξέδραμεν καὶ πόλις μὲν οἴχεται, ψυχὴ δ᾽ ἐσώϑμ. φεύγομεν δ᾽ ἀλώμενοι ἅλλην ἀπ᾽ ἅλλης ἐξορίζοντες πόλιν. Eur. Heraklid. 14.

650 Was ein einzelner hochkräftiger Phokäer noch später als Vorkämpfer für Jonien und dann als Abenteurer vermochte, wird an Dionysios deutlich. – Herodot VI, 11 ff. 17.

651 Wenn eine solche Schar auswärts etwa Unglück gehabt hatte, wurde sie auch von der eigenen Heimat nicht immer wieder aufgenommen. Vgl. die Geschichte von den eretrischen ἀποσφενδόνητοι. Plut. Quaest. Graec. c. 11.

652 Thukyd. II, 72 in der Rede des Archidamos an die Platäer.

653 Thukyd. V, 4.

654 Thukyd. VII, 77.

655 Xenoph. Anab. V, 6.

656 Pausan. IX, 1, 3. Die Herstellung Thebens durch Kassander IX, 7, 1.

657 Pausan. IV, 24-27. Diod. XIV, 34.

658 Das äußere Samos, welches auf Anaia saß und von dort aus die Heimat in Blokade hielt. Thukyd. IV, 75.

659 Aesch. Septem 577, in dem Bericht des Boten von der Rede des Amphiaraos.

660 Thukyd. 1, 113.

661 Αἱ δ᾽ ἐλπίδες βόσκουσι φυγάδας, ὡς λόγος. Eurip. Fragm. – Plut. Pelop. 8 ἄποροι καὶ φυγαδικαὶ ἐλπίδες.

662 Diodor XIII, 96.

663 Xenoph. Hellen. IV, 8, 23, Thrasybuls Rat an die Flüchtlinge auf Lesbos.

664 Isokr. Philipp. 96. 120.

665 Arrian. I, 7.

666 Diodor XVIII, 8.

667 Cic. in Verrem, actio II, 1. V, c. VI (12).


Anmerkungen: A1 Statt: unvergeßlichen. A2 Statt: berechtigten. A3 Fehlt bei Oeri. A4 Fehlt bei Oeri. A5 Statt: Gewalt. A6 Statt: größere Vorteile. A7 Statt: verbreiteten. A8 Statt: daure. A9 Statt: ihr Haß. A10 Statt: Demokratie. A11 Statt: angenehm. A12 Statt: der. A13 Statt: Umgehung. A14 Fehlt bei Oeri. A15 Statt: Schau- und Wettkampf. A16 Fehlt bei Oeri. A17 Statt: Fähigern. A18 Statt: der A19 Statt: von. A20 Statt: Stamme. A21 Statt: letzte. A22 Statt: damals ein Autor. A23 Fehlt bei Oeri. A24 Fehlt bei Oeri. A25 Statt: unvollkommenen. A26 Fehlt bei Oeri. A27 Fehlt bei Oeri. A28 Fehlt bei Oeri. A29 Statt: Züchtigung. A30 Fehlt bei Oeri. A31 Statt: viele. A32 Statt: am. A33 Statt: namhaft gemacht. A34 Statt: seine. A35 Fehlt bei Oeri. A36 Statt: der Tyrann dann. A37 Fehlt bei Oeri. A38 Statt: Verfassung. A39 Statt: Fremde. A40 Fehlt bei Oeri. A41 Fehlt bei Oeri. A42 Fehlt bei Oeri. A43 Statt: müssen. A44 Statt: schien. A45 Statt: Melisäa. A46 Fehlt bei Oeri. A47 Statt: ehernen Gruppen. A48 Statt: das. A49 Statt: spätern. A50 Fehlt bei Oeri. A51 Fehlt bei Oeri. A52 Statt: wurde. A53 Statt: Einzelne. A54 Fehlt bei Oeri. A55 Fehlt bei Oeri. A56 Statt: prächtig. A57 Statt: größten. A58 Fehlt bei Oeri. A59 Statt: nie. A60 Statt: sein. A61 Statt: beständigen. A62 Statt: ein. A63 Statt: scherzhafte. A64 Fehlt bei Oeri. A65 Statt: Macht. A66 Statt: von. A67 Fehlt bei Oeri. A68 Statt: schon. A69 Statt: Spekulationen. A70 Statt: die Unschuldigen ließen sich das meiste erpressen. A71 Fehlt bei Oeri. A72 Statt: hinaus. A73 Statt: und. A74 Statt: Mißverständnis. A75 Statt: ausgesprochen. A76 Statt: Theano, die Priesterin der Agraulos. A77 statt: Sondern. A78 Statt: Freiwillig. A79 Statt: Nutzbarkeit. A80 Statt: ruinöser. A81 Statt: geschäftslose. A82 Statt: wären. A83 Statt: dieselbe. A84 Statt: solle. A85 Statt: Sorge. A86 Statt: ungebildet. A87 Statt: voraussetzten. A88 Statt: das. A89 Statt: zu fahren. A90 Statt: bedrohte. A91 Statt: Freudlosigkeit. A92 Statt: trafen.

Quelle:
Jakob Burckhardt: Gesammelte Werke. Darmstadt 1956, Band 5.
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