Cleveland [4]

[193] Cleveland (spr. klīwländ), Grover, Präsident der Vereinigten Staaten von Nordamerika, geb. 18. März 1837 in Caldwell, studierte die Rechte und ließ sich in New York als Advokat nieder. Nachdem er, zum Bürgermeister von Buffalo erwählt, die Verwaltung reorganisiert hatte, ward er als Gouverneur nach New York berufen und zeichnete sich hier durch Uneigennützigkeit, Energie und Verwaltungstalent aus. Deshalb ward er 1884 von der demokratischen Partei als Präsidentschaftskandidat aufgestellt und gegen Blaine gewählt. Er war bemüht, eine unparteiische Regierung zu führen, die Begehrlichkeit der demokratischen Partei zu zügeln und der Verschwendung der durch die Schutzzölle über Bedürfnis angeschwollenen Staatseinnahmen zu steuern; er legte daher 1887 gegen eine neue Pensionsbill sein Veto ein. Obwohl C. in der Fischereifrage energisch gegen England auftrat, so wurde er doch von seinen Gegnern so erfolgreich angegriffen, daß er 1888 nur 162 gegen 239 Stimmen erhielt. 1892 wurde er wiederum als demokratischer Präsidentschaftskandidat aufgestellt und zog 1. April 1893 aufs neue als Präsident ins Weiße Haus ein. Seine zweite Präsidentschaft verlief ohne besondere[193] Ereignisse, wurde aber, wie die erste, im Geiste strenger Unparteilichkeit verwaltet. Eine Auswahl seiner Schriften und Reden gab Parker heraus (New York 1892). Vgl. Welch, Life of G. C. (New York 1881); King, Life and public services of Grover C. (das. 1885); Whittle, Grover C. (das. 1896).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 193-194.
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