Bambūsa

[320] Bambūsa Schreb. (Bambus), Gattung der Gramineen, Sträucher mit schlanken, oft sehr hohen, holzigen, nicht selten verzweigten, auch kletternden Halmen, lustigen, zierlichen Blätterkronen, grasartigen Blättern und einfachen oder zusammengesetzten, selten köpfchenförmigen Rispen. 46 Arten in Asien. Amerika und Afrika; sie gehören überall den wärmern Ländern an, doch bildet B. (Chusquea) aristata Mart. in der östlichen Andeskette noch bei 4700 m Höhe undurchdringliche Dickichte und geht selbst bis zur Schneegrenze, auch im Himalaja steigen einige Arten bis 3800 m, und B. Metake Sieb. aus Japan und mehrere chinesische Arten gedeihen in Norddeutschland im Freien. Die Bambusen erreichen riesige Dimensionen (B. Brandisii Shuttl. wird 38 m hoch bei 80 cm Stammumfang). Sie gehören zu den nützlichsten Gewächsen, und B. arundinacea Willd. (das gemeine Bambusrohr) in Ostindien wie auch B. vulgaris Wendl. stehen in dieser Hinsicht der Kokospalme nahe (vgl. Tafel »Industriepflanzen II«, Fig. 4). B. Fortunei van Houtte, zwergartig, mit weißgestreiften Blättern, aus Japan, und B. aurea hort. (s. Tafel »Gräser V«, Fig. 1) aus Ostasien sind schöne Zierpflanzen. Auch die brasilische B. Guadua H. et B. und B. Taguara Mart. finden vielfache Verwendung. Letztere enthält in den Halmen eine süße, trinkbare Flüssigkeit. Vgl. Rivière, Les Bambous (Par. 1879); Schröter, Der Bambus und seine Bedeutung als Nutzpflanze (Basel 1886); Mitford, The bamboo garden (Lond. 1896).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 320.
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