Chapu

[880] Chapu (spr. schapü), Henri Michel Antoine, franz. Bildhauer, geb. 29. Sept. 1833 in Lemée (Seineet-Marne), gest. 20. April 1891 in Paris, bildete sich daselbst als Schüler der Bildhauer Pradier und Duret und des Malers Cogniet aus und trug 1855 den großen Preis für Rom davon. Seine Bildwerke, meist allegorischen oder mythologischen Inhalts, zeigen poetische Auffassung, lebensvollen Ausdruck und eine überaus seine Durchführung. Zu den besten gehören: Merkur, der den Heroldsstab erfindet (1863), die knieende Jeanne d'Arc in Domremy (beide im Luxembourg-Museum), der Säemann (1865), die Verwandlung der Klytia in eine Sonnenblume (1867), die reizende Statue der Jugend für das Denkmal des Malers Regnault, die Personfikation des Gedankens für das Grabmal der Gräfin d'Agoult (Daniel Stern), das Grabmal des Erzbischofs Dupanloup und das Denkmal des Dichters Flaubert. Für das Treppenhaus des Tribunal de commerce schuf er die Statue der Mechanik, für die Hauptfassade der Großen Oper die der Kantate, für den Justizpalast die Statue des Advokaten Berryer und für die Stadt Sens die Statue des Künstlers Jean Cousin (1880). 1875 und 1877 erhielt er die Ehrenmedaille des Salons, und 1880 wurde er Mitglied des Instituts. Vgl. O. Fidière, C., sa vie et son œuvre (Par. 1894).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 880.
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