Bungert

[605] Bungert, August, Komponist, geb. 14. März 1846 in Mülheim a. d. Ruhr, Schüler von F. Kufferath daselbst und des Kölner Konservatoriums, bekleidete nach mehrjährigem Aufenthalt in Paris vier Jahre lang eine Musikdirektorstelle in Kreuznach, siedelte 1873 nach Berlin über, unter Kiel weiter studierend, und lebt jetzt zumeist in Genua. Bei der vom Florentiner Quartett ausgeschriebenen Konkurrenz wurde sein Klavierquartett Op. 18 preisgekrönt. Ferner schrieb B. Lieder, Klavierstücke, Männerquartette, die Ouvertüre »Tasso«, »Das hohe Lied der Liebe« (mit Orchester), eine komische Oper: »Die Studenten von Salamanca« (1884 in Leipzig ausgeführt), eine (noch unvollendete) musikdramatische Tetralogie: »Homerische Welt« (4. Teil: »Odysseus' Heimkehr«, Dresd. 1896; 1. Teil: »Kirke«, das. 1898), die symphonische Dichtung »Auf der Wartburg« und das dramatische Festspiel »Hutten und Sickingen« (Op. 40, Berl. 1888). Besonders bekannt wurde B. als Komponist einer sehr großen Anzahl von Liedern der Königin Elisabeth von Rumänien (Carmen Sylva). Vgl. M. Chop, Aug. B., ein deutscher Dichterkomponist (Leipz. 1903).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 605.
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