Cordĭa

[280] Cordĭa Plum. (Kordie, Brustbeerbaum), Gattung der Borraginazeen, Bäume und Sträucher mit gestielten, einfachen, lederartigen, abwechselnden Blättern, meist weißen oder gelben Blüten in Trugdolden, zylindrischen Ähren oder köpfchenartigen Blütenstauden und vom stehenbleibenden Kelch mehr oder weniger umhüllten Steinfrüchten. Etwa 230 Arten in wärmern Klimaten, besonders in Südamerika und Westindien. C. Myxa L., mit rundlichen, zugespitzten, ganzrandigen Blättern und kleinen weißen, wohlriechenden Blüten in doldentraubigen Rispen, ist ein 6–9 m hoher Baum von Ägypten durch Südostasien, den Malaiischen Archipel bis zum tropischen Australien weitverbreitet und häufig kultiviert, trägt eiförmige, orangerote, eßbare Früchte, die getrocknet fast schwarz sind (Sebestenae, Myxae, Jujubae nigrae, Sebesten, schwarze Brustbeeren) und weiches, süßes, schleimiges Fleisch besitzen. Sie kamen sonst getrocknet nach Europa und wurden gegen Husten und Heiserkeit benutzt. Das Holz (Rosenholz), woraus Mumienbehälter der alten Ägypter verfertigt worden sein sollen, eignet sich am besten zum Feuermachen durch Reibung. Auch von C. crenata Del. in Ägypten und Abessinien, C. abyssinica R. Be., in Abessinien, und von C. grandiflora R. et Sch. in Südamerika, werden die Früchte gegessen. C. latifolia Roxb., in Indien, wird der genießbaren Früchte halber kultiviert; aus jungen Pflanzen erhält man blaßbräunlichen, glanzlosen, ungemein festen Bast (Narawalifaser), der zu groben Geweben, Seilen, Tauen, Netzen verwendet wird. Eine sehr ähnliche Faser, Gundui, erhält man aus C. angustifolia Roxb. und aus C. Rothii R. et Sch. C. subcordata Lam., mit langgestielten, eiförmigen Blättern, orangeroten[280] Blüten u. eiförmigen, etwas zugespitzten Beeren, findet sich in Ostafrika, Südostasien, im Malaiischen Archipel bis Neuholland und Sandwichinseln und liefert schönes graues, angenehm riechendes Nutzholz (Rosenholz, Bois de Cypre, Cypernholz, Rhodosholz). Nutzholz liefern auch C. Sebestena L., ein in Westindien heimischer, immergrüner Baum mit länglich-eirunden, spitzigen, rauhen Blättern, großen roten Blüten und birnförmigen, süßen, schleimigen, genießbaren Früchten, C. Gerascanthus Jacq., ein 9 m hoher Baum in Bergwäldern Westindiens und Brasiliens, mit weißlichen, geruchlosen Blüten, u. a. C. Boissieri DC, in Mexiko liefert das Anakahuitholz, das eine Zeitlang gegen Lungenschwindsucht empfohlen wurde.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 280-281.
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