Bilderchroniken

[859] Bilderchroniken, im ersten Viertel des 14. Jahrh. auftauchende, mit Illustrationen versehene Aufzeichnungen der Ereignisse seit der Erschaffung der Welt (am verbreitetsten die Weltchronik des Rudolf von Ems), denen im 15. Jahrh. Chroniken einzelner Städte folgten. Seit dem Ende des 15. Jahrh. wurden die handschriftlichen B. durch gedruckte mit Holzschnitten und später auch mit Kupferstichen verdrängt, die Schilderungen von Zeitereignissen (Kriegen, Belagerungen, Festlichkeiten, abenteuerlichen Fahrten u. dgl.), Reisebeschreibungen und Darstellungen einzelner Geschichtsepochen oder auch der ganzen Weltgeschichte enthielten. Die Holzschnitte sind oft nach Zeichnungen hervorragender Künstler ausgeführt. Eine der berühmtesten dieser B. ist die Weltchronik von Hartmann Schedel mit Holzschnitten nach M. Wolgemut und Wilhelm Pleydenwurff (Nürnb. 1494). Vgl. Zemp, Die schweizerischen B. (Zürich 1897).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 859.
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