Cornwallis [2]

[293] Cornwallis (spr. -ŭollis), 1) Charles Mann, Lord Brome, Marquis und Graf von, brit. General, geb. 31. Dez. 1738, gest. 5. Okt. 1805, focht im Siebenjährigen Krieg in Deutschland als Hauptmann und trat 1762 nach seines Vaters Tod ins Oberhaus. Seit 1776 im Kriege gegen den Aufstand der amerikanischen Kolonien als Generalmajor tätig, schlug C. 16. Aug. 1780 den General Gates bei Camden, wurde aber von Washington bei Yorktown eingeschlossen und mußte 19. Okt. 1781 mit 8000 Mann kapitulieren, worauf er abberufen wurde. 1786 als Generalgouverneur nach Ostindien gesandt, schlug er 1791 den Sultan Tippu Sahib von Maissur und erzwang durch die Belagerung Seringapatams einen vorteilhaften Frieden. 1793 kehrte er nach England zurück, ward Marquis und Generalfeldzeugmeister und 1798 Vizekönig von Irland. Hier unterdrückte er die ausgebrochene Empörung und schlug die unter General Humbert an der irischen Küste gelandeten 1000 Franzosen. 1801 ward er zu Friedensverhandlungen mit Frankreich bevollmächtigt und schloß 1802 den Frieden von Amiens. Nach Abberufung Wellesleys 1805 ward C. wieder Generalgouverneur von Ostindien, starb aber noch im gleichen Jahr. Vgl. »Correspondence of Lord 0.« (hrsg. von Roß, 2. Aufl., Lond. 1859, 3 Bde.).

2) William Mann, Graf von, engl. Admiral, Bruder des vorigen, geb. 25. Febr. 1744, gest. 5. Juni 1819, kämpfte bis 1765 an den englischen Küsten gegen die Franzosen, dann in Amerika und trug seit 1781 wesentlich zur Eroberung der französischen Besitzungen in Ostindien bei. Am 23. Juni 1793 brachte er der französischen Flotte in den indischen Gewässern eine vollständige Niederlage bei. C. wurde 1799 zum Admiral ernannt und trat 1802 in den Ruhestand.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 293.
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