Fidelis von Sigmaringen, St.

[262] St. Fidelis von Sigmaringen, eigentlich Marcus Roy, geb. 1577; sein Vater Johann Roy war Schultheiß u. Bürgermeister von Sigmaringen; Marcus studirte bis 1603 die Rechte, bereiste 1604–10 in einer Gesellschaft adliger junger Leute als deren Begleiter Frankreich, Spanien, Italien u. Deutschland u. wurde 1612 Anwalt in Enfisheim; da ihm aber die juristische Praxis nicht zusagte, ging er in demselben Jahre in das Kapuzinerkloster zu Freiburg im Breisgau; er wurde als Prediger u. Beichtvater nach Altorf im Canton Uri gesandt, 1619 als Guardian nach Rheinfelden, 1620 nach Freiburg, 1621 nach Feldkirch. Als die Propaganda 1622 den Kapuzinern die Mission für Graubündten übertragen hatte, wurde F. Vorstand derselben, aber am 24. April 1622 bei Seewis von rebellischen Bauern erschlagen; er wurde 1746 heilig gesprochen; sein Festtag der 24. April. Vgl. Placid. Vigel, Geschichte des heil. Fidelis von Sigmaringen, 1623; Fr. Lucian. Montifontanus, Lebensbeschreibung des heil. F., Constanz 1674.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 6. Altenburg 1858, S. 262.
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