Palinodie an Bacchus Quid non ebrietas designat? Blandus daemon, dulce venenum. Seneca. Der du mit deinen Tigern an dem Wagen Einst Indien durchzogst, Und dich, dem Erebus entstiegen, Hochaufgeschwellt von deinen Siegen Zum Gotte des Olympos logst! Dich sing ...
Pallas An den Erbprinzen von H.D. Prinz, um den Sohn Ulyssens groß zu bilden, Stieg Pallas einst von des Olymps Gefilden; Doch damals war sie braun und alt, Verhüllt in Mentors ernste Miene. Bey dir behielt sie ganz die ...
Pallas lunatica Es war in einer blauen Sommernacht; Vom Himmel schien, wie blüh'nd in Lilienpracht, Der Mond hernieder in mein Kämmerlein, In dem ich saß am Fenster und allein. Ich saß allein, das Herz von Trauer schwer, Indeß aus ...
Pallast T. in Mantua Kann ein Kranker, Schmerzensreicher Ohne inn'ges Mitgefühl Diesen Sturz der Riesen sehn? Wie sie zerschmettert, In Bergen vergraben, Ohnmächtig diese, Jene noch kämpfend, Sterbend der in stiller Wuth, Rings die weite Landschaft füllen? So mächtig ...
Palliativ Ist Gras gewachsen über die Geschichte, Weiß nicht mehr recht, wie sie sich zugetragen; Nur manchmal schwebt mirs vor im Dämmerlichte, Als hätt ich einer Schuld mich anzuklagen. Doch abgewandt vom störenden Gesichte, Ruf ichs nicht an und will ...
PALME IN DER WÜSTE Herrin · ich sah dich plötzlich schlank wie die palme Und dachte dass ich im wandern jezt rasten würde Mein schweres haupt dem schutz deiner haare vertrauend Wie einem baum ein pilger seine bürde. Ich wollte zu ...
Palmsonntag 1816. Mildes warmes Frühlingswetter! Weh' mich an, du laue Luft! Allen Bäumen wachsen Blätter, Veilchen senden süßen Duft. Zu des alten Domes Hallen Hell und menschenreich der Pfad; Frohe Botschaft hör' ich schallen, Daß der Liebeskönig naht. Eilet ...
Palmsonntagmorgen Es fiel ein Tau vom Himmel himmlisch mild, Der alle Pflanzen bis zur Wurzel stillt; Laß dein Sehnen, Laß die Tränen! Es fiel ein Tau, der alles Dürsten stillt. Ein sanftes Sausen kommt aus hoher Luft, Still grünt das ...
Palmström Palmström steht an einem Teiche und entfaltet groß ein rotes Taschentuch: Auf dem Tuch ist eine Eiche dargestellt, sowie ein Mensch mit einem Buch. Palmström wagt nicht sich hineinzuschneuzen – er gehört zu jenen Käuzen, die oft unvermittelt-nackt ...
Palmström Palmström steht an einem Teiche und entfaltet groß ein rotes Taschentuch: Auf dem Tuch ist eine Eiche dargestellt, sowie ein Mensch mit einem Buch. Palmström wagt nicht sich hineinzuschneuzen – er gehört zu jenen Käuzen, die oft unvermittelt-nackt Ehrfurcht vor ...
Palmströms Uhr Palmströms Uhr ist andrer Art, reagiert mimosisch zart. Wer sie bittet, wird empfangen. Oft schon ist sie so gegangen, wie man herzlich sie gebeten, ist zurück – und vorgetreten, eine Stunde, zwei, drei Stunden, je nachdem sie mitempfunden ...
Pan Ein Weib spricht, im Traum eines Mannes: Die Himmel ausgebrannt: die große Glut; und Dämmer wogt: wie Rauch von rotem Brande; wogt und verwogt. Nun schwillt es heiß am Himmelsrande: von Sternen eine Silberflut; nun stehen Sterne über blauem ...
Pan an die Sterne Heut in der Nacht riß der Sturm ein Loch, ein großes zackenzinkiges Loch in den Himmel. Schwefelgelb wars und grell geädert mit ultramarinblauen Streifen. Ich sah wie hinter einem Netzgeflechte direkt in den endlos gurgelnden Raum ...
Panazee »Sprich, wie du dich immer und immer erneust?« Kannst's auch, wenn du immer am Großen dich freust. Das Große bleibt frisch, erwärmend, belebend; Im Kleinlichen fröstelt der Kleinliche bebend.
Pandora Als ich heute früh im schönen Parke, Der voll lauter Birken steht, spazierte, Sah ich (nun, ihr brauchts ja nicht zu glauben) Eine nackte Dame auf mich zugehn. – Sag, wer bist du, sprach ich, nackte Dame? Reizend scheinst du ...
Panegyricus Serenisssimo ac Potentissimo Principi et Domino, Domino Friderico Wilhelmo, Domino ac nutrito suo munificentissimo post felix regiminis auspicium nomine Academiae Regiomontanae 1641. 19. Novemb. dictus a Valentino Thilone P.P. Praelo Reusneriano (Es wurden dabei fünf Reden gehalten und ...
Pans Flucht (Herrn Felix Mottl zugeeignet.) Grün umbuscht und bunt umblüht, Mittagssonnenüberglüht, Inselheckensicher sitzt Pan und schnitzt. Schnitzt aus Fliederholze sich Eine Flöte meisterlich; Und er setzt sie an den Bart Fliederzart. Zierlich, sacht, Und er lacht: Blas ich damit ...
Pans Trauer Die dunkle Trauer, die um aller Dinge Stirnen todessüchtig wittert, Hebt sachte deiner Flöte Klingen auf, das mittäglich im braunen Haideröhricht zittert. Die Schwermut aller Blumen, aller Gräser, Steine, Schilfe, Bäume stummes Klagen Saugt es in sich und ...
Pantheon 1. 1 Sei mir gegrüßt, ehrwürdiges Haus des alten Olympus, Götter und Menschen, umsonst such' ich sie wieder, du bliebst! Aber warum? Man hat dich mit Eselsohren geheiligt, Und nach dem Sprichwort hast selbst du mit den Wölfen geheult ...
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Von einem Felsgipfel im Teutoburger Wald im Jahre 9 n.Chr. beobachten Barden die entscheidende Schlacht, in der Arminius der Cheruskerfürst das römische Heer vernichtet. Klopstock schrieb dieses - für ihn bezeichnende - vaterländische Weihespiel in den Jahren 1766 und 1767 in Kopenhagen, wo ihm der dänische König eine Pension gewährt hatte.
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