Fremont [2]

[86] Fremont (spr. frīmönt), John Charles, nordamerikan. Reisender, der Pfadfinder über das Felsengebirge, geb. 21. Jan. 1813 in Savannah (Georgia), gest. 13. Juli 1890 in New York, war Ingenieur und erforschte 1842 das Felsengebirge, besonders den South Paß und die Wind River Mountains, deren höchsten Punkt, den Fremont Peak, er bestieg. Auf einer zweiten Expedition 1843–44 erreichte er den Großen Salzsee, von dem er zuerst genauere Kunde gab, zog dann zum Columbiafluß und diesen abwärts bis Fort Vancouver, hatte aber auf dem Rückwege im Winter in den Schneewüsten Nevadas furchtbar durch Hunger und Durst zu leiden. Zum Kapitän befördert, leitete er 1845 eine Expedition zur Erforschung Nevadas und der Küstengebiete von Oregon und Kalifornien, beteiligte sich dann an der Eroberung Kaliforniens als Führer einer Freiwilligenschar, wurde vom Kommodore Stockton zum Gouverneur ernannt, aber durch General Kearney verhaftet und durch das Kriegsgericht in Washington wegen Unbotmäßigkeit verurteilt. Obwohl vom Präsidenten Polk begnadigt, nahm er seinen Abschied und zog 1848 unter großen Gefahren durch das Gebiet der Apatschen nach Kalifornien, wo er die später durch ihren Goldreichtum bekannte Besitzung Mariposa erwarb. Die Kalifornier schickten F. 1849 als Senator in den Kongreß. Nach einem Besuch in Europa durchquerte er 1854 das Felsengebirge in 38–39° nördl. Br. 1856 war er Präsidentschaftskandidat der republikanischen Partei, unterlag jedoch gegen Buchanan. Beim Ausbruch des Bürgerkrieges 1861 zum Generalmajor ernannt, verlor er bald sein Kommando wegen eigenmächtigen Verhaltens. Später war F. bei verschiedenen Eisenbahnunternehmungen beteiligt und 1876 bis 1881 Gouverneur von Arizona. Er schrieb: »Report of the exploring expedition to the Rocky Mountains in 1842; and to Oregon and North California in 1843–1844« (Washingt. 1845, Lond. 1849); »Col. J. C. Fremont's explorations« (Philad. 1859, 2 Bde.) und »Memoirs of my life« (New York 1886). Vgl. Bigelow, Life and public services of J. C. F. (New York 1856).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 86.
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