Fabvier

[257] Fabvier (spr. fawjē), Charles Nicolas, Baron, franz. General und Philhellene, geb. 15. Dez. 1783 in Pont-à-Mousson, gest. 15. Sept. 1855, trat 1804 in ein Artillerieregiment, wurde 1807 mit mehreren Offizieren von Napoleon I. nach der Türkei gesandt, um Konstantinopel gegen einen Angriff der englischen Flotte in Verteidigungszustand zu setzen, und begleitete darauf den General Gardanne nach Persien, wo er zu Ispahan einen Artilleriepark gegen die Russen errichtete. 1811 begleitete er Marmont als Adjutant nach Spanien. In der Schlacht an der Moßkwa 1812 wurde er schwer verwundet und zeichnete sich auch in dem Feldzug von.1813 in Sachsen aus. 1817 ward er als Stabschef unter Marschall Marmont zur Unterdrückung der von den Ultraroyalisten angestifteten Unruhen nach Lyon gesendet. 1823–29 kämpfte er ohne großen Erfolg in Griechenland gegen die Türken. Im Juni 1829 nach Frankreich zurückgekehrt, trat er als Oberst wieder in die französische Armee, ward nach der Julirevolution, an der er tätigen Anteil hatte, Chef des Generalstabs der Pariser Nationalgarde, zog sich jedoch, unzufrieden mit dem Gang der Regierung, schon 1831 mit dem Grad eines Maréchal de Camp in seine Vaterstadt zurück. Nach der Revolution von 1848 ward er von der provisorischen Regierung als Gesandter nach Konstantinopel geschickt und 1849 in die Legislative gewählt, wo er mit den Konservativen stimmte. F. schrieb: »Journal des opérations du VI. corps pendant la campagne de 1814 en France« (Par. 1819). Vgl. Debidour, Le général F. (in den »Annales de l'Est«, 1887f.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 6. Leipzig 1906, S. 257.
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