Duhesme

[387] Duhesme (spr. Dühäm), Guill. Philibert, geb. 1760 in Bourgneuf; studirte in Dijon, trat 1791 als Capitän in ein Jägerbataillon u. ging mit diesem zur Nordarmee. Bei Jemappe schon Bataillonschef, wurde er bald darauf Brigadegeneral; 1794 zur Sambre- u. Maasarmee versetzt, leitete er die zweite Belagerung von Mastricht u. wurde Divisionsgeneral, 1795 kam er zur Rheinarmee, agirte 1796 meist auf dem rechten Flügel Gouvion St. Cyrs, mußte sich aber bei Neresheim mit Verlust zurückziehen. In den späteren Gefechten zeichnete er sich jedoch aus, unternahm 1797 den zweiten Rheinübergang glücklich, focht 1798 im Kirchenstaate unter Championnet u. Macdonald u. wurde dort von den Insurgenten gefangen. Nach kurzer Gefangenschaft befreit, führte er 1799 seine Division nach Apulien u. focht gegen die Österreicher u. Russen in Piemont. Nach dem Lüneviller Frieden erhielt D. die 19. Militärdivision in Lyon, zeichnete sich 1805 bei Caldiero u. anderen Orten aus, wurde zum Grafen ernannt u. ging mit Massena nach Neapel. Nachdem er 1808 mit einem Corps von 12,000 Mann in Catalonien eingedrungen war, belagerte er Girona vergebens u. verlor, von Augereau der Erpressungen beschuldigt, sein Commando u. wurde erst im Winter 1813 bis 1814 von Napoleon wieder angestellt. Unter Ludwig XVIII. wurde D. Generalinspecteur, 1815 ernannte ihn Napoleon zum Pair u. gab ihm das Commando über 2 Divisionen junger Garde; bei Waterloo verwundet, starb D. den 19. Juni 1815 als Gefangener in Jemappe. Er schr.: Traité des petites opérations de la guerre, Par. 1814, 2. Aufl.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 5. Altenburg 1858, S. 387.
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