Crusenstolpe

[357] Crusenstolpe, Magnus Jakob von, schwed. Politiker und Schriftsteller, geb. 11. März 1795 in Jönköping, gest. 18. Jan. 1865 in Stockholm, 1825–1834 Assessor am dortigen Hofgericht, 1828–30 im Ritterhaus und als Mitherausgeber der »Riksdagstidning« (s. Hierta) in oppositionellem Sinne, 1830–33 als Redakteur des »Fäderneslandet« im Interesse Karl XIV. Johanns tätig, trat aus persönlichen Gründen seit 1834 von neuem als heftiger Gegner der Regierung auf, deren Mitglieder er in den mehrfach ausgelegten »Skildringar ur det inre af dagens historia« (Stockh. 1834, 2 Bde.) mit scharfem Spott überschüttete. Weite Verbreitung fanden auch die bis zu seinem Tode fortgesetzten »Ställningar och förhållanden« (seit 1838), worin er Tagesfragen in anziehender, oft sarkastischer Form behandelte; er wurde deswegen schon 1838 zu dreijähriger Festungshaft verurteilt, was zu mehreren Straßentumulten in Stockholm Anlaß gab. Glänzend geschrieben, aber wenig zuverlässig sind seine historisch-romantischen Erzählungen: »Morianen eller Holstein-Gottorpska huset i Sverige« (Stockh. 1840–44, 6 Bde.; deutsch, Berl. 1842–44); »Carl Johan och Svenskarne« (1845–1846, 3 Tle.; deutsch, Vert. 1845 und Stuttg. 1847); »Huset Tessin under enväldet och frihetstiden« (1847–50, 5 Bde.; deutsch, Berl. 1847–53, 3 Bde.). Strenger geschichtlich gehalten sind: »1720,1772 och 1809« (2. vermehrte Aufl. 1837); »Historisk tafla af Gustaf IV. Adolfs första lefnadsår« (1837); »Portefeuille« (1837–45, 5 Bde.); »Europas hof« (1853–54); »Historiska personligheter« (1861–1863, 2 Bde.). Von seinen Novellen seien genannt: »Kleine Erzählungen« (Berl. 1844). Vgl. Ahnfelt, Magnus Jakob C. (Stockh. 1880–81, 2 Bde.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 357.
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