Audiffret-Pasquier

[78] Audiffret-Pasquier (spr. odifrä-paskjē), Edme Armand Gaston, Herzog von, franz. Staatsmann, geb. 20. Okt. 1823 in Paris, Sohn des Generaleinnehmers Grafen Audiffret, war 1845–18 Auditeur des Staatsrates, ward von seinem Großonkel, dem Kanzler Herzog von Pasquier, adoptiert, zog sich 1848 nach seinem Schlosse Sacy zurück und trat erst seit 1863 wieder als Gegner des zweiten Kaiserreichs auf. 1871 zum Mitgliede der Nationalversammlung erwählt, schloß er sich dem rechten Zentrum an, bekämpfte die Bonapartisten und war Berichterstatter der Enquetekommission über den Krieg von 1870. Als eifriger Orléanist beteiligte er sich an den Versuchen, die Monarchie herzustellen, entschied sich aber nach deren Scheitern für die Errichtung einer konservativen Republik und ward 1875 zum Präsidenten der Nationalversammlung, 1876 zu dem des Senats erwählt. Als die Neuwahlen 5. Jan. 1879 eine entschieden republikanische Majorität im Senat zur Folge hatten, wurde A. durch Martel ersetzt. Dagegen ward er im Januar 1879 Mitglied der Akademie.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 78.
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