Drömling

[208] Drömling, waldiges, vormals sumpfiges Bruch im preuß. Regbez. Magdeburg, an der braunschweigischen und hannöverschen Grenze, 56 m ü. M., 23 km lang und fast ebenso breit, von der Ohre und Aller durchflossen, ward seit 1778 durch Entwässerung, die noch jetzt fortgesetzt wird, zum größten Teil urbar gemacht und besteht jetzt meist aus guten Wiesen, Weiden und Birkenwald; in einigen Orten ist mit gutem Erfolg die Moordammkultur eingeführt. Die sogen. Drömlinger Bauern wohnten sonst auf den oasenähnlich mitten in Sümpfen liegenden »Hörsten« (mit Eichen bewachsenen Weideplätzen) und standen im Mittelalter im Ruf kriegerischen Sinnes und großer Kühnheit. Sie vernichteten schon zur Zeit Heinrichs I. (933) eine Abteilung der in Sachsen eingefallenen Magyaren. Ebenso schlugen sie während des Dreißigjährigen Krieges 1639 die kaiserlichen Truppen bei Stendal und jagten 1642 einen schwedischen Heerhaufen in die Flucht.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 208.
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