Fidēlis von Sigmaringen

[550] Fidēlis von Sigmaringen, eigentlich Markus Roy, Märtyrer der römischen und österreichischen Eroberungspläne, geb. 1577 in Sigmaringen, studierte in Freiburg i. Br. die Rechte, bereiste von 1604 bis 1610 die Hauptstädte Europas, trat 1611 in den Kapuzinerorden, wobei er den Namen F. erhielt, und ward als Prediger und Beichtvater nach Altorf in Uri, 1619 als Guardian nach Rheinfelden, 1620 nach Freiburg im Üchtland und 1621 nach Feldkirch in Vorarlberg gesandt. 1622 wurde er zum Vorstand der durch die römische Propaganda für Rätien errichteten Mission bestellt, die, durch Militär unterstützt, die von Österreich den Graubündnern entrissenen Landesteile, das untere Engadin und den Prätigau, bekehren sollte, aber schon 24. April d. J. zwischen Seewis und Grüsch von den Bauern erschlagen. Papst Benedikt XIV. sprach F. heilig. Vgl. Zimmermann, Der heil. F. v. S. (Innsbr. 1863); Schnell, D r. Markus Roy (Freiburg 1877).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 6. Leipzig 1906, S. 550.
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