1. Zwei V nach einem W machen zwei Wehe . Fr. Taubmann verstand unter den zwei V Vinum und Venus , Wein und Weib , die er für zwei Wehe erklärte. Darum hatte ein alter Dichter gesagt: Ex solvi lumba Venere, et solvi lumbo ...
Wenn Vormittag Vacanz ist, so ist Nachmittag gewiss. – Chaos, 870.
Vadder , s. ⇒ Gevatter .
* Nichts als Vadderkolz. – Dähnert, 515 a . Eitles Gerede über unwichtige Dinge .
Vaddersche 1 , Vaddersche, so is 't mi sien Löüwen no' ne goahn, söä' Rinkel's Dürte tor Wehmuo'r, un krêg 'n Kind . – Schlingmann, 1190. 1 ) Gevatterin .
* En lang'n Vaddersnak hol'n. – Eichwald, 1757. Das Brem. Wörterbuch bezeichnet den Vadderschnak (Gevatterschnak) als ein Altweibergewäsch.
* Es ist ein wahres Vademecum. Wörtlich ein »Gehmitmir«, d.i. ein Begleit- oder Taschenbüchlein für das Leben , ursprünglich der Titel einer Sammlung neulateinischer Epigramme von P. Lotichius (gestorben 1699 als kaiserlicher Rath zu Frankfurt a.M.), die derselbe 1623 unter dem ...
Nichts anders weiss der Vagabund, nur Schimpf erwart' aus seinem Mund '. – Ehrmann, 111.
* Er ist ein Vagant wie der Palmesel , der sich alle Jahr einmal sehen lässt. – Chaos, 769.
*1. Dass ihn der Valant reiten soll! – Eiselein, 615. Verhüllungsform für Teufel . Vgl. Frommann, II, 505, 32 und die Belegstellen aus der ältern Literatur bei Eiselein a.a.O., als: »Ich dank es mime Heile , dass ich dem Valande entran. Du ...
1. In Valencia taugen die Männer so viel als die Weiber. D.h. sie taugen beide nichts. Die Spanier sagen in Bezug auf die Einwohner von Valencia: Das Fleisch ist Kraut , das Kraut – Wasser ; die Männer sind Weiber, die Weiber nichts ...
Valentin (s. ⇒ Valtl und ⇒ Velten ). 1. Sanct Valentin's Eier sind umsonst zu theuer. Man glaubt, dass Eier, an diesem Tage gelegt, der Glucke nicht untergelegt werden dürften, sondern verworfen werden müssten. (Vgl. Boebel, 11. ) Für die Franzosen ist dieser Tag ...
Valerian (14. April ) bringt den Kukuk heran. – Boebel, 19.
Valladolid heisst die Adeliche, die schönste Stadt Spaniens . – Hesekiel, 48.
Da habt jhr das Vallentön'l, rief die Hebamme , und warf vor Schrecken das Kind in einen Eimer Wasser . – Friedborn, 51.
Valtl (s. ⇒ Velten ). * Er ist a rechter Valtl. In Baiern appellativ für Einfaltspinsel . (Schmeller, I, 628; Germania, V, 296.)
* Es ist ein rechter Vampyr. Blutegel , Blutsauger, Wucherseele.
Vanitas vanitatum, sagte der Pfaffe , der fiel von einer Frauen . – Hoefer, 882.
1. Delectat variatio, so heisst es im Horatio. – Allotria, 14. Die Anfangszeile eines A. Schäffer ' schen Liedes . Nach Büchmann (9. Aufl., 188) finden sich die Worte aber nicht bei Horaz, sondern sind aus Phaedrus' Fabeln (B. 2, Prol. V. 10 entlehnt ...
* Variationen auf der Wennseite spielen. Von Leuten , die stets voll Wenn und Aber steeken.
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Im Jahre 1758 kämpft die Nonne Marguerite Delamarre in einem aufsehenerregenden Prozeß um die Aufhebung ihres Gelübdes. Diderot und sein Freund Friedrich Melchior Grimm sind von dem Vorgang fasziniert und fingieren einen Brief der vermeintlich geflohenen Nonne an ihren gemeinsamen Freund, den Marquis de Croismare, in dem sie ihn um Hilfe bittet. Aus dem makaberen Scherz entsteht 1760 Diderots Roman "La religieuse", den er zu Lebzeiten allerdings nicht veröffentlicht. Erst nach einer 1792 anonym erschienenen Übersetzung ins Deutsche erscheint 1796 der Text im französischen Original, zwölf Jahre nach Diderots Tod. Die zeitgenössische Rezeption war erwartungsgemäß turbulent. Noch in Meyers Konversations-Lexikon von 1906 wird der "Naturalismus" des Romans als "empörend" empfunden. Die Aufführung der weitgehend werkgetreuen Verfilmung von 1966 wurde zunächst verboten.
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