Bagnères de Bigorre

[267] Bagnères de Bigorre (spr. banjǟr' dö bigorr'), Arrondissementshauptstadt im franz. Depart. Oberpyrenäen, 550 m ü. M., links am Adour, der weiter oberhalb das Tal von Campan bildet, durch Zweigbahn mit Tarbes verbunden, einer der belebtesten Badeorte der Pyrenäen (jährlich bis 20,000 Kurgäste). Die Stadt hat 3 Kirchen, ein Handelsgericht, Naturalienkabinett und Museum, ein Collège, eine Bibliothek, Kasino, mehrere Badeetablissements und (1901) 6944 Einw., die Wollengewebe (Barège), feine Messer, Papier und Leder fabrizieren und ansehnliche Marmorindustrie betreiben. Die Heilquellen von B., gegen 50 an der Zahl, gehören teils zu den kalkhaltigen schwefelsauren Quellen, teils sind sie eisenhaltig. Ihre Temperatur schwankt zwischen 15 und 51°. Außerdem ist die Schwefelquelle von Labassère (s. d.) hierher geleitet worden. Wegen des milden Klimas ist B. auch Winterkurort. Die Thermen von B. waren schon den Römern bekannt, die den Ort Vicus Aquensis nannten. Vgl. dela Garde, Étude sur les eaux salines-arsenicales de B. (Par. 1875).[267]

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 267-268.
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