Bilinski

[875] Bilinski, Leon, Ritter von, Nationalökonom, geb. 15. Juni 1846 zu Zaleszczyki in Galizien, studierte in Lemberg, habilitierte sich 1868 daselbst als Privatdozent an der Universität und wurde 1871 außerordentlicher, 1874 ordentlicher Professor. B. war seit 1888 Mitglied des galizischen Landtags, seit 1883 des österreichischen Reichsrates und seit 1889 der gemeinsamen Delegation der österreichisch-ungarischen Monarchie. Im Januar 1892 wurde er zum Präsidenten der Generaldirektion der österreichischen Staatseisenbahnen ernannt. Im Ministerium Badeni übernahm er 1895–97 das Portefeuille der Finanzen; im Januar 1900 wurde er zum Gouverneur der Österreichisch-Ungarischen Bank und zum Mitgliede des Herrenhauses ernannt. Er schrieb in deutscher Sprache: »Die Luxussteuer als Korrektiv der Einkommensteuer« (Leipz. 1875); »Die Gemeindebesteuerung und deren Reform« (das. 1878); »Die Steuerentlastung der Landwirtschaft« (Wien 1880); in polnischer Sprache: »Studien über die Einkommensteuer« (Lemberg und Krakau 1870, 2 Bde.); »Der Zins« (1872); »Grundzüge der Nationalökonomie« (Lemberg 1873, umgearbeitet als »System der Nationalökonomie«, das. 1882–84, 2 Bde.); »System der Finanzwissenschaft« (das. 1876) u. a.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 875.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika