Antigua [1]

[574] Antigua (spr. angtinja). Jean Pierre Alexandre, franz. Maler, geb. 7. März 1818 in Orléans, gest. 27. Febr. 1878 in Paris, kam 1836 nach Paris und wurde Schüler von Norblin, dann von Delaroche. Von der religiösen Malerei wandte er sich 1846 dem Genre zu und schilderte besonders das kümmerliche Dasein der niedern Volksklassen in Bildern von leidenschaftlichem Ausdruck und naturwahrer Charakteristik, aber zu schwerer und düsterer Farbe. Später behandelte er auch die heitere Seite des Volkslebens (besonders der Bretonen) auf poetische, bisweilen auch etwas sentimentale Weise, kehrte dann aber auch hin und wieder zu seinen frühern Motiven zurück. Zu seinen hervorragendsten Bildern gehören. die arme Familie (1846), der Sturm (Museum in Avignon), nach dem Bade, die Feuersbrunst (1850, im Louvremuseum), die junge Bettlerin (1854), die arme Familie auf der Reise mit dem gestürzten Gaul (1855), der letzte Kuß einer Mutter und das vom Alp gedrückte Mädchen (1866).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 574.
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