Björnstjerna

[11] Björnstjerna, 1) Magnus, Graf, schwed. Militär, Diplomat und Schriftsteller, geb. 10. Okt. 1779 in Dresden, wo sein Vater Gesandter war, gest. 6. Okt. 1847 in Stockholm, seit 1796 Offizier, kämpfte als Oberadjutant 1808 in Finnland mit Auszeichnung gegen die Russen, ward 1809 in einer Geheimmission zu Napoleon I., 1812 nach London wegen des Verkaufs der Insel Guadeloupe geschickt, nahm 1813 als Oberst am Herbstfeldzug der Nordarmee in Deutschland teil, kämpfte später in Holstein und Norwegen, unterzeichnete 1814 die Konvention zu Moß (s.d.), ward 1815 Generaladjutant und Freiherr, 1826 Graf, 1843 General und wirkte 1828–46 als Gesandter in England. Außer zahlreichen Abhandlungen, zumeist staatswirtschaftlichen Inhalts, schrieb er, zugleich schwedisch und deutsch: »Das britische Reich in Ostindien« (Stockh. 1839); »Die Theogonie, Philosophie und Kosmogonie der Hindu« (das. 1843). Vgl. seine »Anteckningar« (Stockh. 1851–52).

2) Oscar, Graf, Militär und Staatsmann, geb. 6. März 1819 in Stockholm, seit 1838 Kavallerieoffizier, wirkte seit 1862 als Diplomat in Konstantinopel, Kopenhagen und Petersburg, 1872–80 als Auswärtiger Minister. Mitglied zahlreicher Akademien und seit 1871 Generalmajor, beteiligte er sich im Reichstag, dessen Erster Kammer er 1874–1901 angehörte, besonders bei unionspolitischen Debatten.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 11.
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