Eiffelturm

[441] Eiffelturm, von A. G. Eiffel 1889 auf dem Marsfeld in Paris errichteter, 300 m hoher eiserner Turm (Abbildung s. Tafel »Eisenbau II«, Fig. 7), dessen Unterbau auf Betonklötzen von 676 qm Grundfläche ruht. Die nach der Seine zu liegenden Klötze sind 14 m, die beiden andern 9 m stark. Der Turm wiegt 9 Mill. kg; 1 qcm Bodenfläche wird mit 3 kg belastet. Die vom Turm überbaute Fläche bildet ein Quadrat von 129,22 m Seitenlänge. Die erste Plattform, ein Quadrat von 65 m Seite, liegt 57,63 m, die zweite, ein Quadrat von 30 m Seite, 115,73 m über dem Erdboden. In 190 m Höhe verschmelzen die vier Ständer zu einem einzigen, der in 276 m Höhe die dritte Plattform trägt. Sie besteht in einem Umgang von 15 m Seite, der die Zimmer für wissenschaftliche Zwecke umschließt. Darüber befindet sich die elektrische Laterne mit Scheinwerfer und über deren Kuppel in 300 m Höhe, durch eine Wendeltreppe zugänglich, ein oberster Balkon von 1,6 m Durchmesser, der als meteorologische Station dient. Bis zur Spitze des Turmes führen 1792 Stufen, doch wird die Besteigung durch Auszüge erleichtert. Die Schwankungen des Turmes durch Sturm übersteigen nicht 15 cm. Seine Gesamtkosten betrugen 6,500,000 Fr., er wird ausgebeutet von einer Aktiengesellschaft und geht 1909 in den Besitz des Staates über. Der E. dient zu meteorologischen und astro-physikalischen Beobachtungen, er gestattet einen überblick über das Gelände bis zu 70 km Entfernung und die Einrichtung von optischen Telegraphen im Kriege. Physiker haben am E. Untersuchungen über Luftwiderstand, Gasdruck etc. angestellt, und mit Hilfe eines besondern Apparates hat man Blitzschläge von 10,000 Volt Spannung beobachtet. Vgl. G. Eiffel, La tour d'Eiffel en 1900 (Par. 1901).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 441.
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