Akaroīdharz

[222] Akaroīdharz (Botanybaiharz, Nuttharz, Erdschellack), Harze mehrerer Arten der Pflanzengattung Xanthorrhoea. Rotes A. stammt von X. australis und arborea, bildet flache, 2–4 cm dicke Stücke, bisweilen von Handgröße, zeigt deutliche Reste von Struktur und schließt unverharztes Gewebe ein, ist rotbraun, gibt einen orangeroten Strich, riecht schwach benzoeartig und schmeckt unangenehm zimtähnlich. Das gelbe Harz von X. hastilis bildet rundliche oder längliche, kleinere oder größere Stücke, ist auf frischer Bruchfläche dem Gummigutt ähnlich, überzieht sich an der Luft mit einer tief rotbraunen Schicht, riecht benzoeartig, schmeckt aromatisch, etwas süßlich und enthält ebenfalls organisierte Beimengungen. Beide Harze lösen sich in Alkohol und Äther; sie enthalten Parakumarsäure, Benzoesäure, Paraoxybenzaldehyd und Tannol, das gelbe Harz auch Zimtsäure und Styracin. Sie dienen zur Darstellung von Siegellack und gefärbten Firnissen, die am Licht nicht verbleichen und sich zum Anstreichen der Fensterscheiben photographischer Dunkelkammern eignen, ferner zur Darstellung feinerer Seifen, Pikrinsäure, Parakumarsäure, zum Leimen feinerer Papiere etc. A. wurde im 18. Jahrh. als Magenarznei in England benutzt. technisch erst seit etwa 1840 in England und seit 1860 auf dem Kontinent.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 222.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika