Boule

[278] Boule, richtiger Boulle (spr. būl', früher fälschlich Buhl genannt, weil man ihn für einen Deutschen gehalten hatte), Charles André, Kunsttischler, geb. 11. Nov. 1642 in Paris, gest. daselbst 29. Febr. 1732, brachte das nach ihm benannte Verfahren (Boulearbeit) auf, die aus kostbaren Hölzern (meist Ebenholz) verfertigten Möbel durch eingelegte Ornamente (Blumen, Früchte, Tiere, ganze Stilleben etc.) aus Schildpatt, Perlmutter, ziselierter Bronze und Elfenbein zu verzieren. Er war seit 1672 als Ebéniste du Roy im Dienst Ludwigs XIV. tätig und hat ganze Zimmer mit Marketeriearbeiten versehen. B. war auch Architekt, Maler und Graveur. Die echten Boulearbeiten, die später auch von seinen vier Söhnen angefertigt wurden, stehen hoch im Preis. Vgl. Asselineau, André B. (Par. 1872); Bucher, Mit Gunst (Leipz. 1886); Scherer, Technik und Geschichte der Intarsia (das. 1891).[278]

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 278-279.
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