Dettmann

[686] Dettmann, Ludwig, Maler, geb. 25. Juli 1865 in Adelbye bei Flensburg, bildete sich auf der Gewerbeschule in Hamburg und von 1884–91 auf der Kunstakademie in Berlin, wa er besonders den Unterricht von E. Bracht, W. Friedrich und Skarbina genoß, von denen der letztere einen bestimmenden Einfluß auf ihn übte. Nachdem er eine Zeitlang als Illustrator tätig gewesen, wandte er sich der Landschaftsschilderung mit figürlicher Staffage im Sinne der naturalistischen Freilichtmalerei zu und hat seitdem eine große Zahl von Landschaften meist nach norddeutschen, aber auch nach südtirolischen und oberitalienischen Motiven in Öl und Aquarell gemalt, die sich durch große Frische der Auffassung und durch Reichtum und Mannigfaltigkeit der Lichtwirkungen auszeichnen. Von seinen größern figürlichen Darstellungen sind die hervorragendsten: der verlorne Sohn, die Triptycha (die heilige Nacht, die Arbeit und das Volkslied), die Überführung der Leiche Kaiser Wilhelms I. vom Palais zum Dom in der Nacht des 12. März 1888, Heimfahrt vom Kirchdorf, Begräbnis eines Kindes in einem Fischerdorf an der Ostsee, Lebensfrühling (Engel auf einer Dorfwiese spielend), der Säemann und der Regenbogen, das Abendmahl in einer holsteinischen Kirche und eine Krypta in Tirol (1899). Auf Grund einer Konkurrenz wurde ihm 1898 die Ausführung von vier monumentalen Gemälden aus der Geschichte der Stadt Altona für den Rathaussaal dieser Stadt übertragen, die er 1900 vollendete. In demselben Jahre wurde er als Direktor der Kunstakademie nach Königsberg berufen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 686.
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