Freiwillige Jäger

[81] Freiwillige Jäger, Freiwilligenkorps, infolge des Aufrufs des Königs von Preußen vom 3. Febr. 1813 aus nicht militärpflichtiger deutscher Jugend gebildet. Jeder bestritt die Kosten der Equipierung selbst. Aus dieser Mannschaft sollten vorzugsweise Offizierstellen besetzt, jeder nach Schluß des Krieges auf Wunsch entlassen werden. Infolge starken Zudranges bildete man ein besonderes freiwilliges Gardejägerbataillon und gab dem Gardefüsilierbataillon ein Detachement freiwilliger Jäger bei wie auch später mehreren Linienfüsilierbataillonen. Ein solches Detachement zählte 100, öfters 150, bei der Kavallerie 60–80 Mann. Ende Mai waren 7000f. I. zu Fuß und 3000 zu Pferd aufgestellt, aus denen z. T. die berühmten Lützowschen und Reicheschen Korps hervorgingen. F. I. fochten rühmlichst besonders bei Lützen, Bautzen, Großbeeren, Dennewitz, Leipzig. Nichtpreußische (z. B. sächsische, braunschweigische) f. I. kamen nur wenig ins Gefecht. Nach dem Pariser Frieden aufgelöst, wurden sie 1815 aufs neue berufen. Teilweise bildeten sie den Stamm der jetzigen preußischen Jägerbataillone.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 81.
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