Duhesme

[257] Duhesme (spr. dü-ǟm'), Guillaume Philibert, Graf, franz. General, geb. 7. Juli 1760 zu Bourgneuf in Burgund, gest. 18. Juni 1815, Rechtsgelehrter, ward 1792 von Dumouriez zum Obersten eines Freikorps ernannt, das er aus eignen Mitteln gebildet hatte, und wurde für seine Verdienste in den Feldzügen von 1793 und 1794 zum Divisionsgeneral ernannt. Er kämpfte 1795 in der Vendée, sodann am Rhein, wo er 20. April 1797 den Rheinübergang bei Diersheim unterhalb Kehl erzwang. Im Januar 1799 wirkte er bei der Einnahme von Neapel mit. Er erhielt sodann ein Kommando in der Alpen- und im Frühjahr 1800 in der französisch-batavischen Armee unter Augereau und nahm, zum Grafen erhoben, 1805 wieder an der Eroberung von Neapel teil. Im Februar 1808 erhielt er ein Kommando in Spanien und zeichnete sich durch die Verteidigung Barcelonas aus. Auf die Anschuldigungen Augereaus, mancherlei Ausschweifungen seiner Truppen geduldet zu haben, blieb er von 1810–13 ohne Anstellung, erhielt aber 1814 eine Division und kämpfte mit bei La Rothière, Montereau und Arcis. Nach Napoleons erster Abdankung wurde er Generalinspektor der Infanterie und ging nach Napoleons Wiederkehr zu diesem über D. fiel bei Waterloo. Bekannt ist seine Schrift »Essai historique de l'infanterie légère« (Lyon 1806; 3. Aufl., Par. 1864; deutsch, Berl. 1829).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 257.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika