Frimont

[155] Frimont (spr. -móng), Johann Maria, Graf von, Fürst von Antrodocco, österreich. General, geb. 3. Febr. 1759 aus einer altadligen Familie zu Finstingen in Lothringen, gest. 26. Dez. 1831 in Wien, trat 1776 in das österreichische Heer, machte den Bayrischen Erbfolgekrieg und den zweiten Türkenkrieg mit und focht in den Revolutionskriegen 1792–99 in Deutschland, 1799–1800, 1805 und 1809 in Italien. Seit diesem Jahre Feldmarschalleutnant, befehligte er 1812 unter Schwarzenberg eine Kavalleriedivision, 1813–14 als General der Kavallerie ein Armeekorps, das sich bei La Rothière hervortat. 1815 erhielt er den Oberbefehl über die österreichischen Truppen in Oberitalien, vereinigte am Po bei Casale Maggiore ein Heer von 60,000 Mann, mit dessen einer Hälfte er Suchet in der Besetzung der Alpenpässe zuvorkam; darauf stürmte er Fork Lécluse und besetzte Grenoble und Lyon. Nach dem zweiten Frieden von Paris befehligte er bis 1818 einen Teil der Okkupationstruppen. Seit 1819 kommandierender General in Venetien, erhielt er 1821 den Oberbefehl über das österreichische Heer, das gegen Neapel marschierte, zwang nach seinem Sieg in den Abruzzen vom 7. März gegen Rieti Neapel am 23. zur Kapitulation, wodurch zugleich Gaeta und Pescara an die Österreicher übergingen. Am 24. zog F. in Neapel ein, und General Wallmoden besetzte Sizilien. König Ferdinand von Neapel verlieh F. den Titel eines Fürsten von Antrodocco und eine Dotation von 220,000 Dukaten. 1825 erhielt F. das Generalkommando in der österreichischen Lombardei und wurde vom Kaiser in den Grafenstand erhoben. Nachdem er die Unruhen in Modena, Ferrara, Parma und im Kirchenstaat unterdrückt hatte, ward er 1831 zum Hofkriegsratspräsidenten ernannt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 155.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika