Burow

[642] Burow, 1) Julie, Schriftstellerin, geb. 24. Febr. 1804 in Gilgudischken an der Memel (jetzt russisch), vermählt seit 1830 mit dem Baumeister Pfannenschmidt in Danzig, mit dem sie später nach Bromberg übersiedelte, gest. daselbst 19. Febr. 1868, schrieb zahlreiche Romane und Erzählungen, die sich durch nüchterne Auffassung, eine die physiologischen Lebensbedingungen sorgfältig berücksichtigende Charakterschilderung[642] und gute Beobachtung des ostdeutschen kleinbürgerlichen Milieus auszeichnen. Ihr bester Roman ist: »Aus dem Leben eines Glücklichen« (Königsb. 1852); ferner nennen wir: »Frauenlos« (das. 1850), »Ein Arzt in einer kleinen Stadt« (2. Aufl., Leipz. 1855), »Novellen« (das. 1853, darunter die Preisnovelle »Das Pfarrhaus in Rothanger«), »Bilder aus dem Leben« (das. 1854) und den »Versuch einer Selbstbiographie« (Prag 1857).

2) Karl August, Chirurg, geb. 10. Nov. 1809 in Elbing, gest. 15. April 1874, studierte in Königsberg, habilitierte sich daselbst 1839 als Privatdozent, wurde 1844 außerordentlicher Professor, 1866 konsultierender Generalarzt bei der Armee Manteuffels und 1870 bei der Armee des Prinzen Friedrich Karl. Er bildete die Schieloperation und die offene Wundbehandlung aus, erfand eine neue Methode der Blepharo- und Cheiloplastik und konstruierte ein neues Ophthalmometer.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 642-643.
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