Parker [1]

[452] Parker, brit. Familie, von der besonders folgende Sprößlinge als Seehelden berühmt wurden:

1) Sir Hyde, stieg im Seedienst zum Vizeadmiral der blauen Flagge auf und besiegte 5. Aug. 1781 den holländischen Admiral Zoutman in der blutigen Schlacht bei Doggerbank. 1782 zum Oberbefehlshaber der britischen Flotte in Ostindien ernannt, fand er auf der Fahrt dahin durch Schiffbruch sein Ende.

2) Sir Hyde, Sohn des vorigen, geb. 1740, gest. 29. April 1807, zeichnete sich im amerikanischen Krieg aus, blockierte 1782 mit einem kleinen Geschwader die holländischen Häfen, befehligte 1795 die britische Seemacht in Westindien und im März 1801 die Flotte, die nach der Ostsee gesandt ward, um der von Paul I. von Rußland gebildeten nordischen Koalition die Spitze zu bieten. Durch sein Erscheinen vor Karlskrona erzwang er die Neutralität Schwedens.

3) Sir William, geb. 1781, gest. 12. Nov. 1866, eroberte als Kapitän 1809 die Zitadelle von Ferrol. Im Juni 1830 avancierte er zum Konteradmiral und 1835 ward er Lord der Admiralität. 1841 mit dem Oberbefehl über die gegen China gesandte Seemacht betraut, nahm er in Verbindung mit dem von Gough befehligten Truppenkorps Tschusan, Ningpo, Tschapu, erzwang den Eingang in den Yangtsekiang und schloß 26. Aug. 1842 den Frieden zu Nanking. Im November 1844 zum Baronet erhoben, bemühte er sich als Kommandeur der Flotte im Mittelmeer während der italienischen Erhebung von 1847–48 vergeblich, zwischen der neapolitanischen Regierung und den sizilischen Insurgenten zu vermitteln. Im Herbst 1849 segelte er nach den Dardanellen, um die von Österreich und Rußland bedrohte Pforte durch die Aussicht auf britische Hilfe zu ermutigen, und 1850 zwang er die griechische Regierung durch die Blockade ihrer Häfen, sich den Forderungen Englands zu fügen. Im April 1851 ward er Admiral der blauen Flagge, 1854 Hafendirektor zu Plymouth, 1863 Admiral der weißen Flagge. Vgl. Phillimore, Life of Admiral Sir W. P. (Lond. 1876–80, 3 Bde.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 452.
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