Auwers

[193] Auwers, Arthur, Astronom, geb. 12. Sept. 1838 in Göttingen, wurde 1859 Assistent an der Sternwarte in Königsberg, ging 1862 nach Gotha und 1866 als Mitglied der Berliner Akademie und akademischer Astronom nach Berlin, wo er 1878 ständiger Sekretär der physikalisch-mathematischen Klasse der Akademie wurde. In seinen »Untersuchungen über veränderliche Eigenbewegungen der Fixsterne« (Königsb. 1862, Leipz. 1868) berechnete er die Bahnen der unsichtbaren Begleiter von Sirius und Procyon; auch veröffentlichte er »Reduktion der Beobachtungen der Fundamentalsterne am Passageninstrument der Sternwarte zu Palermo 1803–1805« (Leipz. 1866); »Neue Reduktion der Bradleyschen Beobachtungen 1750–1762« (Petersb. 1882–88); Tob. Mayers »Sternverzeichnis«, neu bearbeitet (Leipz. 1894); »Sternkatalog nach Ponds Beobachtungen 1811–1819« (Berl. 1902). Mit der Leitung des Zonenunternehmens der Astronomischen Gesellschaft betraut, bearbeitete er die zugehörigen Fundamentalkataloge (Leipz. 1879–83) und beobachtete selbst die Zone von 15–20° nördlicher Deklination am Meridiankreis der Berliner Sternwarte, deren Resultat der »Katalog von 9789 Sternen« (Leipz. 1896) bildete. 1874 beobachtete er in Luksor und 1882 in Punta Arenas den Venusdurchgang, nachdem er die Vorbereitungen zu den deutschen Expeditionen dieser Jahre geleitet hatte, und bearbeitete dann den »Bericht über die Deutschen Beobachtungen der Venusdurchgänge von 1874 und 1882« (Berl. 1887–98, 6 Bde.) und »Bericht über die Beobachtung des Venusdurchganges vom 8. Dez. 1874 in Luxor« (das. 1878). 1889 führte er mit Gill am Kap der Guten Hoffnung Beobachtungen kleiner Planeten zur Bestimmung der Sonnenparallaxe aus (»Determinations of the solar parallax«, mit Gill, Lond. 1896). Weitere Arbeiten liegen größtenteils auf dem Gebiete der Fixsternkunde.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 193.
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