Bokemeyer

[173] Bokemeyer, Heinrich, Kolonialpolitiker, geb. 11. Okt. 1850, gest. 29. Juni 1895, war bis 1882 Kaufmann, widmete sich dann nationalökonomischen Studien und führte sich durch sein geschichtliches Werk »Die Molukken« (Leipz. 1888) in die Wissenschaft ein, in dem er die Eroberung und Verwaltung der ostindischen Gewürzinseln durch die Niederländer eingehend beschrieb. Seit 1. Juni 1888 Generalsekretär der Deutschen Kolonialgesellschaft (s. Kolonialvereine), nützte er dem Kolonialgedanken viel durch Verbreitung einschlägiger Ideen, namentlich in der Frage der Auswanderungspolitik, mußte aber krankheitshalber 1. Mai 1895 aus dem Amte scheiden. Er schrieb noch: »Die deutsche Auswanderung und ein neues Kolonisationsprojekt« (Berl. 1889) und »Das Auswanderungswesen in der Schweiz, in Belgien, England und Deutschland« (das. 1892).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 173.
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