Dreber

[179] Dreber, Heinrich, Maler, genannt Franz-D., geb. 9. Jan. 1822 in Dresden, gest. 3. Aug. 1875 in Anticoli di Campagna bei Rom, besuchte die Dresdener Akademie und bildete sich dann unter Ludwig Richter, dessen idealistische Auffassung und zeichnerische Behandlung für seine spätere Entwickelung bestimmend wurden. 1843 ging er nach Rom, dessen landschaftliche Umgebung, namentlich die Campagna, das Albaner- und Sabinergebirge, ihn derartig fesselten, daß er mit kurzen Unterbrechungen sein ganzes Leben dort zubrachte. Von der römischen Natur ausgehend, kultivierte er anfangs die stilistische Landschaft, deren großartige Formen er mehr und mehr mit poetischer Empfindung zu durchdringen suchte. Er belebte seine Landschaften gern mit Figuren antiken Charakters. Gegen Ende seiner Tätigkeit suchte er mehr durch die Stimmung zu wirken, weshalb er die früher beobachtete Formenstrenge aufgab. Ein Herbstmorgen im Sabinergebirge und eine Landschaft mit der Jagd der Diana befinden sich in der Berliner Nationalgalerie, eine Landschaft mit dem barmherzigen Samariter in der Dresdener Galerie, eine Landschaft mit der büßenden Magdalena im Museum zu Leipzig, eine Sappho am Meeresstrand in der Galerie Schack zu München.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 179.
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