Bonstetten

[209] Bonstetten, Karl Viktor von, Schriftsteller, geb. 3. Sept. 1745 in Bern, gest. 3. Febr. 1832 in Genf, studierte zu Leiden, Cambridge und Paris, bereiste Italien, ward 1775 Mitglied des Großen Rates von Bern, dann Landvogt zu Sarnen, 1787 in Nyon (wo er der Gastfreund von Salis, Matthisson, Friederike Brun, Johannes v. Müller u. a. war) und später Oberrichter in Lugano. 1796 zog er sich vor der Revolution erst nach Italien und von da nach Kopenhagen zurück, wo er bis 1801 der Gast seiner Freundin Friederike Brun blieb. Nach seiner 1802 erfolgten Rückkehr wählte er Genf zum Aufenthaltsort. Unter seinen Werken sind die Briefe und Reisebeschreibungen am bedeutendsten: »Briefe über ein schweizerisches Hirtenland« (Basel 1782); »Kleine Schriften« (Kopenh. 1799–1801, 4 Bde.); »Über Nationalbildung« (Zürich 1802, 2 Bde.); »Voyage sur la scène des dix derniers livres de l'Enéide«, mit topographischen Untersuchungen über die zunehmende Verödung der Campagna von Rom (1805; neue Ausg., Genf 1862; deutsch bearbeitet von Schelle, Leipz. 1806, 2 Bde.); »L'homme du Midi et l'homme du Nord«. Untersuchungen über den Einfluß des Klimas (Genf 1824; deutsch, Leipz. 1825), »La Scandinavie et les Alpes« (1826; deutsch, Kiel 1827) und »Souvenirs, écrits en 1831« (2. Ausg., Zürich 1833); »Briefe an Matthisson« (das. 1827) und »Briefe an Friederike Brun« (hrsg. von Matthisson, Frankf. 1829, 2 Bde.). Vgl. Steinlen, Charles Victor de B. (Lausanne 1860); Morell, Karl von B. (Winterthur 1861).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 209.
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